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Gebt den Bienen ein Zuhause- Workshop Lokale Agenda 21

Projekt für Nachhaltige Entwicklung- Lokale Agenda 21 des Landes Brandenburg

Das Projekt bestand aus zwei Teilen. Die Imker haben sich unter der Leitung von Maria Döring und Anna Adam mit der Entwicklung einer Beute für die wesensgemäße Bienenhaltung sowie dem Bau von zwei Klotzbeuten beschäftigt. In Teil 2 entstanden mit Hortkindern aus Beelitz Nisthilfen für Wildbienen (nächster Beitrag).

Am 16.02.2020 fand der Workshop Winterzeit ist Beutenbau-und Tüftler-Zeit! statt.

Worshopgruppe Adam Maria Anna Doreen
Worshopgruppe Adam, Maria, Anna, Doreen

Die vermeintlich „perfekte Beute“ ist unter Imker*innen immer ein heftig umstrittenes Thema. Nicht ohne Grund gibt es unzählige Rähmchenmaße und Beutentypen. Seit einiger Zeit hat sich die Bewegung hin zu einer ökologischen und sogenannten wesensgemäßen Imkerei verstärkt und damit auch die Debatte um die Behausung der Honigbiene erneut entfacht. Nicht nur die Materialien der Beute, sondern auch Wärmeisolation, Luftzirkulation, Schimmelbildung und Kältebrücken sind Themen, die im Zuge der Bienengesundheit diskutiert werden.

In einer kleinen interdisziplinären Gruppe aus (Neu)Imker*innen und Handwerker*innen haben wir uns mit den neuesten Forschungen zum Thema auseinandergesetzt [Seeley, Schiffer (Klimadeckel, Bücherskorpion)] und darauf basierend den Deckel und den Boden der Beute modifiziert. Der Anspruch war, mit möglichst ökologischen Materialien zu arbeiten und einen Deckel und einen Boden zu konstruieren, die einfach zu bauen, den jeweiligen Magazinbeutensystemen leicht anzupassen sind und die außerdem für eine gute Isolation und Luftzirkulation sorgen.

In den kommenden Jahren werden wir Deckel und Boden erproben. Die Bauanleitungen stellen wir frei zur Verfügung, so dass beides nachgebaut und von vielen getestet werden kann. Im Workshop erfolgte die Vorstellung unserer  Prototypen und es wurde lange gefachsimpelt!

Unsere Bienenbeuten sind Teil eines Projektes der Aktion Nachhaltige Entwicklung- Lokale Agenda 21, in welchem eine Ausstellung entstanden ist, die sich mit den Behausungen der Honigbienen sowie mit den Behausungen der Wildbienen beschäftigt. „Von der Baumhöhle in die Magazinbeute“ zeigt die Entwicklung der modernen Imkerei auf.

Nicht zuletzt ist es gelungen zwei Klotzbeuten zu bauen, die am künftigen Naturlehrpfad in Buchholz zu besichtigen sind.

Maria Döring/Kerstin Pahl (Februar 2020)

Das Projekt ist gefördert duch:

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Logo MLUL
Logo MLUL



Gebt den Bienen ein Zuhause-Hortkinder in Beelitz-Projekt für Nachhaltige Entwicklung-

Projekt Lokale Agenda 21 des Landes Brandenburg

Wissen Sie was eine WIBINIHI ist?

Nun wollten wir natürlich noch wissen, welche Behausungen die Wildbienen haben und wie wir gefährdete Arten gezielt unterstützen können.

Gruppe hört zu
Gruppe hört zu

Das erforschten die Hortkinder der 1.-3.Klasse in der Kita Kinderland im Projekt für Nachhaltige Entwicklung- Lokale Agenda 21 des Landes Brandenburg.

4 Vertreter*innen des Vereins Blühstreifen Beelitz e.V. haben 3 verschiedene Stationen besetzt, an denen die Kinder mit Begeisterung werkelten.

Arbeitsplatz Niströhrchen
Arbeitsplatz Niströhrchen
Bestäubung wird erklärt
Bestäubung wird erklärt

Wildbienen sind absolut ungefährlich und friedlich und sie leben im Gegensatz zu den staatenbildenden Honigbienen einzeln in Brutröhren. Hier legen sie ihre Larven ab und versorgen ihre Brut mit kleinen Pollenpäckchen. Viele Kinder kannten sich bereits bestens aus und erzählten lebhaft von Erlebnissen im eigenen Garten oder von Spaziergängen mit den Großeltern. Ein Kind erklärte uns am Aufbau der Blüte die Bestäubung und stand dann den gesamten Nachmittag seinen Mitschülern für Nachfragen zur Verfügung.

Gesichter in Bohrlöcher übertragen
Gesichter in Bohrlöcher übertragen

An Station 1 haben die Kinder unter der Leitung von Anna Adam und Lutz Pahl ihre eigenen WIBINIHI entworfen. Es entstanden Gesichter, Formen aber auch grafische Elemente. Einig waren sich alle, dass sie ein lachendes Gesicht und Pausbacken haben soll. Die Zunge hängt etwas raus, weil es ja so trocken war! Die so kreierten eigenen Muster wurden anschließend in das Hartholz gebohrt und der lustige Gesell bekam noch einen alten Deckel als Hut.

Fachfrauliches Bohren
Fachfrauliches Bohren

Ganz wichtig ist es, dass die Bohrränder abgeschmirgelt werden, denn hier besteht Verletzungsgefahr der Flügel.

Niströhrchen werden erforscht
Niströhrchen werden erforscht

An Station 2 erklärte Maria Döring wie man Strohhalme, Stängel, Pappröhrchen und Bambus vorbereiten muss, damit sie Wildbienen als Kinderstube dienen können. Die zurechtgeschnittenen Teile wurden in Holzkästen geschichtet. Unterschiedliche Durchmesser der Röhrchen nützen unterschiedlichen Arten.

Kugeln Matschen
Kugeln Matschen

Für den Pollen muss natürlich auch gesorgt werden. Das erklärte Kerstin Pahl an Station 3 Blühende wilde Blumen sind der beste Speiseplan für viele Arten. Daher knetete die Gruppe auch unermüdlich Samenbomben, die im Frühling für den Garten- Weitwurf dienen sollen. Ziemlich matschig, unser frischer Kompost! Verwendet wurde gebietsheimisches Saatgut von 40 verschiedenen Wildpflanzen. Wir haben untersucht, wie unterschiedlich die Samenkörnchen ausgebildet sind und wie jede Pflanze ihre ganz eigene effektive Form der Fortbewegung entwickelt hat. Übrigens, die Samenkörner der Sonnenblume kannten alle Kinder!

Samen für die Saatkugeln
Samen für die Saatkugeln
Saatkugeln Füllen
Saatkugeln Füllen
Saatkugeln
Saatkugeln

Unser Dank geht an die Leitung der Kita Kinderland, die alles hervorragend vorbereitet hatte und uns jeder Zeit unterstützend zur Seite stand. Auch an Jenny großen Dank, die den ganzen Nachmittag begeistert mitgestaltet hat.

Die Werke
Die Werke

Die Nisthilfen sollen nun auf dem Gelände der Kita Kinderland einen schönen sonnigen Platz bekommen, so dass die beteiligten Handwerker*innen hier weiter forschen können. 2022 hoffen alle Teilnehmer*innen, dass alle bis dahin entstandenen Module auf die LAGA umziehen dürfen. Denn es soll noch weiter fleißig gebaut werden. Schulen, die sich beteiligen möchten sind willkommen und wenden sich gern an unseren Verein.

Aber warum heißt der Klotz mit dem grünen Hut denn nun WIBINIHI?

WI-ld-BI-enen-NI-st-HI-lfe.

Unser Projekt für Nachhaltige Entwicklung- Lokale Agenda 21 wurde 2019 durchgeführt.

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Gutachten zur ökologischen Aufwertung der Grünflächen in Beelitz übergeben

Mit freundlicher Genehmigung von Thomas Lähns

An den Rändern zerfahren, in der Mitte vertrocknet und zumeist ohne jeden Mehrwert für Lebewesen  – viele der öffentlichen Grünflächen in Beelitz und den Ortsteilen machen nicht den besten Eindruck. Vor allem im Sommer, wenn das Gras kurz gehalten wird, bleibt es nicht allzu lange grün. Das soll sich nun ändern: Anstatt ansonsten ungenutzte Bereiche regelmäßig zu mähen, soll sich die Natur hier mehr entfalten können, sollen dadurch auch Insekten, Vögel und Kleinsäuger einen neuen Lebensraum bekommen.



Nachdem die Stadtverordnetenversammlung im vergangenen Jahr beschlossen hatte, ein sogenanntes „geändertes Mahdregime“ für den Umgang mit öffentlichen Grünflächen einzuführen, liegen jetzt sehr konkrete Empfehlungen für jeden einzelnen Abschnitt zunächst in den Ortsteilen bis auf Fichtenwalde und die Beelitzer Kernstadt vor. Der Bürgermeister hatte den Blühstreifen Beelitz e.V. damit beauftragt, die Flächen unter die Lupe zu nehmen und Vorschläge zu erarbeiten. Herausgekommen ist ein 265 Seiten starker Katalog, den Kerstin und Lutz Pahl vom Verein zusammengestellt haben. Im vergangenen Sommer haben sie die Ortsteile besucht, dort die Grünflächen dokumentiert und überlegt, wo es sinnvoll wäre, Wiesen wachsen zu lassen anstatt Rasen zu mähen, und was man sonst noch machen kann, um die Flächen ökologisch aufzuwerten.

„In den Grünanlagen steckt ein großes Potenzial für die heimische Tier- und Pflanzenwelt, wenn entsprechend mit ihnen umgegangen wird“, sagt Bürgermeister Bernhard Knuth, der auch Schirmherr des Blühstreifen e.V. ist. „Deshalb bin ich sehr froh, dass der Verein diesen Auftrag übernommen hat. Immerhin sind hier Experten am Werk, die schon viele private Flächen im Stadtgebiet in Kooperation mit den Eigentümern zum Blühen gebracht haben – und damit viel für die heimische Insektenwelt getan haben.“

Vor allem mit hiesigen Landwirten, aber auch vielen privaten Grundstücksbesitzern hat der Verein in den vergangenen Jahren Blühflächen geschaffen. „Der Blick auf Grünanlagen muss sich insgesamt verändern“, sagt Kerstin Pahl. Die Naturpädagogin ist Vorsitzende des Blühstreifen-Vereins und auch des Grünen-Stadtverbandes. Dort wurde bereits eine Initiative gegen biologisch tote, aber zunehmend verbreitete Schottergärten gestartet. „Öffentliche Grünflächen haben einen enorm hohen Wert, und der wird in Zukunft wegen des Klimawandels noch weiter zunehmen“, ist Kerstin Pahl sich sicher, „wenn man sie auch nachhaltig nutzt.“

Beim geänderten Mahdregime soll es nicht nur um die Frage gehen, wo wie oft gemäht wird, sondern auch um die Art und Weise: Wenn einzelne Inseln stehen bleiben, haben Lebewesen immerhin die Chance, sich dorthin zurück zu ziehen. Und wenn diese ganzjährig nicht gemäht werden, haben die Insekten auch eine Überwinterungsmöglichkeit. Auf mineralische Düngung sollte nach Möglichkeit verzichtet werden, ebenso wie auf das Mähen mit rotierenden Mähern oder Mulchern. Balkenmäher und Sensen wären die bessere Alternative. „Außerdem sollten einheimische Sträucher und Gehölze angepflanzt werden statt Koniferen oder Lebensbaumhecken“, erläutert Lutz Pahl. Mit Gewächsen, die aus Nordamerika stammen, könnten einheimische Tiere nicht viel anfangen.

Die einzelnen Vorschläge werden nun in der Verwaltung geprüft und danach in den Ortsbeiräten erörtert, damit dann mit dem Bauhof entsprechende Aufgaben abgestimmt werden können. Es gehe auch darum, Akzeptanz zu schaffen: „Viele Menschen halten selten gemähte Flächen für ungepflegt und unordentlich“, heißt es in der Ausarbeitung zum Mahdregime. Durch Erklärung der Maßnahmen zum Schutz und Erhalt von Insekten und Vögeln, auch als Lebensgrundlagen der Menschen, ließe sich aber Verständnis gewinnen. Immerhin könnten die Folgen des Klimawandels vor Ort dadurch gemildert werden. Und oft genug entsteht durch natürliche und blühende Wiesen am Straßenrand oder auf Plätzen ein freundlicheres Bild als bei einer sonnenverbrannten Rasenfläche.

Thomas Lähns

Beelitz.de



Gebt den Bienen ein Zuhause-Besetzung der Klotzbeuten

Projekt für Nachhaltige Entwicklung- Lokale Agenda 21 des Landes Brandenburg

Ein besonderes Erlebnis war die Besetzung der Klotzbeuten mit Bienen. Bienen-Uwe, der Vorsitzende des Imkervereins aus Beelitz und Doreen Stuwe haben den fachlichen Teil übernommen. Uwe Lilge bestückte die Beuten mit Teilen seiner eigenen Völker. Viele Abende verbrachte er an den Klotzbeuten, sah nach dem Rechten, optimierte die Verhältnisse, korrigierte, erklärte und beobachtete.



Ohne seine fachkundige, liebevolle und geduldige Hilfe wäre unser Projekt wohl doch noch gescheitert. Beeindruckend, wie er inmitten der Bienen steht und sie ihm über Arme und Körper krabbeln, um in die Beute einzuziehen.

An einem Abend brachte er Honigwaben als zusätzliche Nahrungsquelle, gab uns Tipps zur besseren Beschattung des Standorts oder optimierte die Bedingungen für den Anflug. Am anderen Abend rät er dazu, eine Tränke aufzubauen. Auch dabei bleibt nichts dem Zufall überlassen, denn die Tränke muss gut erreichbar sein und die Tiere dürfen nicht ertrinken. Für uns ein ständiger Lernprozess und ein großes Glück dabei zu sein.

Auf dem Grundstück von Alejandra stehen nun die beiden Klotzbeuten. Eine davon in der Nähe der Steinkauzauswilderungsvoliere am Ende ihres großen Grundstücks, wo sich auch andere Tiere tummeln.

Im Sommer entstand in nachbarschaftlicher Hilfe auf die Schnelle noch ein zusätzlicher Blühstreifen als blühende Nahrungsquelle. Nun sind wir gespannt, wie die Bienen über den Winter kommen. Unser Dank geht vor allem an Uwe für seinen unermüdlichen Einsatz, genauso an Alejandra, die die weitere Betreuung übernommen hat. Schaut nun den spektakulären Film …..

Video vom Bieneneinsetzen
Video vom Bieneneinsetzen

Das Projekt wurde geförtert durch:

LOGO Lokale Agenda 21
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LOGO MLUL
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Apfelbäume für den Klima- und Artenschutz

„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen.

Getreu dem Spruch von Martin Luther pflanzten wir am Ende des Krisenjahres 2020 gemeinsam mit vielen Partnern 70 kleine Apfelbäumchen und blieben damit unserem eigenen Motto „Gemeinsam Artenvielfalt erhalten“ treu. Die Bäumchen winden sich entlang des Feldwegs, der die Orte Buchholz und Birkhorst verbindet und bald auch durch einen Naturlehrpfad ergänzt werden soll.

70 junge Apfelbäumchen für die Artenvielfalt

5 verschiedene Sorten, geeignet für trockene Standorte wurden ausgewählt und durch die Garten- und Landschaftsbaufirma Steffen Liche aus Rieben fachgerecht gepflanzt.

Die Finanzierung erfolgte durch die Förderrichtlinie des Landkreises Potsdam-Mittelmark für Klimaschutz und Klimafolgeanpassung, insbesondere zum Schutz des Agrarraumes vor Erosion.

Hier die Sorte Idared, die mit ihren festen Früchte und einem feinsäuerlichen Geschmack zu den Winteräpfeln zählt und eine Kreuzung aus ‚Jonathan‘ und ‚Wagnerapfel` ist.

Da die Fördergelder nur an landwirtschaftliche Betriebe ausgereicht werden, hat uns unser Partner Jürgen Frenzel, Landgut Hennickendorf als Zuwendungsempfänger unkompliziert unterstützt. Ohne die Übernahme des formalen Teils der Förderung wäre das Projekt nicht möglich geworden.

Unser Dank geht auch an Herrn Sickert vom Wasser- und Bodenverband Nuthe-Nieplitz, der uns kompetent unterstützt hat. Auch die Stadt Beelitz als Flächeneigentümerin stand dem Projekt positiv gegenüber und erteilte die erforderlichen Genehmigungen.

Pflanzung der Sorten Roter Boskoop, Idared, Goldparmäne, James Grieve, Baumanns Renette

Apfelbäume begleiten den Menschen seit Jahrtausenden und sind das Symbol des Lebens schlechthin. Aber auch unzählige Tiere profitieren von Blüten, Blättern, Früchten, Stammholz und Totholz. Heruntergefallene Äpfel ernähren nicht nur  jede Menge Insekten oder Kleinsäuger, auch Vögel und Schmetterlinge profitieren kräftig. Allein 25 Schmetterlingsarten leben vom Apfelbaum.

Fachgerechte Pflanzung durch den Garten- und Landschaftsbaubetrieb Steffen Liche

Ehe die Pflanzung erfolgen kann, muss nicht nur der Eigentümer zustimmen, auch Leitungsrechte müssen geklärt werden, Wasser- und Naturschutzbehörde sowie die  Nutzer sind im Boot und nicht zuletzt muss die Leistung ausgeschrieben, beauftragt und Vorort betreut werden. Den Abschluss findet unser Projekt erst in den nächsten Wochen mit dem Projektbericht und der Fördermittelabrechnung. Die Bäume können ganz direkt von Ihnen unterstützt werden. Der Verein bietet Patenschaften für die Bäumchen an. In den ersten Jahren wird es wohl eher ein ideeller Einsatz sein, für Wässerung und Pflege. Doch in einigen Jahren gibt es sicher auch etwas zu ernten.  Zur Auswahl stehen Roter Boskoop, Idared, Goldparmäne, James Grieve, Baumanns Renette. Dazu gibts ein schönes Schildchen und eine Patenschaftsurkunde. Benutzen Sie hierfür bitte das Kontaktformular.