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Virtueller Rundgang Dein Freund der Baum

In Coronazeiten

Heute möchten wir Sie noch einmal zu einem virtuellen Rundgang durch eine zweite Ausstellung von Karin Rohr einladen. Machen Sie es sich bequem zu Hause auf dem Sofa und verstehen Sie das Wesen der Bäume danach etwas besser.

Was man Bäumen antun darf und was nicht
Baumpflege – aber richtig!

Diese Ausstellung von Karin Rohr (2017) enthält das kleine Einmaleins der Baumpflege, das jeder kennen sollte, der Hand an Bäume legt. Sie richtet sich gegen Baumverstümmelungen, wie sie im öffentlichen und privaten Raum leider häufig anzutreffen sind.

Download der Ausstellung




Virtueller Rundgang Gartenvielfalt

in Coronazeiten

Kalte, schneereiche Tage liegen hinter uns und der Vorfrühling ist bereits zu erahnen. Im März beginnt für viele von uns die Gartensaison. Endlich wieder raus ins Freie, Sonne und Wind genießen und die Beete gestalten. Das zweite Corona-Frühjahr liegt vor uns und auch diesmal werden wir es im Lockdown und weitgehend im engsten Familienkreis erleben müssen.

Viele Menschen denken derzeit über unsere eigenen Grenzen und unser Verhältnis zu Natur und Umwelt nach. Anlass für uns, die schöne Ausstellung zum Thema „Garten“ nochmals in Erinnerung zu rufen. Wir alle können etwas tun.

Da wir derzeit keine Veranstaltungen im üblichen Rahmen durchführen können, laden wir zu einem digitalen Rundgang durch die Ausstellung von Karin Rohr „Gartenvielfalt-Artenvielfalt“ herzlich ein. Vielleicht lässt sich so die Wartezeit ja gut nutzen und einige gute Ideen sind garantiert für jeden dabei.

Viel Spaß! Und teilen Sie und gern Ihre Meinung unter „Kommentare“ mit.

Hier geht es zur Ausstellung Gartenvielfalt Artenvielfalt

Hier geht es zum Download der Tafeln




Was halten Sie von Thuja-Hecken?

Lebensbäume oder Thujen gehören zur Familie der Zypressengewächse. Es gibt zwei Arten in Nordamerika und drei im östlichen Asien. Thuja/Lebensbaum ist als immergrüne und immer gleiche Heckenpflanze beliebt, hat aber auch das Image, zum Spießergarten zu gehören und darf mit Recht als langweilig bezeichnet werden. Was macht sie so beliebt? Sie ist schnell wachsend, preiswert und wird als pflegeleicht bezeichnet. Doch ist das tatsächlich so?

Lebensbäume / Thuja mit Bewässerung

Die Trockenheit der letzten Sommer verursacht in Größenordnungen braune und abgestorbene Teile in der vermeintlich blickdichten Hecke. Lebensbäume sind, anders als ihr Name verspricht, in unseren Breiten vollständig lebensfeindlich für heimische Tier- und Pflanzenarten.  Gut geschnittene Hecken sind meist so dicht, dass Vögel hier nicht nisten können. Sie bevorzugen, wenn vorhanden, dafür lieber geräumige einheimische Gehölze. Diese liefern zudem durch Blätter, Blüten, Beeren und Samen zusätzlich Nahrung für Insekten und Vögel. Durch die dichte Thuja-Hecke dringt so gut wie kein Wasser auf den Boden. Daher ist es unter der Hecke zu trocken und zu dunkel für andere Lebensformen.  

Heruntergefallene Pflanzenteile sind nur schwer verrottbar, so dass Regenwürmer und andere Laub zersetzende Organismen fehlen. Das schadet zusätzlich dem Bodenleben. Thuja laugt den Boden aus. Amsel, Igel, Amphibien oder andere Kleintiere fehlen hier, weil sie nichts zu fressen finden.  Das feine Wurzelsystem lässt keine anderen Arten neben der Thuja zu. Das gilt auch für den aus der Türkei stammenden Kirschlorbeer.

Auch ganzjährig blickdicht und wertvoll ist eine Buchenhecke

Weil Thuja aus Nordamerika oder Asien stammt, kann die heimische Tierwelt mit einem derartigen Nahrungsangebot nichts anfangen. Wenn man den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt mal verpasst, vertrocknet die Hecke leicht von innen. Die Verjüngung geht immer mit ästhetischen Einbußen einher.

Anders verhält es sich mit der Europäischen Eibe (Taxus baccata). Ihre Heimat ist der mitteleuropäische Wald. Sie ist die älteste heimische Baumart. Sie ist nicht sehr anspruchsvoll, vor allem ist sie gegenüber Schatten und Halbschatten äußerst tolerant. Größere Eiben-Bestände in freier Natur sind sehr selten geworden und in Deutschland geschützt.

Besser als Thuja ist eine Wildrose, die auch im Winter Nahrung bietet

Kompliziert wird es, wenn man zum Beispiel bedenkt, dass es auch die Japanische Eibe gibt oder neben dem heimischen Wacholder auch eine chinesische Art. Wir sollten dringend bei der europäischen Art bleiben.

Vielerorts sind Thuja-Hecken in Kleingartenanlagen oder im öffentlichen Grün bereits nicht mehr zulässig. Auch als Ersatzpflanzungen werden solche Pflanzungen nicht anerkannt. Doch zum Glück gibt’s Alternativen.

Kornelkirsche

Heimische Gehölze, die Blüten, Beeren und Früchte tragen sind immer die richtige Wahl. Dazu gehören z.B. Kornelkirsche, Hainbuche, Wildrose, Hasel, Sanddorn, Pfaffenhütchen, Weißdorn, Schneeball, Berberitze, Hartriegel, Kreuzdorn, Schlehe oder Liguster. Die heimische Tierwelt wird es danken.

Schlehe