am 24. Februar 2024 laden wir Sie herzlich ein, gemeinsam auf dem Kirchplatz in Beelitz ein starkes Zeichen zu setzen. Unter dem Motto „Nie Wieder Ist Jetzt“ möchten wir gemeinsam gegen Rechtsextremismus aufstehen und für eine starke Demokratie, auch in unserer Kommunalpolitik, eintreten.
Wir schließen uns dem Aufruf zur angemeldeten Demonstration an.
In einer Zeit, in der extremistische Strömungen wieder erstarken, ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft vereint auftreten und für unsere demokratischen Werte einstehen. Unsere Vielfalt ist unsere Stärke, und es ist unsere Pflicht, sie zu schützen und zu verteidigen.
Deshalb rufen wir Sie alle dazu auf, sich uns anzuschließen, um ein deutliches Signal gegen Hass, Ausgrenzung und Intoleranz zu senden. Lassen Sie uns gemeinsam dafür kämpfen, dass Beelitz und unsere gesamte Gesellschaft ein Ort bleibt, an dem jeder Mensch respektiert und akzeptiert wird.
Die Demo beginnt am 24. Februar 2024 um 11 Uhr auf dem Kirchplatz in Beelitz. Zeigen wir gemeinsam, dass wir für eine offene, demokratische und inklusive Gesellschaft stehen!
Klimaschutz selbstgemacht
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Klimaschutz selbstgemacht! Die Klimakrise ist angekommen. Was können wir tun, um uns zu schützen? Erprobte Rezepte vermittelt der Ökologe und Buchautor Dr. Ernst Paul Dörfler im Spaziergangsformat im Stadtpark Beelitz. Im Anschluß besteht die Möglichkeit Bücher von Dr. Ernst Paul Dörfler zu erwerben.
Die Ökofilmtour kommt nach Beelitz
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Mit dem Film: Unser Trinkwasser – Versiegt die Quelle?
Regie: Hannes Schuler, 52min
Ifage Filmproduktion GmbH, ZDF/ARTE, 3SAT
Wo? Beelitz Deutsches Haus: Berliner Strasse 18
Wann? 7.3.2023 um 19 Uhr
Wer? Filmvorführung und anschließendes Gespräch mit Isabell Hiekel (MdL Grüne), Dr. Lukas Landgraf (Moorexperte, LfU) und Jürgen Frenzel (Landwirt), Moderation: Katrin Springer, Leiterin der Ökofilmtour (FÖN e.V.)
Kampf um den Nachwuchs der Alleebäume: Junge Eichen sollen vorm Abmähen bewahrt werden
An der B 246 kämpfen Baumfreunde um Eichen. Es geht nicht um große, alte Bäume. Diese Mini-Straßenbäume sind jung und wild und hatten bisher keine Überlebenschance. Bei Reesdorf trägt der Nachwuchs der Alleebäume nun Flatterbänder und Schilder – als Schutz vor Mähmaschinen.
Beelitz. Aktivisten des Beelitzer Blühstreifen-Vereins und der grüne Ortsverband kämpfen um den Erhalt von Eichen an der B246 und der B2. Es geht in dem Fall nicht um große, 300 Jahre alte Bäume. Die Eichen, die vor einer „Fällung“ bewahrt werden sollen, sind vielleicht ein halbes Jahr alt und kaum zu erkennen.
Mit Flatterband und Schild gekennzeichnet
Weil sie leicht zu übersehen sind, haben Baumfreunde sie an der B246 bei Reesdorf mit Bambusstöcken, Flatterbändern und Schildern sichtbar gemacht. Auf den Schildern steht: „Wenn ich groß bin, werd’ ich ein Alleebaum. Bitte lasst mich wachsen!“ Die Bitte ist an die Mähmaschinen-Fahrer der Straßenbetriebe gerichtet, die regelmäßig die Wiesen am Fahrbahnrand und auch hinter den Leitplanken mähen und dabei den Nachwuchs der Alleebäume mit absäbeln.
Nicht gepflanzt: Bäume wachsen von allein
„Hier wachsen Eichen von allein und werden abgemäht“, sagt Lutz Pahl. Es ist der Nachwuchs der großen Alleebäume, „der stehen bleiben sollte, damit auch die Alleen erhalten bleiben“, sagt der Buchholzer und fügt hinzu: „Wenn die alten Bäume eines Tages aus Verkehrssicherheitsgründen gefällt werden, wird dann mit hohem finanziellen Aufwand nachgepflanzt.“ Pahl schätzt, dass ein Baum aus der Baumschule samt Anwuchspflege 1000 Euro und mehr kostet. Dann sei aber immer noch die Frage offen, „ob diese Baumschulen-Exemplare überhaupt gut anwachsen“.
Kostenfrei und an den Standort gewöhnt
Die kleinen Eichen, die jetzt an der B 246 und an der B2 aus der Erde schauen, „sind an den Standort gewöhnt und komplett kostenfrei“. Durch die Mäharbeiten werde indes dieses kostenfreie Alleebaumprogramm der Natur „kaputt gemacht“. Pahl fordert: „Lasst den Alleebaumnachwuchs wachsen. So preiswert kriegt man es nicht wieder.“
Betroffen sind Alleen an B2 und B246
Die Idee, den Nachwuchs mit Flatterbändern und Schildern sichtbar zu machen, hatte Marc Rosenthal. Er fährt regelmäßig mit dem Rad von Schäpe nach Beelitz. Dabei fiel ihm auf, dass hinter den Leitplanken trotz Hitze und Trockenheit erstaunlich viele junge Eichen wachsen – bis sie abgemäht werden. Laut Pahl sind etwa die Alleen an der B2 zwischen Beelitz und Abzweig Elsholz und an der B 246 zwischen Schäpe und Beelitz betroffen. „Die Vermutung liegt nahe, dass es auch woanders passiert“, sagt er.
Aufruf an alle Ortsverbände
Die Beelitzer Grünen haben alle Ortsverbände aufgerufen, dem Beispiel zu folgen und künftige Alleebäume im jeweiligen Einzugsgebiet zu kennzeichnen – so wie die Eichen an der B 246 bei Reesdorf. Das Ergebnis dort: Die Mini-Bäume stehen noch. „Unser Ziel ist, sie solange vor den Mähapparaten zu bewahren, bis sie so groß sind, dass man sie nicht übersehen kann und so dick, dass sie nicht mehr gemäht werden können“, sagt Pahl.
Wie an einer Schnur aufgereiht
Er weiß: Nicht alle jungen Eichen an der B246 können so groß werden wie ihre Eltern. Dafür fehlt an mancher Stelle der Platz. Trotzdem: „Der Streifen zwischen Straße und Radweg muss nicht gemäht. Oder die Mähwerke werden anders eingestellt, um die Bäume zu verschonen.“ Etwas später könne man die rausnehmen, „für die es zu eng wird.“
Stehen bleiben sollten junge Eichen, die an der Aufwuchslinie der alten Bäume wachsen. An der Allee bei Reesdorf stehen kleine Eichen, als wären sie wie an einer Schnur gepflanzt worden. Für Pahl sind das die natürlichen Nachfolger der alten Alleebäume.
Hohe Wiese und die Gefahr durch Tiere
Frank Schmidt vom Landesstraßenbetrieb sieht das anders. „Es gehört dazu, den Bereich hinter den Leitplanken mit zu mähen. Dort befinden sich auch die Mulden für die Regenentwässerung, die müssen wir pflegen“, sagt er. Und: „Wenn man die Wiesen zu hoch werden lässt, ist das Risiko größer, dass Rückzugsorte für Tiere entstehen und die Tiere auf die Straße rennen.“ Wildgewachsene Bäume an der Straße müssten später genauso gepflegt und beschnitten werden.
Landesbetrieb pflanzt Bäume mit größerem Umfang
Der Landesstraßenbetrieb pflanze in der Regel Bäume nach, die schon einen Stammumfang von 16 bis 20 Zentimetern haben, so Schmidt. Für Straßenbäume gelten andere Anforderungen, sagt er. Um sie abzuhärten, würden sie vorher mehrmals umgesetzt. Man vertraue da den Fachleuten aus den Baumschulen. Ob wilde oder angepflanzte Bäume besser anwachsen, „ist am Ende eine Glaubensfrage“, sagt er.
Natur könnte Lücken in Alleen schließen
Pahl vertraut der Natur mehr. „Brandenburg ist berühmt für seine Alleen“, sagt er. „Es gibt inzwischen aber große Lücken in den Alleen, die die Natur schließen würde, wenn man sie ließe.“
Martin Schmitt, Stadtförster in Beelitz kommentiert in einem E-Mail an den Landesbetrieb Straßenwesen:
Gesendet: Donnerstag, 27. Oktober 2022 09:30 An: ‚Frank.Schmidt‘ Betreff: Eichenalleen
Sehr geehrter Herr Schmidt,
ich habe heute den Artikel in der MAZ zum Thema Alleen gelesen.
Leider muss ich ihren Auffassungen widersprechen. Ich arbeite seit knapp 20 Jahren als Förster im Stadtwald Beelitz und jeder Förster weiß eigentlich, dass Eichen entweder gesät oder als kleinste Sortimente (1 jährige) gepflanzt werden müssen.
Eine 1-jährige Eiche, ein Sämling, hat eine Sprosslänge von vlt. 10 cm, aber schon eine Pfahlwurzel von 15-20 cm. Diese Wurzel ist der Lebensnerv und ist Elementar für die Wasserversorgung des Baumes verantwortlich. Um in Baumschulen die Bäume groß zu ziehen und sie technisch zu bewirtschaften, wird die Pfahlwurzel unterschnitten und damit zerstört, ansonsten wäre der Baum nicht mehr transportfähig. Jedoch bildet der Baum keine neue Pfahlwurzel mit den gleichen Eigenschaften wie eine natürliche Wurzelentwicklung. Wie wir alle wissen, wird das zur Verfügung stehende Wasser der limitierende Faktor für das vitale Wachstum unserer Bäume werden. Die Eichenkomplexkrankheit ist genau auf dieses Problem unsachgemäßer Pflanzung und vor allem Pflanzmaterial zurück zu führen. Damit Waldbäume zukünftig im Klimawandel vital bleiben und den sinkenden Grundwasserständen hinterherkommen, ist diese Pfahlwurzel lebensnotwendig, ansonsten wird der Baum nur mit aufwändiger Bewässerung zu halten sein, bzw. kurz nach dem Einstellen der Anwuchspflege wegen Trockenheit eingehen.
Natürlich argumentieren Baumschulen anders, da dies ihre Wirtschaftsgrundlage ist und bei vielen Bäumen mag dies auch richtig sein, jedoch ist dies bei dem Waldbaum Eiche wegen der Pfahlwurzel und der Ringporigkeit genau falsch!
Ich kann ihnen nur empfehlen, diesen Rat Naturverjüngung in ihr Alleenkonzept zu folgen. Vor allem auch unter dem Kostenfaktor, da ihnen die Naturverjüngung nichts kostest und große Bäume aus der Baumschule letztendlich durch uns Steuerzahler finanziert werden müssen und
unter den massiv veränderten Klimabedingungen keine lange Lebenszeit haben werden.
Für Nachfragen stehe ich ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß
Martin Schmitt
Dipl. Ing. Forst Martin Schmitt Geschäftsführer Märker-Forst-Service GmbHwww.maerkerforst.de
Trotz der anhaltenden Trockenheit wachsen entlang der Alleen neue Eichenschößlinge.
Wenn sie nicht abgemäht werden, wachsen ohne Neupflanzungen Alleebäume, ganz von allein.
Der OV Beelitz von B90/Die Grünen hat in einer Aktion entlang der B 246 zwischen Schäpe und Beelitz junge Eichenschößlinge gekennzeichnet, um sie vor dem Abmähen zu bewahren.
Eichenschößling B24620220905_Ahorn an der B220220905_Walnussschössling an der B220220905_Baumschösslinge an der B2
Wir rufen alle Ortsverbände auf, sich an unserer Challenge zu beteiligen: Kennzeichnet in Eurem Einzugsgebiet alle künftigen Alleebäume! Der Sieger erhält einen Preis.
Auch in der Öffentlichkeit gewinnt das Thema zunehmend Interesse. Vor einigen Tagen sendete der RBB einen Beitrag, den wir hier gerne verlinken:
interaktive Karte vom Netzwerk Blühende LandschaftFläche Hentschel Spargelhof ElsholzFläche Hentschel Spargelhof Elsholz 3Fläche Hentschel Spargelhof Elsholz 2Fläche Hentschel Spargelhof Elsholz 4Frenzelfläche 9Frenzelfläche 1Frenzelfläche 2Frenzelfläche 3Frenzelfläche 4Frenzelfläche 5Frenzelfläche 6Frenzelfläche 7Frenzelfläche 8Königskerze FrenzelflächeJohanniskraut SchneckenfarmWaldvögelein auf SchneckenfarmWespennest auf SchneckenfarmBienenwolf auf SchneckenfarmKäfer auf SchneckenfarmSchneckenfarmNatternkopf und Heidenelke SchneckenfarmLabkraut und Heidenelke SchneckenfarmHeidenelke SchneckenfarmSchafgarbe SchneckenfarmSchneckenfarm
Blühwelle zur LAGA 2022
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Nach einem Jahr Vorlauf steht die 3 ha große BLÜHWELLE neben der LAGA in voller Blüte, macht ihrem Namen alle Ehre und zeigt an was sie soll: den möglichen Verlauf der Nieplitz nach einer Wiederverlegung in das ursprüngliche Flußbett. Wenn man die Luftbilder genau anschaut, kann man neben den blühenden Mäandern weitere sich schneidende „Bögen in der Vegetation“ erkennen. Und wenn man sich im „Brandenburgviewer“ die „historischen Schmettaukarten“ öffnet erkennt man, dass entlang der sich schneidenden Bögen der ursprüngliche mäandrierende Verlauf der Nieplitz vor der Begradigung des Bettes, oder aber zumindest der zurück in der Nieplitz geleitete Mühlgraben befunden haben könnte. D.h. bis heute wirkt sich die Bodenstruktur auf die Vegetation aus. Siehe auch: https://bluehstreifen-beelitz.de/bluehwelle-ein-jahr-vor-der-laga/ und: https://bluehstreifen-beelitz.de/bluehwelle-neue-nieplitz/
Blühwelle nach dem Anlegen im Juni 2021Luftbild Karte Nieplitz_B2 aus BrandenburgviewerKarte Nieplitz_B2 aus Brandenburgviewerhistorische Schmettau-Karte Nieplitz_B2 aus BrandenburgviewerBlühwelle in Juni 2022
Blühwelle im historischen Vergleich
Die ursprüngliche Intention der Blühwelle sollte die Öffentlichkeitsarbeit des MLUK unterstützen und für die Projekte der Zurückverlegung der begradigten Flußläufe in ihre ursprüngliche Betten werben, um in Zeiten des Klimawandels dafür zu sorgen, dass mehr Wasser in der Landschaft gehalten wird. Darum kümmert sich auch zunehmend die Brandenburger Regierungsfraktion. Die begradigten Flußläufe lassen nämlich das Wasser schneller „in die Nordsee abfließen“.
Das sollte zunehmend verhindert werden. Gleichzeitig sorgt die „Blühwelle“ für ein erhöhtes Nahrungsangebot für Wildbienen als Blühfläche in der Nachbarschaft der landwirtschaftlichen Produktionsflächen und ist Teil eines Biotopverbundes aus Blühflächen. Schaut man nach den Luftaufnahmen ins Feld und den ausgesäten Arten ins „Gesicht“, erkennt man der Wert für die Biodiversität.
Herzlichen Dank an die Beteiligten dieses Projektes:
Blühwelle Juni 2021Blühwelle Juni 2022Blühwelle Juni 2022Blau für den MittelwasserbreichRot/orange für den Hochwasserbereich, Juni 2022Klatschmohn, Samen aus dem BodenreservoirNatternkopfNatternkopfFeldritterspornFeldritterspornBlau für den MittelwasserbereichBlau für den MittelwasserbereichOrange/Ringelblume für den HochwasserbereichFrauenspiegel, einjährigFrauenspiegel, einjährigNatternkopfNatternkopfFrauenspiegel, einjährigFrauenspiegel, einjährigFrauenspiegel, einjährig und NatternkopfKornblumeFeldrittersporn
Vom Luftbild zur beteiligten Pflanzenart, ein Überblick
Dank auch an den BUND, der die Blühwelle entdeckt und eine Führung dorthin organisiert hat.
Das Schild des MLUK ist schön geworden
Sensen lernen!
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In Storkow
Diese Frage kam jetzt öfter: Nun haben wir eine sehr schöne Blühwiese angelegt, und nun?
Wann muß sie gemäht werden? Muß sie gemäht werden? Wie kann sie gemäht werden?
Die Antworten: Ja, sie sollte gemäht werden, ein bis zweimal pro Jahr und am Besten mit einer Sense!
Sensenworkshop im Storkow
Diese Fragen wollten Melanie Wagner vom Naturpark Dahme-Heideseen und Anja Ciecierski vom städtischen Besucherzentrum Storkow gerne beantwortet haben und organisierten kurzerhand einen Workshop. 10 Teilnehmer*innen lauschten gebannt Kerstin Pahl, die die Zusammenhänge der Biodiversität, dem Insekten-Sterben und unseren Einfluß auf das Nahrungsangebot für Insekten, insbesondere Wildbienen darstellte. Von Krefelder Studie, über Pestizidbelastung und Bestäuberleistung der Wildbienen war alles dabei. Aber wir können alle auch etwas tun, um „die Spur der Verwüstung“, die wir zwangsläufig hinterlassen etwas abzumildern.
20220521 Dengeln in Storkow
Im praktischen Teil leitete Lutz Pahl die Teilnehmer*innen an, die mitgebrachten Sensen für die Arbeit vorzubereiten. Richtige Sensenwahl, Einstellen, Schärfen, also Dengeln und Abziehen waren die Themen. Jede*r konnte nach dem Seminar mit der eignen, wieder scharfen Sense und der Gewissheit nach Hause gehen, „ich kann sensen, und das macht richtig viel Spaß“.
20220521 Sense einstellenDengeln macht die Sense scharfStorkowGemähtes Gras 20220521Sensen in Storkow
Landgut Hennickendorf ist einer der ersten Projektpartner und Vereinsmitglied
Offizielle Eröffnung des Buchholzer Naturlehrpfads
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Durch den Bürgermeister von Beelitz Bernhard Knuth
Bürgermeister der Stadt Beelitz Bernhand Knuth
Liebe Besucherinnen und Besucher, liebe Naturfreunde und Spaziergänger,
unsere Stadt Beelitz hat neben ihrer langen, wechselvollen Geschichte und vielen kulinarischen Spitzenprodukten auch einen äußerst abwechslungsreichen Naturraum zu bieten: Mit der waldreichen Zauche und der von Feuchtwiesen geprägten Nuthe-Nieplitz-Niederung treffen hier zwei sehr unterschiedlich geartete Landschaften aufeinander. Der hiesige Höhenrücken wird gemeinhin auch als „Beelitzer Sander“ bezeichnet, der sich durch trockenen Boden auszeichnet und dadurch unter anderem unserem Spargel hervorragende Wachstumsbedingungen bietet.
Aber natürlich gibt es noch Vieles mehr zu entdecken in unserer Region, und einen wunderbaren Auszug davon erhält man auf dem Naturerlebnispfad von Buchholz nach Birkhorst. Mit finanzieller Unterstützung des Landkreises Potsdam-Mittelmark und der Stadt Beelitz sowie mit der unschätzbaren ehrenamtlichen Arbeit vieler Helfer hat der Blühstreifen Beelitz e.V. hier eine Erlebnisstrecke geschaffen, die für Menschen aller Generationen bereichernd ist. Wussten Sie zum Beispiel, dass der Steinkauz, der jahrzehntelang hierzulande verdrängt war, nun wieder heimisch geworden ist? Oder dass die Kiesschächte in unserer Region, die zu DDR-Zeiten ausgebaggert wurden, heute sehr wertvolle und geschützte Biotope sind?
Der überwiegende Teil unseres Stadtgebietes liegt im Naturpark Nuthe-Nieplitz, daher ist der Landschafts- und Naturschutz ein Ziel, welches viele miteinander verbindet: Bürger, Vereine, Unternehmen und Landwirtschaftsbetriebe. Denn unsere Landschaft ist Grundlage für die Nahrungsmittelgewinnung, aber auch Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Nicht zuletzt ist sie Erholungsraum für Bürger und Menschen, die uns besuchen. Ich selbst bin – auch als Hundehalter – sehr oft und immer gern draußen an der frischen Luft und genieße diese Augenblicke als Ausgleich zum Arbeitsalltag sehr.
Mit dem Naturerlebnispfad wurde nun ein attraktives Ausflugsziel für alle Generationen geschaffen, dass auch Sie hoffentlich als bereichernd empfinden. Den Anspruch, Artenvielfalt zu erhalten und zugleich erlebbar zu machen, der mit diesem Projekt verfolgt wird, haben wir übrigens bei der Landesgartenschau 2022, die bei uns in Beelitz stattfindet, und für die große Flächen südlich der Altstadt naturnah umgestaltet wurden.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Erkunden des Naturerlebnispfades, der viele Informationen bereithält und eine eindrucksvolle Sicht auf unsere Region ermöglicht.
Ihr Bernhard Knuth,
Bürgermeister und Schirmherr des Blühstreifen Beelitz e.V.
Als wir nach dem letzten Besuch bei Falk Witt, dem Falkner und Vogelretter verließen, hatten wir ein gutes Gefühl, weil die Jungstörche nach der Rettungsaktion und der fast dreistündigen Fahrt zwar noch sehr schlapp waren, aber sich schon um die ersten guten Brocken zu streiten begonnen hatten, wie das bei jungen Vögeln ganz normal ist.
20210715 Ankunft bei Falk Witt
20210715 Voliere
20210715 Holger Teichert, Falk Witt, Kerstin Pahl
Aber welches Bild sich nun, bei unserem nächsten Besuch bietet übertrifft alle Erwartungen und beschert uns feuchte Augen vor Freude. Falk Witt holt uns am Gartentor ab und führt uns auf den unteren Teil des Geländes, an eine große Wiese am Ufer des Pastlingsees. Er berichtet, dass er dort eine neue Voliere errichtet hat, damit die Jungstörche sich an die Wiese gewöhnen können, von der sie demnächst starten sollen, um sich anderen Störchen beim Vogelzug in die Winterquartiere in Afrika anzuschließen. Wir erwarteten also, drei kleine Störche in einer Voliere vorzufinden, die hungrig die Schnäbel aufsperren.
Am Seeufer angekommen, trauten wir unseren Augen nicht. Auf dem hinteren Teil der Wiese standen vor einigen Birken am Strand drei fast große Störchen und staksten Futter suchend durch das Gras. Die Voliere, ausgelegt mit Stroh, an einer Seite eine nestartige Erhöhung, war leer. Falk sagt: „Wenn ihr jetzt nicht dabei wärt, würden sie herbeikommen, denn sie erwarten Futter von mir. Aber das ist auch gewollt, dass die Tiere einen gesunden Respekt vor dem Menschen haben!“
Wir hatten uns mit dem Regionalbetreuer Brandenburg Süd, Herrn Holger Teichert verabredet, der den Dreien Ringe anlegen sollte, damit man ihr Leben weiter verfolgen kann. Herr Teichert bereitet seine Utensilien vor. Eine Decke mit einem Tuch, drei Metall-Ringe mit einer Buchstaben-Zahlen-Kombination, eine Zange, eine Kladde mit den vorbereiteten Daten, einen Zirkel, einen Messstab und eine Waage mit einer größeren Kunststoffschale.
„Wollen wir mal?“ fragte Falk und lief langsam über Wiese, um die drei Tiere vorsichtig in Richtung Voliere zu treiben. Kurz bevor sie den Eingang erreicht hatten, blieb einer der drei stehen und legte sich ins Gras. Er wollte nicht weiter.
Er? „Das werde ich oft gefragt“, sagt Falk Witt, „woran erkennt man eigentlich, ob man ein weibliches oder männliches Tier vor sich hat? Nun, das ist ganz einfach, die Weibchen legen die Eier!“ sagt er und lacht. Er nimmt das Tier und legt es vorsichtig auf die Decke, wo Holger Teichert schon wartet. Er legt dem Vogel ein Tuch über den Kopf, und dieser bleibt still liegen.
Kerstin greift sich das Bein und hält es dem Fachmann hin, der einen Metallring über dem Fuß am Unterschenkel anbringt und mit der Zange die Lasche des Rings zudrückt. Dann bekommt der Storch noch einen Kunststoffring über dem Knie angebracht, der auch mit dem Fernglas gut zu erkennen ist, wenn der Storch später auf einem Nest stehend gesichtet wird. Die Nummern werden in die vorbereitete Liste eingetragen, ebenso wie die Länge des Schnabels, von der Mitte des Nasenschlitzes bis zur Schabelspitze gemessen, sowie die Länge des Flügels. Dann wird der Jungstorch vorsichtig in die Kunsstoffschale gesetzt und gewogen.
Diese Prozedur wiederholt die kleine Arbeitsgruppe noch bei den anderen zwei Tieren. Fertig.
Lange sitzen wir noch an der Wiese und reden über Naturschutz und wieviel ein Einzelner dafür imstande ist zu tun, während die Störche versuchen, sich an ihren neuen Schmuck zu gewöhnen. Man braucht eben nicht immer eine riesige Organisation, um sich für den Umwelt- und den Naturschutz zu engagieren. Aber, man sollte versuchen, seine Mitmenschen zu sensibilisieren und deren Interesse und Leidenschaft zu wecken, und dazu dient dieser kleine Bericht hier.
20210715 Störche in der Voliere mit Ring
Panoramarundweg in Beelitz – Update 2021
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In Beelitz gibt es Bestrebungen vom Landwirt Gerhard Jochen, den Panoramarundweg noch attraktiver zu gestalten. Ein erstes Treffen organisierte er im Mai 2020 mit dem Ortsbeirat Beelitz, hier Jaqueline Borrmann und Kirsten Schäfer, die den Weg gut kennt. Auch auf dem Arbeitsplan des Umweltausschusses steht das Thema. In einem Projektvorschlag des Vereins sollen im Sinne des Naturschutzes neben den bestehenden sogenannten Kinderbäumen und dem Feldlerchengebiet Wegeflurstücke vermessen werden, um weitere aufwertende Maßnahmen, wie blühende Wegränder und Hecken zuzulassen. Eine Vorstellung im Ortsbeirat Beelitz ist im Juni 2020 passiert, es gab einen positiven Beschluss.
Feldlerchenfläche von Gerhard Jochen
erstes Treffen
Zwischenzeitlich haben die angrenzenden Eigentümer und Pächter teilweise einer Vermessung zugestimmt. Diese wird nun im August 2021, nach der Ernte durchgeführt.
20210416 Panoramaweg
Rettung von Jungstörchen
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Es sollte ein relaxter Samstag werden, schließlich waren 34°C angesagt, aber es kam anders!
Das Telefon klingelte, Frau Schneidewind aus Luckenwalde ist dran und sagte, dass wir ihre letzte Hoffnung seien. Vor ihrem Haus in der Spandauer Straße ist ein Storchennest und seit 14 Tagen füttert nur noch ein Altstorch und das auch nur gelegentlich. Ein Jungstorch war bereits wegen Futtermangel aus dem Nest geworfen und von der Feuerwehr mit gebrochenem Flügel nach Potsdam gebracht worden. Und nun haben die Anwohner schon seit längerem keinen Altstorch mehr gesehen und auch von den Jungstörchen zeigt sich keiner mehr am Rand. Und ihre Tochter weint und besteht darauf, dass die Mutter etwas tun müsse!
Eintreffen am Storchennest
Kerstin Pahl ist nicht nur Vorsitzende des Vereins Blühstreifen Beelitz, sondern auch Storchenbeauftragte des Landes Brandenburg für den Altkreis Luckenwalde und seit vielen Jahren mit dem Erfassen der Storchenpopulation im Gebiet beschäftigt und so hat sich ihre Telefonnummer im Laufe der Jahre als so etwas, wie die Anlaufstelle für Notfälle verbreitet. Sie weiß natürlich, was zu tun ist und wer zuständig ist, in diesen Fällen eine Entscheidung zu treffen. Sie ist gut vernetzt und kennt alle Telefonnummern der jeweiligen Ansprechpartner. Die Entscheidungen müssen in Abstimmung mit den zuständigen Behörden erfolgen. Aber manchmal ist es wie verhext. Die Untere Naturschutzbehörde ist im Wochenende, der Storchenhof Vogelschutzwarte Loburg e.V., der schon oft geholfen hat, ist nicht zu erreichen, und liegt in Sachsen-Anhalt, ein Fall für die Tierkliniken ist unser Fall auch nicht so richtig, also was tun? Uns fällt unser Kontakt zu Falk Witt ein. Der ist ein Falkner und engagierter Naturschützer und hat schon viele Vögel gerettet und später wieder ausgewildert. Früher hat er eine Aufzuchtstation in Körzin betrieben. Vielen ist sicher der einbeinige Storch aus Körzin bekannt, den Falk Witt gerettet hat. Falk Witt ist aber nun seit etlichen Jahren in der Lausitz beheimatet. Aber, ein Anruf, – „Ihr könnt die Jungstörche herbringen, ich werde mich um sie kümmern und zum Vogelzug auswildern“.
Feuerwehr Luckenwalde
Frau Schneidewind hat inzwischen schon eine Verabredung mit der Luckenwalder Feuerwehr getroffen. Herr Pade und Herr Keller kommen mit dem Drehleiterwagen zu 13:30 Uhr in die Spandauer Straße zur Aktion „Rettung der Jungstörche“. Kerstin Pahl fährt mit der Drehleiter mit nach oben, um zu entscheiden, wie es weitergeht. Der Storchenhorst ruht auf einem Stromleitungsmast, was die Annäherung nicht einfacher macht, aber die Feuerwehrleute sind Profis. Eine weitere Gefahr besteht, dass die Jungstörche verängstigt aus dem Nest springen und flugunfähig versterben.
K.Pahl und Feuerwehr am Nest
Oben bietet sich ein schwierig zu beurteilendes Bild: Drei schlappe, dehydrierte Jungstörche, vermutlich in Angststarre liegen scheinbar leblos in der brütenden Sonne. Vorsichtig werden sie in eine mit einer Decke ausgekleidete Kiste geborgen und sicher zu Boden gebracht.
Herr Pade und Herr Keller Feuerwehr Luckenwalde
Die versammelte Nachbarschaft freut sich über die Rettung, sind aber auch traurig darüber, dass „ihre“ Störche nun nicht mehr da sind. Unbedingt möchten sie auf dem Laufenden bleiben, was Lutz Pahl verspricht und den QR-Code der Internetseite für neue Informationen über den Zustand der Störche zur Verfügung stellt.
Die Kinder werden diese Aktion nicht vergessen und sich in der Zukunft sicher noch mehr für den Weißstorch interessieren.
Altes Gewölle ausgeworfen
Ca. zwei Stunden dauert die Fahrt mit der wilden Fracht, die nicht gerade Wohlgerüche verbreitet. „So etwas habe ich noch nie erlebt“ sagt Kerstin Pahl, „dass sich die Tiere nicht irgendwann einmal muxen, oder gar rebellieren oder wenigstens mal die Köpfe hochrecken, nichts!“
Erste Hilfe: Verquirltes Eigelbwasser
In Jänschwalde angekommen, bekommen die Tiere verquirltes Eigelbwasser mit einer Spritze in den Schnabel gegeben. Alle lassen die Prozedur apathisch über sich ergehen. Als der Falkner später Futterküken, die er für seine diversen anderen Greifvögel in seinen Aufzuchtvolieren gottseidank vorrätig hat, den Störchen mit einer langen Breitpinzette anbietet kommt langsam Leben in die Tiere. Sie recken die Köpfe, später fangen sie sogar an, aufzustehen und noch später sogar um die Brocken zu kämpfen. „So muss das aussehen!“ lacht der Falkner „nun haben sie eine gute Prognose. Ich glaube, die schaffen das!“
Langsam kehrt Leben zurück in die TiereNach erster Hilfe kehrt Leben zurück in die Tiere
Und wir sich endlich sicher, das Richtige getan zu haben. Bei Einbruch der Dunkelheit bringen wir der Feuerwehr ihre ausgeliehene Kiste zurück und bedanken und noch einmal für die gute Gemeinschaftsaktion.
Lutz Pahl
Eintreffen am Storchennest
Feuerwehr Luckenwalde
Es geht nach oben
K.Pahl und Feuerwehr am Nest
K.Pahl und Feuerwehr am Nest
Nachbarskinder bangen um die Storchenkinder
Sicher am Boden
Scheinbar leblos in Angststarre
Herr Pade und Herr Keller Feuerwehr Luckenwalde
Falk Witt und Frau Andrea übernehmen die Patienten
Altes Gewölle ausgeworfen
Erste Hilfe Falk Witt und Lutz Pahl
Erste Hilfe Eigelbwasser
Erste Hilfe fängt an zu wirken
Nach erster Hilfe kehrt Leben zurück in die Tiere
Ein erster Kopf schaut hoch
Regionalwerkstatt in Prenzlau
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Auf Einladung des Naturparks Uckermärkische Seen fand am 18.06.2021 im Dominikanerkloster Prenzlau die Regionalwerkstatt Blühende Landschaften statt. Die Teilnehmer, Mitarbeiter von Kommunen, Bauämtern, Umweltabteilungen und Klimabeauftragte ließen sich von den angesagten 34°C nicht abhalten und fanden sich im Klosterhof ein, um den Vorträgen zu lauschen. Nach der Eröffnung durch Jana Klockow vom Landesamt für Umwelt Brandenburg/N5 Naturpark Uckermärkische Seen, stellte Lena Haeberlein von der NABU Stiftung Nationales ErbeFAIRPACHTEN vor.
Eröffnung durch Jana Klockow LfU
Vortrag Lena Heaberlein Fairpachten
Kerstin und Lutz Pahl stellten den Verein Blühstreifen Beelitz e.V. und dessen Arbeit vor und nahmen die Teilnehmer mit auf einen Exkurs zu Nachhaltigkeit, Insektenschutz, Öffentlichkeitsarbeit und Anlage von insektenfreundlichen Flächen im kommunalen Raum.
Vortrag Kerstin Pahl
Vortrag Kerstin Pahl
Danach ging es in den Stadtpark, wo Florian Andres, (Stadt- und Ortsteilentwicklung Stadt Prenzlau) die Aspekte einer Fläche zum Stichwort „einfach mal wachsen lassen“ darstellte. Kerstin Pahl präsentierte die vorgefundenen Wildpflanzen und stellte diese in den Zusammenhang von Handlungsmöglichkeiten für Insektenschutz und Artenvielfalt auf kommunaler Ebene.
Kommunale Blühfläche
Einfach mal wachsen lassen im Stadtwald
Einfach mal wachsen lassen im Stadtwald
Vortrag Kerstin Pahl
Vortrag Florian Andres Stadt Prenzlau
Orangerotes Habichtskraut auf der Fläche
Vortrag Kerstin Pahl
Überreste der LAGA 2013
Den Abschluß des Workshops bildete der Besuch einer kommunalen Blühfläche im zweiten Jahr nach der Anlage. Mischung, Anlage und Pflege wurden anhand der vorgefundenen Ergebnisse dargestellt, auch wurde die Wissenssynthese für das Maßnahmenprogramm Insektenschutz Brandenburg des ZALF vorgestellt.
vorbildliche Mahd des Randstreifens
angelegte Blühfläche im zweiten Jahr
Kerstin Pahl zu Mischungsvarianten
Florian Andres erklärt die kommunale Fläche
Lutz Pahl
Blühwelle – ein Jahr vor der LAGA
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Der Frühling ist die schönste Zeit! Sie hält einen besonderen Augenschmaus bereit, die Blühwelle der Nieplitz in Beelitz.
Wer ganz genau hinschaut, kann außerhalb der gesäten Blühwelle, die einen möglichen renaturierten Nieplitzverlauf darstellen soll, den ursprünglichen Verlauf des Flüsschens in der Vegetation erkennen.
Jetzt handeln und den Rasenmäher stehen lassen, kein Benzin in den Kanister füllen.
Das Insektensterben, reichlich durch die Presse gegangen, kann von jedem Einzelnen beeinflusst werden. Die Ursachen sind vielfältig. Und eine Ursache ist das mangelnde Nahrungsangebot für nektarsaugende, pollensammelnde Bestäuber.
In kürzester Zeit blühen auf den ehemaligen Rasenflächen Gänseblümchen, Löwenzahn und viele andere Wildblumen und es beginnt ein eifriges Summen und Brummen.
Also:Bitte nicht düngen, nicht mähen, nicht pflegen – jetzt handeln!
So schön, wie in der Nacht beleuchtete Gebäude auch aussehen, sie bilden eine Beeinträchtigung der sie umgebenden Natur. Ca. 30% der Wirbeltiere und sogar 60% der wirbellosen Tiere sind nachtaktiv und reagieren auf diese menschengemachte Umkehr der natürlichen Lichtverhältnisse. Gerade Insekten reagieren und fliegen, wie von einem Staubsauger angezogen, in die Lichtquellen und werden je nach Art der Beleuchtung durch die abgestrahlte Hitze oder durch Erschöpfung beim wiederholten Anflug getötet. Nachzulesen in dem „Leitfaden zur Neugestaltung und Umrüstung von Außenbeleuchtungsanlagen“, herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz BfN. Nachtaktive Insekten, wie Falter, Käfer und Wildbienen sind wichtige Bausteine in der Bestäubungsleistung. In den letzten 30 Jahren ist die Biomasse bei Insekten um dramatische 80% zurückgegangen.
Fünf Fragestellungen beschreibt die International Dark Sky Association IDA: https://www.darksky.org/, die „die Woche des dunklen Himmels vom 5.4. bis 12.4.2021“ ausgerufen hat.
Ist die Beleuchtung überhaupt nötig? Oder lassen sich die angestrebten Ziele durch z.B. reflektierende Anstriche o.ä. erreichen?
Beleuchtetes Ziel! Wird nur das eigentliche Ziel beleuchtet, und ist es möglich, durch Fokussierung und Richtung NUR das Ziel zu beleuchten um so Streustrahlung zu vermeiden?
Beleuchtungsstärke anpassen! So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Oft ist das Licht viel heller installiert, als notwendig.
Zeitschaltung! Ist es möglich, Beleuchtung nur zu der Zeit zu steuern, zu der das Licht gebraucht wird? Mit Bewegungsmeldern – auch für Straßenlaternen – diese nur bei Annäherung von Passanten einschalten!
Kann die Farbe der Beleuchtung hin zu „weniger schädlich“ angepasst werden? Wärmeres Licht mit weniger Blauanteil ist weniger schädlich für Insekten.
Bei uns in Beelitz gibt es schon viele Beispiele von sehr umweltfreundlichen Beleuchtungsanlagen.
Gehwegbeleuchtung in Beelitz mit wenig Streulicht
Zum Beispiel Fichtenwalder Strasse in Heilstätten: Hier eine Gehwegbeleuchtung ohne Streulicht zur Seite. Dreht man sich um 180 Grad und schaut in die andere Richtung, erkennt man den Unterschied zur Straßenbeleuchtung mit hohem Streulichtanteil zur Seite.
Streulicht, Strassenlaterne in Beelitz
Gebäude, die von oben nach unten beleuchtet werden, strahlen weniger Streulicht zur Seite ab, und sie sind damit insektenfreundlicher als andere:
Industriegebäude in BeelitzScheune in Schäpe
Farblich angepasstes Licht! Wenn nun noch von oben nach unten beleuchtet würde, gäbe es deutlich weniger Streulicht in den Himmel:
Kirche in Reesdorf
Passend zu diesem Blogbeitrag befasst sich die Landtagsfraktion von B90/Die Grünen am 19.4.2021 um 18 Uhr in einem Onlinegespräch mit dem Thema. HIER können Sie sich dazu anmelden.