Vor einigen Jahren erhielten wir die Möglichkeit, eine große private Fläche (2,5 ha) für die Artenvielfalt zu entwickeln. Dafür ein herzliches Dankeschön an Prof. Dr. Jochen Möller aus Fichtenwalde.
An der Buchholzer Mühle gelegen, haben wir die Fläche zusammen mit dem Eigentümer in vielen Arbeitstagen von den Resten der ehemaligen „Schneckenfarm“ befreit. Dafür mussten die alten „Ställchen“ der Weinbergschnecken aus der Erde gegraben und abtransportiert werden. Für die neue Nutzung waren insbesondere im bestehenden Schutzgebiet einige Genehmigungen erforderlich, die an verschiedene Auflagen geknüpft waren. Ein langer, aber letztlich doch erfolgreicher Prozess der Umnutzung liegt hinter uns. Teilflächen wurden immer wieder gemäht, andere mit Wildpflanzen neu eingesät. Das Saatgut wurde über unsere Kooperation mit dem Netzwerk „Blühende Landschaft“ https://bluehende-landschaft.de/ gefördert. Der richtige Zeitpunkt der Mahd ist entscheidend für die Entwicklung der Artenvielfalt auf einer Wiese.
Besonders erfreulich ist es, wenn das Heu nicht kompostiert werden muss, sondern von Tierhaltern genutzt werden kann. Und so entstand eine weitere Kooperation. So freuten sich Else und Lotte, die Eselinnen der Finca „Pachamamas“ https://www.pachamamas.info/finca-pachamamas/ in Buchholz über reichlich Heu. Unterdessen wird das Projekt sogar vom Land Brandenburg und dem Naturpark Nuthe-Nieplitz https://www.nuthe-nieplitz-naturpark.de/unterstützt und es werden Daten zur Entwicklung der Flora und Fauna, insbesondere der Insektenwelt erhoben.
Landgut Hennickendorf ist einer der ersten Projektpartner und Vereinsmitglied
Regionalwerkstatt in Prenzlau
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Auf Einladung des Naturparks Uckermärkische Seen fand am 18.06.2021 im Dominikanerkloster Prenzlau die Regionalwerkstatt Blühende Landschaften statt. Die Teilnehmer, Mitarbeiter von Kommunen, Bauämtern, Umweltabteilungen und Klimabeauftragte ließen sich von den angesagten 34°C nicht abhalten und fanden sich im Klosterhof ein, um den Vorträgen zu lauschen. Nach der Eröffnung durch Jana Klockow vom Landesamt für Umwelt Brandenburg/N5 Naturpark Uckermärkische Seen, stellte Lena Haeberlein von der NABU Stiftung Nationales ErbeFAIRPACHTEN vor.
Eröffnung durch Jana Klockow LfU
Vortrag Lena Heaberlein Fairpachten
Kerstin und Lutz Pahl stellten den Verein Blühstreifen Beelitz e.V. und dessen Arbeit vor und nahmen die Teilnehmer mit auf einen Exkurs zu Nachhaltigkeit, Insektenschutz, Öffentlichkeitsarbeit und Anlage von insektenfreundlichen Flächen im kommunalen Raum.
Vortrag Kerstin Pahl
Vortrag Kerstin Pahl
Danach ging es in den Stadtpark, wo Florian Andres, (Stadt- und Ortsteilentwicklung Stadt Prenzlau) die Aspekte einer Fläche zum Stichwort „einfach mal wachsen lassen“ darstellte. Kerstin Pahl präsentierte die vorgefundenen Wildpflanzen und stellte diese in den Zusammenhang von Handlungsmöglichkeiten für Insektenschutz und Artenvielfalt auf kommunaler Ebene.
Kommunale Blühfläche
Einfach mal wachsen lassen im Stadtwald
Einfach mal wachsen lassen im Stadtwald
Vortrag Kerstin Pahl
Vortrag Florian Andres Stadt Prenzlau
Orangerotes Habichtskraut auf der Fläche
Vortrag Kerstin Pahl
Überreste der LAGA 2013
Den Abschluß des Workshops bildete der Besuch einer kommunalen Blühfläche im zweiten Jahr nach der Anlage. Mischung, Anlage und Pflege wurden anhand der vorgefundenen Ergebnisse dargestellt, auch wurde die Wissenssynthese für das Maßnahmenprogramm Insektenschutz Brandenburg des ZALF vorgestellt.
vorbildliche Mahd des Randstreifens
angelegte Blühfläche im zweiten Jahr
Kerstin Pahl zu Mischungsvarianten
Florian Andres erklärt die kommunale Fläche
Lutz Pahl
Blühwelle – ein Jahr vor der LAGA
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Der Frühling ist die schönste Zeit! Sie hält einen besonderen Augenschmaus bereit, die Blühwelle der Nieplitz in Beelitz.
Wer ganz genau hinschaut, kann außerhalb der gesäten Blühwelle, die einen möglichen renaturierten Nieplitzverlauf darstellen soll, den ursprünglichen Verlauf des Flüsschens in der Vegetation erkennen.
Schmetterlinge für Beelitz-Heilstätten – Einladung zur Pflanzaktion
Der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. und das Social Impact Lab Beelitz möchten Sie am 09. September 2020 ab 16.00 Uhr bis ca. 19.00 Uhr zu einem „bunten“ Nachmittag auf dem Gelände Straße nach Fichtenwalde 15 a herzlich einladen.
Unsere historischen Gebäude sind umgeben von teilweise bunt blühenden Wiesen. Hier leben zahlreiche Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten und leisten damit in unserem Wohn- und Arbeitsumfeld einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt.
Wir möchten Ihnen in einem Workshop die besonderen Wiesenblumen näher bringen und im Anschluss zusammen noch einige weitere Arten dazu pflanzen. Dabei können Sie alle Fragen rund um das Thema Wiesenvielfalt loswerden. Außerdem laden wir Sie zum Kennenlernen ihrer Nachbarn und einiger ungewöhnlicher Gebäude ein. Über Ihre zahlreiche Teilnahme würden wir uns freuen!
Die Veranstaltung wird unterstützt von der KWD Gebäudeverwaltung.
Hier geht’s zum Ablauf:
16.00 Uhr bis 16.30 Uhr: – Eintreffen und Ausstellung im Saal: Blühstreifen Beelitz & Ausstellung 30 Jahre Social Impact – Besichtigung des Eiskellers – Verkauf von Wildblumen-Stauden, Nisthilfen und Saatgut
16.30 Uhr bis 17.00 Uhr: Wildwiesen – kurze Einführung: – Aspekte und Effekte heimischer Wildwiesen, Vorstellung einiger heimischer Wildblumen und ihrer Nutzungsmöglichkeiten
17.00 Uhr bis 18.00 Uhr: – Gemeinsame Pflanzaktion von mehrjährigen Wildblumen-Stauden- zur weiteren Aufwertung des Wohnumfeldes und Steigerung der Biodiversität.
18.00 Uhr bis 19.00 Uhr: – Offener Ausklang auf der Wiese, der Terrasse, im Saal und im Eiskeller
9.September 2020 16 Uhr Straße nach Fichtenwalde 15a
Gesucht werden:
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Firmen in Beelitz
Das Autohaus Schneider hat unter der Leitung von Sylke Lietz im letzten Jahr hinter der Werkstatt eine Blühfläche angelegt, die nun in diesem Jahr sehr schön blüht und Insekten ernährt.
Autohaus Schneider Blühfläche mit u.a. Färberkamille
Mit dem Hintegrund dieser Erfahrung hatte sich die Geschäftsleitung Anfang 2020 entschieden, die große Rasenfläche vor der Firma nun auch als Blühwiese anlegen zu lassen. 800 m² wurden mit Hilfe einer vom Verein zur Verfügung gestellten Blühmischung, in diesem Falle Rieger & Hoffmann „Beelitzer Mischung“, zusammengestellt in Zusammenarbeit mit der Wildtierstiftung aus Hamburg, als Blühfläche umzugestalten. Nach 6 Wochen wurde ein Schröpfschnitt durchgeführt, da zahlreiche einjährige Unkräuter dominiert haben. Unterdessen hat sich die Fläche ganz prima entwickelt und die ersten Blüten sind zu sehen.
Autohaus Schneider Blühwiese 2
Autohaus Schneider Blühwiese 4
Autohaus Schneider Blühwiese 6
Malve auf Schneiders Blühfläche 2
Auch ein Insektenhotel durfte nicht fehlen.
Wir suchen in Beelitz und Umgebung nun Firmen, die auch für mehr Artenvielfalt aktiv werden wollen. Sie unterstützen damit die Stadt Beelitz, die kürzlich dem Verein Kommunen für Biologische Vielfalt beigetreten ist.
Mein Vorgarten und das Klopapier!
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Diese wunderbare Glosse hat uns von Stefan Rimböck erreicht:
Vor einigen Wochen: Ich trete zum Nachmittags-Gassi-Gang vor mein Grundstück und sehe dort, wo morgens noch saftige grüne Gräser und klein-blühende Feldblumen standen nur noch braune Stoppeln. Das erinnerte mich sehr an einige unserer Kater, die kurz zuvor noch lebensfroh durch den Garten tiegerten, und plötzlich überfahren auf der Straße liegen. Diesem Streifen Natur wurde eben einfach mal so das Leben genommen. Glücklicherweise nicht so endgültig wie den Katern. Die Wiese steht nun wieder und ich habe mit meinem Hinweis „Marke Eigenbau“ auch schon den ersten Erfolg eingefahren: Nach der letzten Wiesen-Schlachtung steht mein kleiner Vorgarten immer noch saftig in der Blüte.
Vorgarten Fichtenwalde
Vielleicht sollten sich alle, die diese Botschaft für übertrieben halten mal an folgenden nicht allzu weit entfernten Zustand erinnern: Das Klopapier ist alle, man geht in der Supermarkt und… … meterweise N I C H T S! So müssen sich auch Insekten fühlen, die zu ihrer Lieblingswiese fliegen und nur noch braune Stoppeln vorfinden. Nach kilometerweiten Flügen von „Supermarkt“ zu „Supermarkt“ verenden sie irgendwo im Klo.
Das ist doch SUPER! Die Autoscheibe bleibt beim Fahren zukünftig sauber, die Mücken piesacken einen nicht mehr und das ganze eklige Gekrabbel hat ein Ende. ABER: Der Obstbauer beschwert sich über die miese Ernte, der Imker darüber, dass seine Bienen keine Blüten mehr finden und alles was bestäubt werden will, wird nicht mehr bestäubt.
Das ist dann wieder schlecht für den Supermarkt, und das ist schlecht für uns Menschen, WEIL: richtig! KEIN KLOPAPIER!!! Und das ist doch eigentlich noch wesentlich weniger dramatisch wie „keine Lebensmittel“
So klein und unscheinbar diese Myriaden von Insekten auf unseren Welt sind, ohne sie würde hier so gut wie nichts so sein wie es ist. Lasst also Euren Vorgarten wuchern, den Klee in Eurem Rasen, wenn er denn sein muss, blühen und setzt Euch mit gutem Gewissen auf’s Klo und genießt Euer KLOPAPIER!
Ihr Stefan Rimböck (Fichtenwalde)
Buntes Gewerbe in Beelitz
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Bunt, insektenfreundlich und vielfach summend, so präsentieren sich die Hänge an der B2, der Umgehungsstraße um Beelitz. Nun werden sich weitere Flächen daran anschließen, denn, als erstes Beelitzer Unternehmen hat Familie Lietz vom Renault-Autohaus Schneider an der B2 eine hochwertige Blühfläche angelegt und damit ihr Firmengelände insektenfreundlich umgestaltet.
Mohn auf den Feldern
„Es hat mich sehr beeindruckt und auch traurig gemacht, dass es immer weniger Insekten gibt. 80% weniger sollen es in den letzten 30 Jahren sein, und hier fällt auf dass es kaum noch Schmetterlinge gibt.“ sagt Sylke Lietz.
Blühfläche neben der Werkstatt
Nachdem in Zusammenarbeit mit dem Verein Blühstreifen Beelitz e.V. vor 2 Jahren eine erste kleine Fläche rechts vom Verkaufsraum entstand, gehen die Lietzens nun in die Vollen. Für 400 qm an zentraler, repräsentativer Stelle hat der Verein Blühsteifen Beelitz Saatgut zur Verfügung gestellt, und ein renommiertes Treuenbrietzener GALA-BAU-Unternehmen hat die Arbeiten ausgeführt. Denn die bestehenden Graswurzeln müssen vollständig beseitigt werden. Diese sind konkurrenzstärker und behindern so die noch zarten Keimlinge der wilden Kräuter im Wachstum. Es wurde also nicht nur gefräst, sondern zusätzlich auch vorher gepflügt, geglättet und gewässert.
Über 40 einheimische Wildpflanzenarten wurden in einer speziell zusammengestellten Beelitzer Mischung eingebracht. Die meisten Arten sind mehrjährig, d.h., sie blühen erst im 2. Standjahr. Wer will schon zwei Jahre warten? Deshalb wurden der Mischung auch Kulturpflanzen beigefügt, die schon bald nach der Saat für Blütenfülle sorgen werden.
Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Saat und die Jungpflanzen im ersten Jahr ausreichend gewässert werden müssen. Auch Vogelfraß und unerwünschte Kräuter muss man im Blick behalten.
Ab dem 2. Jahr spart man erheblich bei Bewässerung sowie Pflege und hat dennoch ein ansprechendes Gesamtbild.
so wird sie einmal aussehen
„Wir müssen umdenken und das gewohnte Bild der kurzgeschorenen Rasenflächen mit dem wir aufgewachsen sind überdenken„ findet Sylke Lietz. „Unterdessen mag ich die wilden Blumen sehr und freue mich, wenn es hier dann blüht, summt und brummt. Seit ich weiß wie schwer es Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge haben, und wie schlecht es auch um unsere heimische Natur bestellt ist, möchte ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten engagieren.“
Kerstin Pahl
Einfach mal wachsen lassen
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Ein umtriebiger Beelitzer Landwirt mit vielen guten Ideen ist Gerhard Jochen. Unseren Verein Blühstreifen Beelitz e.V. unterstützt er schon lange und nun wies er uns auf sein neuerliches Engagement für mehr Artenvielfalt hin.
Er hat direkt neben seinen Aronia-Beeren-Pflanzungen im letzten Herbst ca. 1 Hektar mehrfach gegrubbert, einfach um mal zu sehen, was so wächst, wenn nicht gesät und gepflegt wird. Hier findet nun die Entwicklung der „Ackerwildkrautflora“ statt, so heißt der Fachbegriff. Was befindet sich nach Jahren noch im Samentresor des Bodens?
Für uns natürlich ein spannendes Projekt und so machten wir uns gleich auf den Weg. An alle heimischen Wildpflanzen sind Insekten und weitere Tierarten gebunden, die für die Bestäubung unentbehrlich sind. Diesmal können wir vor allem Hummeln beobachten, die auch an diesem regnerischen Tag (Anfang Mai und so selten in Beelitz!) zahlreich unterwegs sind. Am Projekt beteiligt ist auch der Naturpark Nuthe-Nieplitz, der einen Botaniker mit der Inventarisierung beauftragt hat.
Ein Feld in pink
Ein Feld in pink?
Die Fläche strahlt uns in ungewöhnlicher Feldfarbe entgegen. Die eindrucksvollen verschiedenen Farbtöne in rosa- bis pink zaubert eine kleine Pflanze ins Feld, der Erdrauch, der hier flächendeckend gestartet ist, und ab und an überragt ein kräftiges Rot vom Sandmohn die gesamte Pracht. Eher unscheinbar kommen Ackerstiefmütterchen, Hirtentäschel, Ehrenpreis und Feldsalat daher und die Hundskamille hat bereits Knospen angesetzt um das Feld dann in weiß zu bereichern. Die weitere Beobachtung lohnt nicht nur für Botaniker und Insektenfreunde! Es summt und brummt und ist einfach eine tolle Blumenpracht.
Erdrauch, Hundskamille
Von der Greisin Quecke
Die Fläche wurde im letzten Jahr 5-mal gegrubbert, um die Wurzelunkräuter zu beseitigen. Denn diese sind irgendwann gegenüber allen anderen Pflanzen zu dominant. „Den Acker einmal mit Glyphosat abspritzen kostet 50 Euro, 5 x Grubbern führt zum selben Ergebnis, kostet aber 250 Euro“ ärgert sich Herr Jochen. Aus seinem breiten Fachwissen erklärt er uns, dass Quecke im Juli eine „Greisin“ ist. Dann ist sie altersschwach und kann durch Grubbern bekämpft werden. Sie liegt dann obenauf und ihre langen Wurzeln vertrocknen in der Sommerhitze. Wieder etwas gelernt!
Feldraine sind voller Leben
Es muss ja nicht gleich ein ganzer Hektar sein, aber ungespritzte und nicht gedüngte, möglichst breite Feldraine müssen in der Landschaft wieder zum Selbstverständnis werden. Rückzugsräume für Insekten und Co. Dabei ist es wichtig, dass die Pflanzen zur Blüte und zum Ausreifen der Samen gelangen. Wir raten nur ein Mal pro Jahr zu mähen, ein Teil der Pflanzenstängel sollte über den Winter stehen bleiben, und hier und da kann man auch mal Neues ausprobieren.
Und was gibt es Neues in Buchholz?
Schleiereulenkasten im KirchturmKirchturm mit anfliegendem Turmfalken
Storch und Turmfalke sind zurück und brüten zuverlässig in den Nisthilfen von Familie Güldner, Blänckner und Becker. Und ein neuer Kasten ist dazugekommen! Im Zuge der Sanierung der Dorfkirche fand sich im Turm ein Platz für einen Schleiereulenkasten.
Turmfalke
Kasten und Beratung kam von der Naturschutzbehörde Potsdam-Mittelmark und kaum dass er richtig hing, war er bereits von Turmfalken erobert, die nun auch hier hoffentlich erfolgreich brüten. Und was ist bei euch so los? Schreibt uns gern eure Beobachtungen an info@bluehstreifen-beelitz.de oder über das Kontaktformular unserer Website: www.bluehstreifen-beelitz.de
Wichtig für die Wissenschaft
Etwa Ende April fanden sich wundersame Käfer bei uns im Apfelbaum aber auch rund um Buchholz auf anderen Blüten ein – braun und weiß gesprenkelt und meistens mehrere Tiere übereinander. Wir gingen der Sache auf den Grund und haben erfahren, dass es sich um den Trauer-Rosenkäfer handelt.
Trauer-Rosenkäfer aus dem Mittelmeerraum
Er ist im Mittelmeerraum und Nordafrika beheimatet und breitet sich in den letzten Jahren auf Grund der Klimaveränderung in Richtung Norden aus. Erst seit 2017 gibt es auch Nachweise in Brandenburg. Eine Meldung an das Landesamt für Umwelt (LFU) ist erfolgt.
Kerstin Pahl
Gründächer gegen den Klimawandel
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Im Rahmen des Projektes „Gründächer gegen den Klimawandel“ wollten wir gern ein kleines Flachdach begrünen. In Kooperation mit dem Ortsvorstand von Reesdorf und der Stadt Beelitz wurde die Garage im Komplex des Dorfgemeinschaftshauses gefunden.
Workshop in Corona-Zeiten
Auch unser Workshop musste natürlich entfallen. Da aber alles vorbereitet, Material und Genehmigungen beschafft und das Förderprojekt zeitlich befristet war, haben wir zu Dritt gebaut und einen kleinen Film gedreht.
Schnell war klar, dass wir uns am System der Firma EcoFlora ausprobieren wollten. Das Dachbegrünungssystem besteht nur aus 3 Komponenten: Vegetationsmatten, Extensivsubstrat und Vegetation. Daher ist es leicht aufzubauen und es wiegt relativ wenig, so dass sich Arbeitszeit und Kosten einsparen lassen.
Alle Aufgaben, die eine Dachbegrünung erfüllen muss, werden von der Vegetationsmatte erfüllt:
– Bautenschutz
– Drainage
– Filterschicht
– Wasser- und Nährstoffspeicher
das Material im Hänger
Vegetationsmatten
Wie viel wiegt eine Dachbegrünung? Das Dachbegrünungssystem ist im Vergleich zu anderen Systemen sehr leicht. Wassergesättigt wiegt ein m² ca. 55 bis 60 kg.
Allein die Vegetationsmatte ist in der Lage, ca. 23 Liter Wasser / m² zu speichern. Dadurch braucht man auch in längeren Trockenperioden nicht zusätzlich zu bewässern.
Sie ist mit verschiedenen Pflanzennährstoffen durchsetzt, die die optimale Nährstoffversorgung für ein Jahr gewährleisten. Um danach auch weiterhin eine kräftige und schön blühende Vegetation zu erhalten reicht eine Düngung mit einem handelsüblichen Rasenlangzeitdünger oder mit organischen Düngern zu Beginn der Vegetationsperiode im April.
Überzeugt hatte uns die Firma mit einem kleinen Videofilm auf der eigenen Internetseite und einer äußerst fachmännischen Beratung. Aber das Wichtigste: uns war die Angst genommen uns selber an den Aufbau zu wagen. Unsere wichtigste Erkenntnis:
Der Aufbau eines Extensiv-Dachs ist in Eigenregie möglich und sehr leicht umzusetzen. Jeder kann es alleine leisten und all die Ängste hinsichtlich der Verlegung der Materialien, Kosten und zur Statik wurden uns in der Zusammenarbeit genommen.
Schutzfolie
Auslegen der Matten
Wir beginnen mit dem Abfegen des Dachs. Es ist bisher mit Dachpappe gedeckt. Dann wird die Wurzelschutzfolie aufgebracht. Die Wurzelschutzfolie aus PE mit Prüfzeugnis hat eine Stärke von 0,5 mm und liegt 4 m breit. Wir verarbeiten 5 m direkt im Stück. Da hier keine Lüftungsschächte oder Ähnliches auf dem Dach zu berücksichtigen sind, haben wir es recht leicht.
Weiter geht’s für uns mit dem Verlegen der Vegetationsmatten EF 35. Die Matten sind aus recyceltem FCKW-freiem, PUR-Weichschaum. Sie sind mit verschiedenen Düngern und Mineralien durchsetzt. Sie dienen dem Bautenschutz, als Drainage, als Wasser- und Nährstoffspeicher sowie als untere Substratschicht. Die Maße sind 100x100x3,5 cm.
Im nächsten Schritt müssen unsere 20 Sack Extensivsubstat auf das Dach. Dazu haben wir uns einen Aufzug gebaut. Das Substrat entspricht den FLL-Richtlinien und besteht aus mineralischen und organischen Bestandteilen. Die Höhe des Aufbaus beträgt 4 cm.
Das Substrat
Krahn
Wie groß ist der Pflegeaufwand einer extensiven Dachbegrünung? Der Pflegeaufwand beschränkt sich lediglich auf das Entfernen von Fremdaufwuchs und das Kontrollieren der Abläufe. Im Jahr muss man pro 100 m² ca. 15 bis 30 Minuten dafür einkalkulieren. Das sollte für unsere 20 m² zu schaffen sein.
Ausgelegte Matten
Verteilen des Substrates
Nach und nach kommen die 20 Säcke oben an und werden dann glatt geharkt.
Kann ich auch andere Pflanzen außer Sedum säen und pflanzen? Es gibt spezielle Samenmischungen, mit der auch andere, für Dachbegrünungen geeignete Pflanzen, ausgesät werden können. Wenn man die Substratstärke erhöht kann man auch andere Stauden und kleine Sträucher pflanzen.
Zum Schluss bringen wir Samen und Sedumpflänzchen auf.
Pflanzen einbringen 1
Pflanzen einbringen 2
Dachbegrünungen sind grundsätzlich geeignet, durch Bebauung oder sonstige Versiegelungen wie den Straßenbau verloren gegangene Lebensräume zu kompensieren. Das heißt, dass sich auf den Dächern Ersatzlebensräume mit blühenden Pflanzen etablieren können. Wenn einheimische Wildpflanzenarten für die Bepflanzung genutzt werden, die lange Zeit blühen, so bieten diese z.B. nektar- und pollensuchenden Insekten, Wildbienen und Schmetterlingen zusätzlichen Raum. Die Artenvielfalt lässt sich erhöhen, wenn man die Dachfläche mit Strukturelementen gestaltet. Wie auch auf dem Boden profitieren Arten von hoher Vielfalt, die sich zum Teil auch auf dem Dach schaffen lässt. Sehr wichtig ist dabei die Bereitstellung von kleinen Wasserstellen, die Insekten und Vögeln als Tränke dienen können. Dies lässt sich durch beispielsweise dadurch erreichen, dass man kleine Folienteiche einbaut, die man mit Sand oder Kies abdeckt.
Auch Totholz oder Feldsteine dienen Vögeln als Sitzwarte oder Insekten als Unterschlupf. Auf Totholz wachsen Moos bzw. Flechten oder Pilze. Käfer oder andere Insekten besiedeln diese zusätzlichen Bereiche.
Auch freie Sand-oder Kiesbereiche, d.h. ohne Bewuchs, können wertvolle Nistplätze für Insekten darstellen.
Gründach
Blattschneiderbiene
Schmetterling auf Birke
Das Projekt wurde gefördert durch:
Logo Agenda 21Logo MLUl
Wiesensalbei in Buchholz
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Die Ureinwohner von Beelitz
Vor einiger Zeit berichteten wir über einen ganz besonderen Ureinwohner von Buchholz.
Wiesensalbei in Buchholz
….Und dann gibt
es hier noch etwas, das ist noch älter als die ersten Erwähnungen des Ortes.
Einen ganz besonderen Ureinwohner. Ein echter Saurier der Pflanzen. Unser alter
Nachbar war schon immer da und hat all unsere Vorfahren über die Jahrhunderte als
wichtige Heilpflanze begleitet. Es handelt sich um eine blau bis blauviolett
blühende Wiesenblume, die über die Jahrzehnte ebenfalls etwas in Vergessenheit
geraten ist. Der Wiesensalbei.
Relikte der Blume wachsen immer noch inmitten des Ortes und wenn man möchte, kann man von Mai bis August die blauen Blütenrispen des Wiesensalbeis hier bald wieder bewundern. Er kann 60 cm hoch werden und seine Wurzel geht bis zu 1 m tief in den Boden. In Brandenburg ist er geschützt, denn er ist stark im Rückgang begriffen.
20191114 Wiesensalbei Kita 1
20191114 Wiesensalbei Kita 2
20191114 Wiesensalbei Kita 3
Nun kommt er zurück. 250 Pflanzen hat der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. mit den Kindern der Kita Storchennest gepflanzt. Voller Begeisterung waren die Kleinsten bei der Sache und lernten nebenbei auch Grasnelke und Schafgarbe kennen. Die Pflanzen wurden von der Spezialfirma NagolaRe GmbH in der Lausitz nachgezogen. Das heißt, hier in der Region werden Samen in der Natur gesammelt und vermehrt. Dafür muss die Untere Naturschutzbehörde eine Genehmigung erteilen. Die kleinen sogenannten gebietsheimischen Pflanzen kommen dann hierher zum Auspflanzen zurück. Auch dafür braucht es „grünes Licht“ vom Landesamt für Umwelt“. Ein langer Weg, den die Pflänzchen somit bereits hinter sich haben.
Vielleicht
lässt sich auch in anderen Ortsteilen ein solcher Ureinwohner wieder entdecken
und bewahren. Und vielleicht wird sogar ein gemeinsames LAGA-Projekt daraus.
Der
Wiesensalbei ist eine Wildpflanze, mit Nektar- und Pollen für Hummeln, Bienen
und Schmetterlinge. Raffiniert ist der Wiesensalbei was die Bestäubung betrifft, diese erledigen hauptsächlich Hummeln. Um an den köstlichen
Nektar zu kommen, müssen sie ihren Rüssel ganz tief in die Blüten stecken.
Dabei lösen sie einen Hebelmechanismus aus: Blitzschnell senken sich die oberen
Staubblätter und streifen ihren Blütenstaub auf dem behaarten Hummel-Hinterteil
ab. Wenn die Hummel zur nächsten Wiesensalbei-Blüte fliegt, bringt sie auch den
befruchtenden Pollen mit.
Kerstin Pahl
Voller Erfolg: Das kleinste Gründach der Welt
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„Wie viel Dachfläche haben wir denn nun heute am Ende begrünt?“ lautete die Frage der Kursleiterin Anna Adam. Weniger als 2 m² Gesamtfläche ergeben die 13 „kleinsten Dächer der Welt“, die an einem sonnigen Herbsttag im November in Wittbrietzen entstanden sind. Mit den Maßen 15×25 cm wird es schon recht eng für die eingebrachten Pflänzchen.
Die Runde des Nachhaltigkeitsstammtisches hat diesmal wieder selbst kräftig Hand angelegt und sich damit dem Thema Gründächer angenähert. Ziel des Workshops, der vom Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg im Förderprogramm Lokale Agenda 21 gefördert wurde, war es, sich mit Vorbereitung, Aufbau, Materialien und geeigneten Pflanzen zu beschäftigen. Viele Fragen gibt es, bevor so ein Dach entstehen kann. Denn es sieht nicht nur schön aus, bietet neuen Lebensraum für Mensch und Tier, ist absolut klimafreundlich und kann sogar den Wert der Immobilie steigern – das war bereits allen Anwesenden klar.
Aber kann man eigentlich auch ein Satteldach begrünen? Wie steht es um die Statik und hält das Ganze denn auch? Welche Unterschiede gibt es beim Dichtungsmaterial und beim Substrat und was ist bei den Pflanzen zu beachten? „Wir arbeiten heute mit Kautschukresten von Dachdeckermeister Mike Reichelt aus Wittbrietzen und mit Teichfolie“ so Anna Adam. Die Bausätze für 20 Vogelhäuschen hatte sie aus Douglasie und Kiefer vorbereitet. Hölzer „von hier“, das ist uns wichtig. Ebenfalls aus Gründen der Nachhaltigkeit vermeiden wir den sonst oft üblichen Einsatz von Styropor. Wer wollte, konnte sich heute per Leiter das Gründach hier in der Alten Schule ansehen.
Wir setzen auf extensive Dachbegrünung. Das bedeutet, dass die kostengünstige und pflegeleichte Pflanzengattung Sedum verwendet wird. Diese hat einen niedrigen Wuchs und ist sehr genügsam – sie muss daher nur selten bewässert werden und hält auch hohe Temperaturen gut aus. Winzig kleine Sedum-Pflänzchen hatte uns die Firma EcoFlora (http://www.ecoflora.de) angezogen und zur Verfügung gestellt. 6 Wochen sind die Winzlinge jetzt alt.
Besonders wichtig bei der Begrünung ist die Möglichkeit, dass das Wasser schnell abfließen kann und unser Pflanzsubstrat nicht vom Dach rutscht. Daher wird eine sogenannte Kiesfangleiste sowie eine Lage Blähton eingebaut.
„Cool war es auf dem Blumendach“ erzählt Carlo (9) aus Buchholz zu Hause. Mit dabei war auch Theo (9) aus Reesdorf. Beide wollen nun ihre fertigen Werke zusammen mit Vogelnistkästen im Garten aufbauen. Eins der Häuschen geht an die Kita „Storchennest“ in Buchholz.
Gruppenfoto Bienen und Blüten Foto: Juli Weisrock / www.juliweisrock.de / www.facebook.comjuliweisrockphotography
„Bienen und Blumen“ vom Dorfverein Buchholz e.V. umrahmen unsere Mini-Dächer, bringen Farbe ins Bild und symbolisieren den Wert der Gründächer als zusätzlichen Insekten-Lebensraum. „Was für ein schöner und produktiver Sonntag!“ schwärmt Doreen Stuwe. Die Vogelhäuser zieren nun die Ortsteile von Beelitz. Zum Projekt gehört weiter die Begrünung von etwas größeren Dachflächen im Stadtgebiet oder den Ortsteilen. Dazu treffen wir uns im Frühjahr wieder und werden unsere Fragen mit einem Fachmann diskutieren können.
Ein Leitfaden über unsere Erfahrungen wird das Projekt beschließen. Kostenfrei zur Verfügung gestellt, soll er Kommunen und Private ermuntern, selbst geeignete Dächer erblühen zu lassen.
Wie wäre es beispielsweise mit Wartehäuschen von Bahn oder Bus, Garagen, Fahrradunterständen oder Gartenhäuschen, die einen begrünten Hut tragen?
Wenden Sie sich an den Dachdecker Ihres Vertrauens oder an Fachfirmen in ihrer Umgebung.
Kerstin Pahl
Alle Fotos: Juli Weisrock / www.juliweisrock.de / www.facebook.comjuliweisrockphotography
Für den Blühstreifen, den wir zusammen mit der degewo und den Landschaftsarchiteken gruppe F in der Havensteinstraße in Berlin- Lankwitz angelegt haben, nähert sich (2019) das Ende der zweiten Blühsaison. Wie wir bereits berichteten, stand die Wiese dieses Jahr in voller Blüte und war eine gelungene Ergänzung zum daran anschließenden neuen Nachbarschaftsgarten „Mischgemüse“. (hier der Bloggbeitrag) Neben den Insekten bereitete das Blütenmeer auch den Anwohnern und Fußgängern viel Freude. Diese Blühfläche stellt Neuland für alle Beteiligten dar, sind doch die Anforderungen und Erwartungen an eine Wiese in urbaner Umgebung ungleich höher, als im ländlichen Bereich. Ein Anwohner kommentierte bei einem Spaziergang im Sommer so schön: „Der Nachbarschaftsgarten wird ja fleißig gegossen, aber die armen Pflanzen auf der Wiese müssen dursten.“ In den Zeiten steigender Mieten sind hohe Kosten für Grünanlagen schwer zu rechtfertigen, gerade für Firmen wie die degewo, die den sozialen Wohnungsbau im Fokus haben. Diese Blühwiese soll daher auch zeigen, dass dies eine kostengünstige Aufwertung für Mensch und Tier in der Stadt darstellt. Eine aufwendige Bewässerung passt da nicht recht ins Bild. In der gesäten Mischung kamen bewusst nur heimische Pflanzen in Betracht, die nach einem guten Anwachsen an die klimatischen Gegebenheiten gewöhnt sind und ohne eine Bewässerung auskommen.
20190824-Mähbalken-
Ein bisschen Pflege braucht so eine Wiese dennoch, und zwar einen jährlichen Schnitt, der die Wiese von den verblühten Halmen befreit. Ende August hat Lutz Pahl fleißig mit seinem Mähbalken den kleinen Jungpflanzen am Boden mehr Licht beschert.
20190924 Zusammenharken des getrockneten Mahdgutes
Das Mahdgut haben wir noch zwei Wochen als Schutz vor der Hitze liegen lassen. Da es noch voller Samen war, konnten diese direkt auf der Fläche zu Boden fallen und dienen so einer höheren Ausbeute bei der Wiederaussaat der Pflanzen. Die degewo service war so freundlich und hat die Entsorgung des Schnittgutes übernommen. Ein Bereich in der Mitte der Wiese wurde für Insekten zur Überwinterung in trockenen Stängeln stehen gelassen.
In diesen auslaufenden Herbsttagen haben Frau Annett Biernath von der degewo und wir uns zusammen noch eine kleine Aufwertung der Wiese ausgedacht.
Kiste mit 500 Blumenzwiebeln
Es wurden 500 Blumenzwiebeln wilder Sorten, wie Wildtulpen, Wildnarzissen, Scilla und Krokusse organisiert und eingebracht, so dass sich die Blühwiese im kommenden Frühjahr in noch bunterer Pracht zeigen wird. Dabei ließen sich die Pflanzarbeiten mit viel Spaß verbinden, denn die Kinder der Kita „Benjamin Blume“, die schon bei der Aussaat der Wiese halfen, waren wieder bereit, ein bisschen mit zur Hand zu gehen.
Einpflanzen der Blumenzwiebeln zusammen mit den Kindern der Kita Benjamin Blume
Nebenbei haben wir uns im Nachbarschaftsgarten angeschaut, dass Pflanzen nicht nur Nahrung für Insekten erzeugen, sondern es gibt auch einiges für den Menschen – fleißig wurden Kartoffeln, Radieschen, Tomaten und Mais geerntet und gekostet. Mit viel Spannung warten wir nun auf das nächste Frühjahr mit einer blühenden und summenden Wiese vor der Tür.
Markus Wöhrmann
Kartoffeln ernten im Gemeinschaftsgarten _Mischgemüse_ der degewo
Das Hochbeet im Gemeinschaftsgarten mit vielen spannenden Sachen zum Entdecken und Ernten
Workshop „Das kleinste Gründach von Brandenburg“ am 10.11.2019
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Achtung Neu! Bitte Akkuschrauber mitbringen.
Gründächer sehen nicht nur schön aus, die Umwandlung von kargen Flachdächern in Dachbegründungen bietet auch neuen Lebensraum für Mensch und Tier. Insbesondere entstehen neue Lebensräume für Insekten, Schmetterlinge und Bienen. Dachbegrünungen bringen den Eigentümern Energie- und Kosteneinsparungen und sind dabei absolut klimafreundlich!
Brandenburg ist insbesondere von der Klimaerwärmung betroffen. Heiße Sommer sind bereits jetzt die Folge. Auch hier sind Gründächer von großem Nutzen.
Im Winter bieten sie Isolierung und im Sommer bieten sie für die darunterliegenden Räume Kühlung. So sind Temperaturunterschiede bis zu 8 Grad möglich, das senkt die Klimatisierungskosten und steigert das Wohlbefinden der Nutzer dieser Räume. Im Winter liegt der Temperaturunterschied zwischen Ober- und Unterseite des Gründachs bei bis zu 14 Grad. Das spart Heizkosten!
Zusätzlich werden Temperaturschwankungen auf dem Dach gesenkt. Dadurch verlängert sich die Lebensdauer der Dachabdichtung um ca. das 3-fache.
Schallschutz, Staub- und Schadstoffbindung, Wertsteigerung der Immobilie und viele weitere Vorteile lassen sich auflisten.
Auch in Beelitz wird Jahr für Jahr Fläche neu versiegelt. Meist sind es die naturschutzfachlich wertvollen Brachen, die dabei beansprucht werden. Durch Dachbegründungen entsteht neuer Lebensraum, der auch als Ausgleich für Lebewesen der Brachen eine Rolle spielt.
Der Nachhaltigkeits-Stammtisch Beelitz hat sich dieses Thema zur ersten Hauptaufgabe gemacht und wird aktiv ein Projekt dazu begleiten.
Wir haben eine Förderung des Umweltministeriums erhalten und beginnen mit einem Workshop „Das kleinste Gründach von Brandenburg“ am 10.11.2019. Dabei werden wir uns theoretisch und praktisch mit Gründach-Fragen beschäftigen um dann größere Dächer selbstständig begrünen zu können. Na, Lust bekommen mitzumachen?
Der Workshop findet statt beimMAKOM Kunst & Schule e.V. in Wittbrietzen, Wittbrietzener Dorfplatz 11 14547.
10.11.2019 von 11 bis 17 Uhr
Mitbringen bitte: eine Kleinigkeit zum Essen, für Getränke sorgt der Blühstreifen Beelitz e.V. und einen Akkuschrauber.
Besonders schädlich für Insekten und Kleintiere sind unsere Laubsauger.
Diese belasten Mensch und Umwelt nicht nur durch Lärm und Energieverbrauch, sondern sie saugen Insekten an, die sich bereits für den Winter in die Blätterdecke zurückgezogen haben und töten diese. Insekten benötigen nicht nur Blüten als Nahrungsquelle sondern auch Überwinterungsmöglichkeiten z.B. in der Laubschicht. Denken wir beim herbstlichen Aufräumen an diese kleinen Gartenhelfer. Es finden sich bestimmt Bereiche, die etwas Wildnis vertragen. Gleiches gilt auch für trockene Stängel der Stauden. Ab besten bleiben auch die bis zum Frühjahr stehen, denn auch hier überwintern Insekten.