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Naturschutzpreis 2018 des Landes Brandenburg an Bluehstreifen-Beelitz e.V.

Übergabe des Naturschutzpreises des Landes Brandenburg am 11.9.2018

Ein kleines Partyzelt, Büfett mit Kuchen und leckeren Häppchen, kalte und warme Getränke, Stehtische mit weißen Hutzen, das Ganze auf einem staubigen Weg neben einem abgeernteten Maisfeld und einem riesigen Insektenhotel mitten in der Agarlandschaft unweit Buchholz bei Beelitz. Etwa 30 Personen haben sich eingefunden, um unserem Verein die Ehre zu erweisen.

Ladatio durch Dr. Schmidt-Ruhe Naturschutzfonds

Laudatio durch Dr. Schmidt-Ruhe Naturschutzfonds

Herr Dr. Bernhard Schmidt-Ruhe vom Naturschutzfonds des Landes Brandenburg hält die Laudatio, bevor Herr Minister Vogelsänger die Urkunde, den Scheck und die Skulptur überreicht.

Die Partner der ersten Stunde und etliche Mitstreiter über die ersten zwei Jahre des Vereins würdigen die Arbeit und klatschen Beifall. Mit dabei die Leiterin des Naturparkes Nuthe-Nieplitz, Kordula Isermann, Jürgen Frenzel von Landgut Hennickendorf GmbH, Carszen Wunderlich, von Buschmann&Winkelmann, BUND-Vorsitzender und Landtagsabgeordneter Carsten Preuss, Landtagsabgeordneter Günter Baaske (SPD), der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Beelitz, Torsten Zado, die Fachdienstleiterin des Landkreises Potsdam-Mittelmark Dr. Dorothee Ortner sowie der Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MLUL), Jörg Vogelsänger. Auch Vertreter der stiftenden Bank, Vertreter des Landesbauernverbandes, der Ortsbeirat von Buchholz, sowie Dorfbewohner, örtliche Jagdpächter und Vereinsmitglieder ehrten den Verein mit ihrer Anwesenheit. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken und der Hoffnung Ausdruck verleihen auch in der Zukunft weitere Unterstützung durch die Vereinspartner zu erfahren, wie ich das in meiner Dankesrede ausgerückt habe.

Herzlichen Dank an dieser Stelle auch an den Fotografen Enrico Röhner, der sein professionelles Knowhow zur Verfügung gestellt hat.

Berichte über die Auszeichnung fanden wir unter Anderem in:

Den Potsdamer Neusten Nachrichten, der Seite des Naturschutzfonds, den Beelitzer Nachrichten, den Veröffentlichungen des MLUL, dem Verein Waldkleeblatt, dem Blog von Carsten Preuss Linksfraktion Brandenburg

Eine Verschiebung des ursprünglich geplanten Termins war durch den katastrophalen Waldbrand bei Fichtenwalde nötig geworden.

Für den Vereinsvorstand

Lutz Pahl

Fotostrecke von Enrico Röhner:




Preisverleihung Naturschutzpreis des Landes Brandenburg 2018

Beelitz – Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger wird am Dienstag (11. September) den Brandenburger Naturschutzpreis an den Blühstreifen Beelitz e.V. überreichen. Im Anschluss an die Preisverleihung wird es bunt und praktisch:  Auf den blühenden Projektflächen vor Ort informieren die Vereinsvorsitzenden über ihr ehrenamtliches Engagement gegen den Insektenschwund.

Seit zwei Jahren engagiert sich der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. für bessere Bedingungen für Pflanzen und Tiere in Brandenburg. Im Fokus steht dabei die Anlage von Blühflächen in der intensiv landwirtschaftlich genutzten Beelitzer Spargel-Region, mitten im Naturpark Nuthe-Nieplitz.

Bereits neun größere Spargelbetriebe vereinbarten eine Zusammenarbeit mit dem Verein und stellen für das Projekt unentgeltlich Flächen zur Verfügung. Auch zahlreiche Privatpersonen konnten gewonnen werden, sich für die Artenvielfalt in der Region einzusetzen. So gibt es immer mehr Garten- und Grundstücksbesitzer, die ihre Flächen blütenreicher und insektenfreundlicher gestalten wollen.

Seit 1998 zeichnet die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg richtungsweisende Leistungen im Bereich des aktiven, praktischen Naturschutzes, der nachhaltigen Landnutzung oder auch in der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung aus. Darüber hinaus können auch wissenschaftliche, planerische oder wirtschaftliche Leistungen mit dem Preis geehrt werden.

https://mlul.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.332670.de

Anlage-PM-23-07-2018




Nun brauchen wir eure Hilfe / Nachbarschaftspreis 2018

 

Hallo liebe Freunde und Unterstützer gegen das Insektensterben,

unser Projekt „Gemeinsam Artenvielfalt erhalten-Wir tun etwas für Bienen und Schmetterlinge“ wurde aus über 1.000 Einreichungen für den Deutschen Nachbarschaftspreis 2018 nominiert. Der Preis für nachbarschaftliches Engagement wird von der nebenan.de Stiftung verliehen und ist mit über 50.000 Euro dotiert. Unser Projekt ist damit unter den Besten unseres Bundeslandes und eines von deutschlandweit 104 nominierten Projekten. Darauf sind wir stolz!

Jetzt brauchen wir deine Unterstützung! Mit der Nominierung gehen wir ab sofort ins Rennen um den Publikumspreis, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Lass uns gemeinsam den Publikumspreis nach Beelitz, Potsam-Mittelmark und Brandenburg holen.

Bitte stimme bis zum 22. August für uns ab unter:

www.nachbarschaftspreis.de/publikumspreis.

Und teile auch unbedingt unseren Aufruf in deinen Netzwerken.

Ende August werden die Expertenjurys der Bundesländer die 16 Landessieger auswählen; aus diesen wählt die Bundesjury drei Bundessieger aus. Mehr über den Preis erfahrt ihr hier: www.nachbarschaftspreis.de.

Also: Stimmt hier für uns ab, teilt unseren Aufruf und drückt uns die Daumen für die nächste Runde!

Der Preis dient der Öffentlichkeitsarbeit für mehr Artenvielfalt in unserem Wohnumfeld. Das Preisgeld wird für Artenschutzprojekte verwendet.

Vielen Dank für deine Unterstützung und herzliche Grüße,

für Team Blühstreifen Beelitz e.V.-Gemeinsam Artenvielfalt erhalten

Kerstin und Lutz Pahl

2018 Nachbarschaftspreis Plakette Gartenzaun

2018 Nachbarschaftspreis Plakette Gartenzaun

2018 Nachbarschaftspreis Plakette

2018 Nachbarschaftspreis Plakette




In Buchholz wird gefeiert

In Buchholz wird gefeiert

Buchholz feiert in diesem Jahr sein 675 jähriges Bestehen.  Was für eine lange Zeit- viele gute Traditionen haben sich in all den Jahrhunderten herausgebildet und werden immer noch gepflegt. Da ist die Feuerwehr und die lange Tradition der Blasmusik zu nennen, Geschichten aus Schule, Kita, Konsum  und LPG gilt es zu bewahren.

Zwei  Weltkriege haben auch hier ihre Spuren hinterlassen  und auch die darauffolgende Zeit der DDR gehört nun ebenfalls bereits zur Geschichte…

Und dann  gibt es hier noch etwas, das ist noch älter als die ersten Erwähnungen des Ortes.  Einen ganz besonderen Ureinwohner. Er war schon immer da und hat all unsere Vorfahren über die Jahrhunderte als wichtige Heilpflanze begleitet. Es handelt sich um eine blau bis blauviolett  blühende Wiesenblume, die über die Jahrzehnte ebenfalls etwas in Vergessenheit geraten ist.  Der Wiesensalbei.

Relikte der Blume wachsen immer noch inmitten des Ortes, am Spielplatz und wenn man möchte, kann man derzeit im Mai bis August  die blauen Blütenrispen des Wiesensalbeis bewundern.  Er kann 60 cm hoch werden und seine Wurzel geht bis zu 1 m tief  in den Boden.  In Brandenburg ist er geschützt, denn er ist stark im Rückgang begriffen.

Der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. hat mit dem Ortsbeirat besprochen, dass die wenigen Quadratmeter im Bereich des Naturparkschildes an der Spitze des Spielplatzes erst nach der Blüte wieder gemäht werden.  Dann blüht er im Herbst ein zweites Mal. Der Wiesensalbei ist eine Wildpflanze, mit Nektar- und Pollen für Hummeln, Bienen und Schmetterlinge. Raffiniert ist der Wiesensalbei  was die Bestäubung betrifft, diese erledigen  hauptsächlich Hummeln. Um an den köstlichen Nektar zu kommen, müssen sie ihren Rüssel ganz tief in die Blüten stecken. Dabei lösen sie einen Hebelmechanismus aus: Blitzschnell senken sich die oberen Staubblätter und streifen ihren Blütenstaub auf dem behaarten Hummel-Hinterteil ab. Wenn die Hummel zur nächsten Wiesensalbei-Blüte fliegt, bringt sie auch den befruchtenden Pollen mit.

Aber die Pflanze kann noch mehr. Als eine nahe Verwandte des Gartensalbeis

Gartensalbei

Gartensalbei

 

besitzt sie  ähnliche Heilwirkungen.  Nur sind diese etwas schwächer als beim Gartensalbei, man denke nur an den guten alten Salbei-Tee. Auch als Gewürz in der Küche wurde sie vielfach eingesetzt.

Die Ansaat des Wiesensalbeis ist nicht schwer. Und wir hoffen, dass  unsere uralte Nachbarin in Buchholz und anderswo wieder Fuß fassen kann.

Kerstin Pahl




Frühling für die Blühwiese

Frühling auf der Blühwiese…….

…….Was ist jetzt zu tun.

Pflege der Flächen aus dem letzten Jahr:

Diese Stängel aus dem letzten Jahr können Ende April endlich abgeschnitten werden, denn die „Bewohner“ fliegen dann hoffentlich schon.

Das gleiche gilt für ausgewachsene Brachen und auch für die Blühflächen des letzten Jahres.

Einjährige Blühmischungen grubbern, mehrjährige Mischungen in 20cm Höhe mähen und abräumen, wo das nicht möglich ist mulchen. Dabei das Mähwerk so hoch einstellen, dass die schon ausgetriebenen Pflanzenrosetten nicht beschädigt werden. Kleine Flächen lassen sich gut mit der Motorsense bearbeiten. Danach das Mähgut abräumen. Auf keinen Fall düngen!

Neuanlegen von Blühflächen:

Bei der Neuansaat kann man sehr viel beeinflussen. Gute Vorbereitung stellt den Erfolg sicher.

Flächen „schwarz“ machen, das bedeutet nach Möglichkeit im Garten umgraben, größere Flächen grubbern oder fräsen. Wo das nicht möglich ist, vertikutieren, Quecken Calamagrostis, Diestel oder Melde ausbuddeln. Zum Aussähen einer neuen Blühmischung, nach Möglichkeit gebietsheimisches Saatgut verwenden. Dabei 10 – 20 g/m² verwenden und nur oberflächlich ausstreuen und antreten, denn die meisten Wildblumensamen sind Lichtkeimer. Anfangs feucht halten. Wichtig ist, dass die Mischung Blüten vom frühen Frühling bis in den Spätherbst enthalten, damit die Bienen und Schmetterlinge nicht hungrig in den Winter gehen müssen.

Wilde Ecken im Garten einplanen.

20170729-Rasenfläche-teilgemäht-

20170729-Rasenfläche-teilgemäht-

Teile seiner Rasenflächen einfach mal nicht mehr mähen. Dadurch setzen sich auch Wildkräuter durch, die schön aussehen, gut im Salat schmecken, Wildbienen anlocken und für deren Erhalt sorgen. Sandige Abschnitte, Benjeshecken, Totholz- und Steinhaufen anlegen, die als Behausungsflächen für Wildbienen, so auch Hummeln, dienen. Auch Reisighaufen locken Kleinwild, wie Igel und Erdkröten an, die Schädlinge dezimieren.

Eine umfassende Handlungsanweisung des Landes Sachsen Anhalt können Sie hier downloaden.

Sehr schön sieht im Garten auch ein Insektenhotel aus. Jetzt ist die richtige Zeit eines zu bauen. Ihre Kinder werden sie mit hohem Interesse und Forscherdrang belohnen. Im Fachhandel kann man Beobachtungsbrutröhrchen erwerben, in denen man den Werdegang der Wildbiene studieren kann. Wer es ganz genau wissen will, findet hier den Leitfaden für Wildbienennisthilfen von Ariane Hofmann vom Hortus Terrigenus in Kleinbeuthen, der keine Fragen offen lässt.

Das muss auch nicht so perfekt aussehen, wie dieses hier in Klaistow.

20180212-Insektenhotel-Klaistow-

20180212-Insektenhotel-Klaistow-

An dieser Stelle möchten wir uns bei dem Schirmherrn unseres Vereins Herrn Bürgermeister Knuth und seinem Vertreter Herrn Zadow herzlich für die gute Zusammenarbeit und großzügige Unterstützung durch die Stadt Beelitz bedanken. So viel Aufgeschlossenheit für unser Anliegen halten wir nicht für selbstverständlich. Für die neue Amtsperiode wünschen wir weiter ein so gutes „Händchen“ für die Führung der Stadt Beelitz.

Wir suchen weiterhin Landwirte für die Zusammenarbeit, um dem Insektensterben entgegen zu wirken. Jeder Garten- oder Balkonbesitzer kann mit kleinen Schritten zur Gesundung unserer Natur beitragen. Auch die kommunalen Flächen könnten sich in Augenweiden mit Blüten vom Frühling bis Herbst verwandeln.




Jahresrückblick 2017

Blühstreifen Beelitz e.V.: Das erste Jahr, Zusammenfassung

 

Das Jahr ist fast vergangen, 2017 neigt sich dem Ende entgegen und in wenigen Tagen erwarten wir 2018!

Ein neues Jahr, neue 365 Tage erwarten uns, die gefüllt werden wollen mit Aktivitäten, Ideen und Ergebnissen.

Wie bei jedem Jahresrückblick, nehmen auch wir uns Zeit zurück zu blicken, inne zu halten, uns über Erreichtes zu freuen und dankbar zu sein für all die wichtigen Begegnungen mit Menschen, die wir in dieser Zeit kennengelernt haben. Menschen, die uns unterstützt und uns Mut gemacht haben, mit angepackt und ganz konkret geholfen haben, Landwirte, die sich von unseren Ideen anstecken ließen und auf ihren Flächen Dinge verändert haben, Fachleute aus Politik, Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutz, die mit uns in einen regen Austausch gegangen sind, Vereine und Stiftungen, Netzwerke und Einzelpersonen-, die durch Spenden und gemeinsame Aktionen mit dabei waren und unsere Nachbarn, die uns zeigen, dass ein Umdenken möglich ist.

Ihnen allen danken wir herzlich für dieses erste Jahr und wünschen uns allen ein ergebnisreiches bienen- und insektenfreundliches Neues Jahr!

Mit 7 Gleichgesinnten haben wir im Juni den Verein „Blühstreifen Beelitz e.V.“ gegründet. Unterdessen ist der Verein ins Vereinsregister eingetragen und die Gemeinnützigkeit ist erlangt.

Die Internetseite www.bluehstreifen-beelitz.de ist eingerichtet und wird regelmäßig und umfassend betreut. Presseartikel erfolgten in der MAZ und in den Beelitzer Nachrichten sowie Blickpunkt und Wochenspiegel. Der Facebookauftritt wird ebenfalls regelmäßig betreut.

Die von uns betreuten Flächen sind auf der Internetseite umfassend beschrieben und verortet.

Unsere Ziele: mehrjährige Flächenverfügbarkeit, ausreichend große Flächen, überwiegend Wildpflanzeneinsatz, keine Pflanzenschutzmittel oder Dünger, gebietsheimisches Saatgut, Stängel über den Winter stehen lassen (als Winterquartier), Blüten von Mai bis Oktober/November, Brachen schützen, nur im Ausnahmefall umbrechen und neu ansäen konnten auf über 13 ha umgesetzt werden.

Flyer und Plakate wurden zusammen mit der Werbeagentur Camilla Hoffmann erstellt. 100 Plaketten für den Gartenzaun „Wir tun etwas für Bienen& Schmetterlinge“ aus Alu-Dibond wurden konzipiert und angefertigt. Diese werden an Menschen vergeben, die mindestens 10 qm Blühwiesen neu angelegt haben. Eine Prämierung erfolgt, wenn alle Plaketten verteilt sind.

Der Verein präsentierte sich mit einem Stand auf Festen und anderen gesellschaftlichen Anlässen.

Die Abstimmung zum Standort einer Auswilderungsvoliere in Buchholz im Steinkauz-Projekt des Landschafts-Fördervereins NNN ist abgeschlossen. Seit Anfang September steht die Voliere. Die Betreuung erfolgt durch Vereinsmitglieder.

Im 1. Jahr wurden 6 Flächen als Blühflächen eingesät. Die Zusammenarbeit erfolgte mit der Agrar KG Wittbrietzen und dem Spargelhof Klaistow Buschmann Winkelmann GmbH. Alle Flächen wurden mit Feldschildern versehen. Das waren ca.12 ha Blühflächen. Eine weitere private Fläche (0,6 ha) sowie 2 Flächen des Gut Schmerwitz und zahlreiche Kleinflächen (ca.10) sind ebenfalls mit Blühmischungen eingesät worden, die der Verein zur Verfügung gestellt hat.

1 Fläche ca. 1 ha Grünland wurde aus der regelmäßigen Maht herausgenommen und blühte somit bis zum Herbst.

Mit 8 weiteren Spargelbauern der Region wurde im Rahmen der Landpartie erstmals gesprochen. Der Spargelverein ist über unseren Verein ebenfalls informiert. Der Spargelhof Elsholz beteiligte sich mit 2 Flächen am Aufruf des Landesbauernverbands und säte ebenfalls Blühmischungen ein. Mit allen Betrieben muss erneut gesprochen werden. Ziel ist es, im Jahr 2018 weitere Betriebe zu begeistern, die Blühflächen schaffen.

Der Verein arbeitete mit dem Netzwerk Blühende Landschaft im Projekt BienenBlütenReich zusammen. Auf 2,5 ha Fläche wurden 4 unterschiedliche Blühmischungen nebeneinander ausgebracht. 2017 wurden 3 Rundgänge zu dieser Blühfläche angeboten (Juni – August) und zusammen mit dem Netzwerk Blühende Landschaft beworben. Das Angebot erschien auch im Naturparkkalender.

Herr Bürgermeister Knuth ist Schirmherr des Vereins und hat für die Stadt Beelitz ebenfalls Interesse bekundet. Mit Herrn Knuth erfolgten bereits 5 Gespräche. Hier müssen noch konkrete Flächen gefunden werden. Eine Abstimmung erfolgte mit Herrn Steinland zum LAGA-Antrag für Beelitz. Über eine Zusammenarbeit wird beraten. (Juli) Zwischenzeitlich hat Beelitz den Zuschlag für die LAGA 2022 erhalten.

Der Verein unterstützt die Masterarbeit von Matthias Werner zum Thema „Vergleich von Pflegemöglichkeiten für wolfssichere Zäune“ in Zusammenarbeit mit der Agrar KG Wittbrietzen und dem Naturpark Nuthe-Nieplitz und betreute den Wolfszaun auch praktisch.

Herr Steinland hat einen Förderantrag für „Nachhaltigkeit im Spargelbau Beelitz“ gestellt. Hierzu erfolgte eine Abstimmung. Der Verein hat sein Interesse bekundet, Kooperationspartner zu werden.

Am 3.9.2017 erfolgte ein großer Öffentlichkeits- und Netzwerktermin zusammen mit dem Projekt BienenBlütenReich und dem Netzwerk Blühende Landschaft, die „Ergebnispräsentation der Blühwiesen aus dem 1. Jahr“. Es wurden alle Projektpartner eingeladen. An 5 Stationen wurden die Erfahrungen über die Anlage der Blühwiesen, Flächenvorbereitung, Ansaat, Pflege, unterschiedliche Mischungen, Steinkauz, Benjeshecke, Winterquartiere für Insekten, gebietsheimisches Saatgut/Samen gesprochen.

Angebote zur Bestimmung von Insekten und Pflanzen erfolgten ebenfalls an den 5 Stationen. Abgerundet wurde das Ganze durch ein Catering des Spargelhofs Klaistow.

Im Herbst erfolgte ein Monitoring für die Flächen mittels Werkvertrag durch den Naturpark. Regelmäßige Arbeitstreffen erfolgen mit dem Naturpark.

3 Obstbäume, die vom NP NN gesponsert wurden, sind in Buchholz gepflanzt.

Und auch für 2018 gibt es bereits Pläne und Ergebnisse:

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „Blühende Landschaft“ erhalten wir Unterstützung für 7 ha Blühflächen. Zu diesen Flächen wird es wieder „Blühflächenrundgänge“ geben.

Der Spargelhof Buschmann Winkelmann hat eine weitere Fläche zugesagt. Die Fläche befindet sich am Ortseingang von Buchholz und ist 6 ha groß. Unser Ziel ist es, weiterhin Feldraine als Rückzugsräume für Insekten zu belassen.

Ein Schwerpunkt wird im nächsten Jahr darin bestehen, auch Winterquartiere für Insekten zu schaffen. Neben Nahrungsflächen sind Überwinterungsplätze genauso notwendig, zumal viele Insekten nur geringe Distanzen zurücklegen können. Gezeigt werden sollen verschiedene Fortpflanzungsstrategien und Möglichkeiten der Unterstützung durch den Menschen.

Auch die Agrar KG Wittbrietzen wird sich mit weiteren ca. 3 ha beteiligen.

Am 12. April werden wir zur Spargelsaisoneröffnung in Schlunkendorf unsere Ziele vorstellen.

Mit Herrn Jürgen Jacobs gibt es konkrete Pläne der Zusammenarbeit.

Im Januar ist eine Betriebsbesichtigung bei Nagola Re in der Lausitz geplant. 2 Landwirte und Vertreter des Vereins werden über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei der Saatgutgewinnung und Vermehrung von Wildpflanzen in der Modelregion Buchholz/Wittbrietzen  beraten.

Weitere größere private Flächen werden 2018 dazu kommen. 2,6 ha in Buchholz, 3,5 ha in Zülichendorf und 400 qm in Beelitz.

2018 wollen wir uns auch mit dem Thema „Zukauf von Bestäubern im Gartenbau“ beschäftigen. Dazu soll auf einer Beispielfläche Grundlagenforschung betrieben werden. Das Ziel muss es sein, heimischen Bestäubern ganzjährigen Lebensraum zu bieten.

Dezember 2017

Kerstin Pahl (Erste Vorsitzende)




Weiden schneiden 2018

Es sollen die Korbweiden in Frankenfelde geschnitten werden.

Das Schneiden von Korbweiden ist eine wichtige Umweltschutzmaßname, denn ungeschnittene Weiden brechen auseinander und sterben. Sie gehen damit den Bewohnern, höhlenbrütende Vögel, Wildbienen und anderen holzbewohnenden Insekten als Lebensraum verloren.

Die Genehmigung der Stadt Luckenwalde liegt vor.

Bitte mitbringen: Gartenscheren, Astscheren, Leiter, Arbeitshandschuhe, Bindfaden, Autoanhänger.

Dies ist eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Gemeinnützigen Dorfverein Buchholz/Zauche e.V.

Treffen um 14 Uhr Hier:

Treffpunkt Weidenschneiden

Treffpunkt Weidenschneiden

Siehe auch: der Artikel über Weidenschneiden auf der Website des gemeinnützigen Dorfverein Buchholz/Zauche e.V. aus dem Jahre 2017.

Infos über Weidenschneiden gibt es hierdownload des Einladungsplakats

Unsere Weiden 2016

Unsere Weiden 2016

Die geworbenen Weidenruten werden dem Dorfverein zur Weiterverarbeitung in 5 Weidenflechtkursen zur Verfügung gestellt.




Insektensterben und Krefelder Studie, was hat das mit mir zu tun?

Juli 2017: Ausgelöst durch eine kleine Anfrage der Grünen im Bundestag erklärt Umweltministerin Barbara Henricks: „In Deutschland ist ein großes Insektensterben zu beobachten, die Insekten Biomasse ist seit 1989 um ca. 80% zurückgegangen“.

Sie stützte sich bei dieser Aussage auf die Auswertung einer Studie von Krefelder Hobby-Entomologen (Hobby-Insektenforscher).

Schnell waren sich viele Zweifler einig: Das gilt nur für ein kleines Gebiet in der Nähe von Krefeld und ist nicht auf große Teile Deutschlands anwendbar. Außerdem sind die Zahlen sehr zweifelhaft und die ganze Studie ohnehin.

Nun hat eine Wissenschaftler-Gruppe aus Kanada (Copyright: © 2017 Hallmann et al.) diese Studie wissenschaftlich untersucht und das Ergebnis in der Wissenschaftszeitung PLOS|One veröffentlicht.

(http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0185809)

Ergebnis: Der Aufschrei im Juli war sehr wohl gerechtfertigt, denn die Reden der Zweifler werden relativiert: An 63 Messstellen in Naturschutzgebieten in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Rheinland-Pfalz ist durchschnittlich ein Rückgang der Biomasse von 76% bei fliegenden Insekten gemessen worden.

Süddeutsche Zeitung vom 18.10.2017:

(http://www.sueddeutsche.de/wissen/insektensterben-dramatischer-insektenschwund-in-deutschland-1.3713567)

Die Zeit Nummer 44 vom 26.10.2017:

(http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-10/insektensterben-fluginsekten-gesamtmasse-rueckgang-studie)

Und für Abonnenten der Zeit:

Die Wahrheit auf sechs Beinen

Das Insektensterben ist eine Umweltkatastrophe. Doch die Politik verschließt die Augen, weil sie den Sinn fürs Radikale verloren hat: Breiter Konsens und mittlere Vernunft sind ihr wichtiger als das ökologisch Unausweichliche. Und was machen die Grünen?

Von Bernd Ulrich :

(http://www.zeit.de/2017/44/insektensterben-bienen-oekologie-umwelt-insektizid)

 

Sowie das Netzwerk Blühende Landschaft:

(http://www.bluehende-landschaft.de/nbl/nbl.news/news.nbl.83/index.html)

Und Nabu: https://blogs.nabu.de/naturschaetze-retten/insektenstudie/

Durch die fehlenden Insekten geht der Bestand an Vögeln zurück, was folgt ist ein Zusammenbrechen des Ökosystems.

Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima läutete die Bundesregierung die Energiewende ein. Im Falle des bewiesenen Insektensterbens fordert die Politik aber eben keine Agrarwende ein. Sie stellt sich taub und fordert im Sinne der Ökonomie und „Vernunft“ eine langfristige Untersuchung, doch „Jamaika“ sollte sich für eine Änderung der Subventionspolitik einsetzen: Förderungen nur für Ökologische Landwirtschaft, Verbot von Neonicotinoiden (machen Insekten orientierungslos) und Glyphosat (zerstört die Biologische Vielfalt), finanzielle Förderung von Blühstreifen in Brandenburg, wie es sie in anderen Bundesländern gibt, denn Blühstreifen bringen keinen wirtschaftlichen Gewinn für die Landwirte.

2017 Okt Gemüsegarten-in-Meran-

2017 Okt Gemüsegarten-in-Meran-

Der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. setzt sich dafür ein, die Landwirte nicht zu verteufeln, sondern zu animieren, im Kleinen und hier vor unserer Haustür die Wende zu leben, so wie auch jeder einzelne Bürger und Verbraucher mit wenig Aufwand, viel ändern kann: Anlegen von Blühstreifen, Pflegen und Herstellen von Überwinterungs- und Wohnmöglichkeiten für Wildbienen durch Brachen und Insektenhotels, eingeschränktes Mähen, Stehenlassen von Blütenstengeln bis zum April und ökologisch bewusstes Einkaufen von regionalem Obst, Gemüse und wenig, aber nach biologischen Richtlinien hergestelltem Fleisch.

201710 Hummel-in-Meran-

201710 Hummel-in-Meran

2017 Okt Biene-auf-Winteraster-in-Meran

2017 Okt Biene-auf-Winteraster-in-Meran

2017 Chausseestrasse Buchholz

2017 Chausseestrasse Buchholz

 




Steinkauzvoliere aufgebaut

Hand in Hand – Steinkauz-Auswilderungsvoliere nun auch in Buchholz

Aufbau der Voliere

Aufbau der Voliere

Zwei Männer reichen sich vorgefertigte Holzteile über die Benjeshecke und beginnen den Vogelkäfig aufzubauen. Ein geschlossener Teil in Richtung Westen, gegen den Wind und ein offener Käfigteil, von dem aus die Steinkäuze schon einmal die Gegend beäugen können, in die sie in einigen Monaten freigelassen werden sollen. Nach Beelitz, wo zwei Volieren am südlichen Ortsausgang an der Mühlenstrasse zu bewundern sind, hat die Firma Schalldach und Schröter nun auch eine Voliere in Buchholz aufgestellt.

Lieferung der Teile

Lieferung der Teile

Aufbau der Voliere 2

Aufbau der Voliere 2

Einrichten der Voliere

Einrichten der Voliere

Einrichten der Voliere 2

Einrichten der Voliere 2

Einrichten der Voliere 3

Einrichten der Voliere 3

Doch das neue Heim muss noch kauzgerecht eingerichtet werden. Dazu bauen einige Tage später Frau Berndt und Herr Kolling vom Landschafts-Förderverein-Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V. Sitzstangen, Steinkauz-Schlafkisten und eine gefällige Landschaft in den Käfig. Der Projektleiter Peter Koch wird einige Tage später die Vögel einsetzen und am 3.9.2017 anlässlich der Blühflächentagung des Vereins Blühstreifen Beelitz e.V. das Projekt vorstellen.

Der Steinkauz ist hier in Potsdam Mittelmark schon seit Ende der 1980ger Jahre nicht mehr ansässig, was durch das 2011 begonnene Projekt geändert werden soll. Ausführliche Informationen finden sich auf: https://www.naturpark-nuthe-nieplitz.de/projekte/naturschutz/steinkauzprojekt.html

Voliere neben Blühwiese

Voliere neben Blühwiese

In den kommenden Monaten werden in Buchholz und Umgegend Bruthöhlen ausgebracht, in die die ausgewilderten Steinkäuze dann einziehen können und sich so wieder verbreiten können.




Blühflächenrundgang 3.Septenber 2017

(Beitragsfoto:   www.enrico.roehner.eu)

Blühflächen der Modellregion „Buchholz-Wittbrietzen“

Projektpartner am Mikrophon Foto-www.enrico.roehner.eu 08

Projektpartner am Mikrophon Foto: www.enrico.roehner.eu 08

Sonntag, 3.9.2017, ca. 150 Interessierte sind der Einladung des Vereins Blühstreifen Beelitz e.V. und des Netzwerkes Blühende Landschaft nach Buchholz gefolgt.

Mit dabei waren die Partner des Blühflächenprojektes: die Stadt Beelitz, die Agrar KG Wittbrietzen, die Agrargesellschaft Buchholz mbH, Buschmann & Winkelmann GmbH Spargelhof Klaistow, das Netzwerk Blühende Landschaft , der Naturpark Nuthe-Nieplitz sowie der gemeinnützige Dorfverein Buchholz/Zauche e.V.

Stv.Bürgermeister Zado Foto: www.enrico.roehner.eu

Stv.Bürgermeister Zado Foto: www.enrico.roehner.eu 12

Bei schönstem Sonnenwetter würdigte der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Beelitz Torsten Zado die Arbeit des Vereins, die Kreistagsabgeordnete Dr. Elke Seidel verkündete nicht nur, dass der Verein Preisträger des Agenda 21 Wettbewerbs ist, sondern appellierte an das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt mit einem „Federstrich“ das Wassergesetz zu ändern, um Gewässerstreifen zu Blühstreifen zu machen. Die Leiterin des Naturparkes Nuthe-Nieplitz, Kordula Isermann stellte fest, dass man in größerem Maßstab Blühflächen nur mit Förderungen erreichen kann, wie es die in anderen Bundesländern längst gibt. Carsten Wunderlich von der Agrargesellschaft Buchholz mbH erklärte, dass der Landwirt für Blühflächen Saatgut, Mitarbeiter und Maschinen einsetzen muss, aber keinen müden Cent dabei verdienen kann, gleichwohl habe sein Konsortium neben den dem Verein zur Verfügung gestellten Flächen insgesamt 50 ha Blühstreifen angelegt. Jürgen Frenzel von der Agrar KG Wittbrietzen bedauerte, dass sich die Flächen, die er in das Projekt eingebracht hat nicht so entwickelt haben, wir er sich das erhofft hatte und kündigte weitere Flächen für den Verein an, sowie ein Projekt zur Gewinnung von Wildblumensaatgut. Er arbeitet auch zusammen mit dem Verein und der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde HNE an einer Studie zur Freihaltung von Wolfsschutzzäunen. Der Vorsitzende des gemeinnützigen Dorfvereins Buchholz/Zauche René Wischnat würdigte das Engagement des Vereins und stellte fest, dass über Blühstreifen nun mit einander geredet wird und nun jeder, ob positiv oder negativ sensibilisiert ist für das Insektensterben, gegen das ein Jeder etwas tun kann.

Barbara Stark vom Netzwerk Blühende Landschaft Foto: www.enrico.roehner.eu

Barbara Stark vom Netzwerk Blühende Landschaft Foto: www.enrico.roehner.eu

In einem Vortrag erklärte Barbara Stark vom Netzwerk Blühende Landschaft die Zusammenhänge von Insektensterben und Umweltbedingungen und appellierte an die Landwirte und Gartenbesitzer mit einfachen Mitteln ihren Beitrag zu besseren Lebensbedingungen für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und Co zu leisten.

Ulrich Böhm vom Landesbauernverband erklärte die komplizierte Gesetzeslage, die das Wirtschaften für Landwirtschaftsbetriebe überaus kompliziert macht.

Spaziergang zur Bluehflaeche Foto: L.Pahl

Spaziergang zur Bluehflaeche Foto: L.Pahl

An der Blühfläche, zu der eine kleiner Spaziergang führte, wurden an 5 Stationen weitere Informationen gegeben, wobei keine Frage unbeantwortet blieb.

  1. Steinkauz-Projekt in Buchholz und Tipps zum Anlegen einer Benjeshecke. Peter Koch vom Landschaftsförderverein-Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V.
  2. Insektenfreundlicher Garten und Wildbienen-Hotels. Ariane Hofman von Hortus Terrigenus in Kleinbeuthen
  3. Flächenauswahl, -Vorbereitung, Aussaattips, Blühmischungen. Barbara Stark, Botschafterin des Netzwerks Blühende Landschaft.
  4. Gebietsheimisches Saatgut. Christina Grätz Inhaberin der Firma NagolaRe GmbH
  5. Pflanzenbestimmung, Essbare Wildkräuter, Vorstellung der 4 verwendeten Blühmischungen. Kerstin Pahl.

Besonderer Dank gilt dem Sponsor der Veranstaltung Herrn Winkelmann vom Spargelhof Klaistow, sowie Herrn Dietmar Rügen, der seinen Vierseithof für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt und hergerichtet hat.

Freundlicherweise wurden Fotos zur Verfügung gestellt von:  www.enrico.roehner.eu

und Carsten Preuss

 

Lutz Pahl

 

Mit freundlicher Genehmigung der MAZ und des Autors Jens Steglich:

Artikel in der MAZ vom 4.9.2017

Hier kann der Artikel in Faksimilie heruntergeladen werden.

 




Flagge zeigen am Sonntag 3.9.2017

Flagge zeigen am Sonntag 3.9.2017

Wir treffen uns am Sonntag, 3.9.2017 um 13:45 Uhr in der Buchholzer Kietzstrasse 92 in der „Scheune Rügen“.

Rundgang Flyer Seite 2

Rundgang Flyer Seite 2

Auch unangemeldete Besucher sind herzlich willkommen.




Blühwiesen Rundgang 2 in Buchholz

Blühwiesen Rundgang in Buchholz

Führung 2.7.2017

„Lauschen Sie mal!“ sagt Kerstin Pahl und zu den Kindern: „Und ihr zählt mal wieviel Bienen und Hummeln vor euch auf den Blüten sitzen!“ Dann pirscht sich die Gruppe weiter durch die Fläche an der Kietzstrasse in Buchholz, wo der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. mit Hilfe der Stadt Beelitz und einiger Landwirte eine der 6 Blühflächen rund um Buchholz und Wittbrietzen angelegt hat. „Acht!“, „Ich habe schon 10!“ Die Kinder übertrumpfen sich begeistert. Der Junge holt sein Handy aus der Tasche, fängt an zu fotografieren, zeigt stolz die Ergebnisse. Richtig gute Fotos! Mit super Blick für die wesentlichen Details.

Hummel auf Bienenfreund, Foto von Bixente Baum

Auf 2,5 ha, zur Verfügung gestellt von der Agrar Buchholz GmbH, bewirtschaftet vom Spargelhof Klaistow, blüht es jetzt Anfang Juni in weiß, gelb, orange und blau. Und es summt in allen Tonlagen, über den Pflanzen schwirren Mehlschwalben, die nach den Insekten jagen. Der Regen der letzten Wochen war dringend nötig. Im Mai wurde gesät und so sieht die Entwicklung aus:

Aussaat im Mai 2017

Anfang Juni 2017

Mitte Juni 2017

Ende Juni 2017

Anfang Juli nach dem Regen

Auf dieser Fläche sind 4 verschiedene Blühmischungen ausgesät, die mit Hilfe von Netzwerk Blühende Landschaft, als Teil eines deutschlandweiten Projektes BienenBlütenReich ausgewählt wurden, weshalb sich diese Fläche besonders anbietet für Führungen. Die nächste Wanderung, die vom Verein kostenlos angeboten wird, findet am Sonntag, den 5.8. 17 statt. Treffpunkt ist wieder der Bahnhof Buchholz/Zauche 14 Uhr.

Am 3.9. 17 organisiert der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. eine große Veranstaltung zu der die beteiligten Partner anwesend sein und Vorträge rund um das Projekt halten werden. Dieses werden sein: Stadt Beelitz, Naturpark Nuthe-Nieplitz, Netzwerk Blühende Landschaft, die Landwirte Buschmann&Winkelmann, Agrar KG Wittbrietzen. Die Wildkräuterkiste wird über Essbares am Wegesrand berichten. Auch Exkursionen zu den anderen Blühflächen werden angeboten.

Kerstin Pahl




Und das kam so, die Saat

Und das kam so, die Saat:

280 Ps in der Buchholzer Kietzstrasse

280 PS steuert Danilo Malaschewski mit angehängtem „Driller“ durch die Kietzstrasse in Buchholz auf seinem Weg zur „Fläche“. Michael Baltruschat begleitet ihn mit diversen Tüten und Kartons auf seinem Geländewagen. Es sind 4 verschiedene Blühmischungen, die von April bis Ende Juni ausgebracht werden müssen und damit Teil eines deutschlandweiten Projektes BienenBlühtenReich des Netzwerkes Blühende Landschaft zur Rettung von Bienen und nektarsaugenden Insekten darstellen.Die Landwirte Buschmann-Winkelmann, zu deren Team die zwei Männer gehören, und Jürgen Frenzel aus Wittbrietzen haben zusammen gut 12 ha Land aus ihren Pachtflächen für Blühwiesen für dieses Projekt zur Verfügung gestellt.

Zuordnen der verschiedenen Blühmischungen

Die Blühmischungen werden zugeordnet, die Drillmaschine wird für einen Probelauf befüllt. Allerdings geht es noch nicht auf die Fläche, die Körnchen, ca. 40 verschiedene, werden wieder aufgefangen und mit den gemessenen Gewichtswerten wird der Bordcomputer gefüttert, damit die vorgeschriebene Menge GPS-gesteuert an seinen Platz gesät wird. „Wir betreten hier auch Neuland“, sagen die Männer. „Mais, Getreide, Raps, das machen wir sonst immer, aber bei Blühmischungen (Lichtkeimer) müssen wir schon besondere Einstellungen finden.“ Dann fährt das Gerät auf die Fläche, hält aber nach einigen Metern wieder an, um das Ergebnis noch einmal zu kontrollieren.

Alles OK, so soll es aussehen

Alles OK, so soll es aussehen.

Vier verschiedene Mischungen werden ausgebracht, die Namen wie FAKT M1 (Förderprogramm für Agrar, Klimaschutz und Tierwohl), Tübinger Mischung – beides einjährigen Mischungen – Blühende Landschaft und Bienenweide Nord Ost tragen. Der QR-Code auf den Schildern, mit Handy und Tablet gescannt, bringt den Betrachter direkt auf die Website mit den Erklärungen. Abgestimmt wurde das Projekt von Kerstin Pahl mit dem Netzwerk Blühende Landschaft, dem Naturpark Nuthe-Nieplitz und diversen Herstellern. Die Stadt Beelitz hat das Projekt unterstützt, ebenso der Gemeinnützige Dorfverein Buchholz/Zauche e.V., sowie auch schon einige Privatpersonen.

Der Verein Blühstreifen Beelitz i.G. begleitet dieses Projekt mit seiner Website: www.bluehstreifen-beelitz.de.

Der weitere Zeitplan sieht öffentliche, kostenlose Führungen zu den Blühflächen vor (Termine stehen im Kalender für Android und Mac OS zum Download bereit), zu denen neben interessierten Mitmachern auch Vertreter der Politik eingeladen werden. Denn es gibt in Brandenburg leider noch keine Förderungen für das Anlegen von Blühstreifen, wie das in anderen Ländern der Bundesrepublik schon der Fall ist.

20% bis 40% Verluste an Bienenvölkern im letzten Winter, was eine Steigerung von 100% bedeutet, sprechen eine eindeutige Sprache. Im Frühling ist der Tisch für Bienen reich gedeckt, aber im weiteren Verlauf des Jahres nimmt die Vielfalt an Blumen ab, grüne „Golfrasenflächen“ stellen für nektarsaugende Insekten geradezu eine „Grüne Wüste“ dar, denn es gibt darauf keinerlei Nahrungsangebot. Und so gehen viele Bienenvölker „hungrig“ und geschwächt in den Winter.

Abhilfe sollen hier die Blühstreifen bringen, auf denen blühende Pflanzen gemischt wachsen, die vom Frühling, über den Sommer bis in den Spätherbst hinein Blüten tragen, die genug Nahrung für Bienen und Insekten zur Verfügung stellen.

Fertig bestelle Blühwiese

Blühfläche an der Buchholzer Kietzstrasse. Nun braucht es etwas Regen und Geduld, dann sieht es so aus, wie auf dem Bild oben auf der Seite, fotografiert am 8.6.2017, auf der 6 Wochen früher ausgesäten Blühwiese an der B2, Buchholzer Mühle.

Kerstin und Lutz Pahl




Blühstreifen in der MAZ

Die Saat geht langsam auf: Stefan Hoy, Jürgen Frenzel, Kerstin und Lutz Pahl (v.l.) an einer Fläche bei Buchholz, die bald blühen wird.

Quelle: Jens Steglich

Veröffentlicht MAZ Online: Dienstag, 23.05.2017 20:11 Uhr Aktualisiert: Mittwoch, 24.05.2017 11:07 Uhr

Verein schafft blühende Landschaften

 

Ein Beelitzer Verein, der im Ortsteil Buchholz aus der Taufe gehoben wurde, will mitten im Spargelland blühende Oasen schaffen und damit Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und CO. Zwei Landwirtschaftsbetriebe ziehen auch mit und haben zwölf Hektar für wilde Blühwiesen zur Verfügung gestellt. Motto: „Wir tun etwas für Bienen!

Beelitz.  „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“ Das hat Albert Einstein gesagt. Wenn der Erfinder der Relativitätstheorie Recht hat, sind wir nicht mehr weit vom Abgrund entfernt.

Die Mitstreiter des Vereins „Blühstreifen Beelitz“ würden die Lage wohl nicht im Weltuntergangston beschreiben. Dass es Zeit ist, Alarm zu schlagen und einiges anders zu machen, finden sie schon. Kerstin und Lutz Pahl aus dem Beelitzer Ortsteil Buchholz haben deshalb eine sehr lebensbejahende Initiative ins Leben gerufen und machen sich ohne Schuldzuweisungen gerade an die Arbeit, neuen Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und Co. zu schaffen. Mitten im Spargelland, in dem im Frühjahr weite Flächen mit Folien überzogen werden, entstehen wilde Oasen für jene kleinen Tiere, die leicht übersehen werden, aber enorm wichtig sind.

Als Blütenbestäuber der Pflanzen sorgen sie für einen gedeckten Tisch auf dieser Welt. Sie selbst aber finden immer weniger Nahrung, weil der Mensch seine Landwirtschaftsflächen so sauber hält, dass Bienen und Insekten nicht mehr ausreichend Blüten finden. Feldraine, Wildblumenwiesen und Heckenstreifen sind oft der optimalen Ausnutzung des Ackers zum Opfer gefallen. Das ist eine von mehreren Ursachen für diesen Befund: „Deutschlandweit sind fast die Hälfte der Insekten bestandsgefährdet, extrem selten oder bereits ausgestorben. Die Insektenmasse ist seit den 1980er Jahren in Teilen Deutschlands um 80 Prozent zurückgegangen“, so Kerstin Pahl, die seit 30 Jahren im Naturschutz tätig ist und in der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Teltow-Fläming gearbeitet hat. Dass die Zahlen aus einer Langzeitstudie Krefelder Entomologen keine Erfindung sind, zeigen die Autoscheiben nach einer Tour an wärmeren Tagen. Früher wäre die Frontscheibe mit Insektenkörpern übersät gewesen.

Die für alle überlebenswichtige Bestäubungsleistung besorgen übrigens zu 90 Prozent Wildbienen und Insekten, zu fünf Prozent die Honigbiene. Den Rest erledigt der Wind. „Die Natur hat es ursprünglich schon so eingerichtet, dass der Tisch für Insekten bis in den späten Herbst gedeckt ist“, sagt Kerstin Pahl. Der Verein, der gerade in Gründung ist, will mit seinen Mitstreitern und Partnern das Nahrungsangebot für die Kleinwesen wieder vergrößern und kann nach kurzer Zeit bemerkenswerte Erfolge aufweisen. Die Saat für Blühwiesen ist bereits auf 12,6 Hektar eingebracht. Für ihr Projekt konnten die Initiatoren auch zwei Landwirte und die Stadt Beelitz gewinnen, die für den Ankauf von Saatgut 3000 Euro Anschubfinanzierung gab. Die Agrar KG Wittbrietzen stellte eigene Flächen etwa an der Buchholzer Mühle oder an der Kiesschachtstraße zur Verfügung. Die Buschmann & Winkelmann GmbH des Spargelhofes Klaistow bringt unter anderem Flächen an der Kiezstraße in Richtung Buchholzer Bahnhof oder an der Straße nach Salzbrunn ein. Die neuen wilden Wiesen, wo schon die ersten Triebe herausragen und auf denen Pflanzenschutzmitteln tabu sind, tragen Namen wie „Blühende Landschaft Ost“ oder „Brandenburger Bienenweide“. Allein die zwei Landwirtschaftsbetriebe stellten zwölf Hektar bereit. „Wir wollen schon unseren Beitrag leisten, dass die Artenvielfalt erhalten bleibt, sofern wir es uns leisten können. Es ist auch unsere Natur, wir wollen hier glücklich alt werden“, sagt Landwirt Jürgen Frenzel, Geschäftsführer der Wittbrietzener Agrar KG. Kerstin Pahl berichtet von 20 Privatleuten, die auf ihren Flächen oder in Gärten ebenfalls kleine Oasen anlegen wollen. Etwa fünf Hektar kämen so noch dazu. Alle, die mitmachen, sollen ein Schild für ihre Blühflächen bekommen, auf dem steht: „Wir tun etwas für Bienen und Schmetterlinge“.

Der Verein will auch durch Öffentlichkeitsarbeit für die Notlage der Insekten sensibilisieren. „Man muss nicht überall englischen Rasen haben“, sagt Stefan Hoy von der Buschmann & Winkelmann GmbH. Dass noch einige Überzeugungsarbeit zu leisten ist, zeigt dieses Beispiel. Hoys Betrieb hatte an der Beelitzer Bockwindmühle einen Blühstreifen angelegt und ließ ihn über den Winter naturbelassen stehen. Was folgte, waren Beschwerden: „Wann bringt ihr das in Ordnung?“ Kurzrasierte Rasen sind grüne Wüsten für Insekten, sagt Landwirt Frenzel. Der Natur auf der einen oder anderen Fläche einfach mal ihren Lauf zu lassen, bringe einiges, sagt Kerstin Pahl. Was? „Größere Vielfalt und Lebensraum für Insekten.“ Und den Leuten an den Rasenmähern mehr Freizeit und weniger Arbeit.

Blühwiesen als Ausflugsziel

Der Verein „Blühstreifen Beelitz“ sucht weitere Mitstreiter und Spender, um das Ziel zu verfolgen, blühende Wiesen mit Wildpflanzen auf ausreichend großer Fläche als Nahrungsgrundlage für nektarsaugende Insekten zu etablieren.

Dort wachsen etwa Kornblume, Klatschmohn und Wiesensalbei oder Spätblüher wie Königskerze und Reinfarn.

Die wilden Wiesen sollen auch Ausflugsziel werden, sagt Mitinitiator Lutz Pahl.

Geplant sind Exkursionen dorthin, die erste am 25. Juni in Buchholz. Treffpunkt ist 14 Uhr , am Bahnhof Buchholz.

Das Land Sachsen fördert Landwirte mit 600 Euro je Hektar, wenn sie Blühwiesen anlegen. Im Land Brandenburg gibt es dafür keine Förderung.

Mehr Informationen unter www.bluehstreifen-beelitz.de

Von Jens Steglich

Link zum Originalartikel: http://t.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Wilde-Wiesen-im-Spargelland

(Mit freundlicher Genehmigung von Jens Steglich und Märkische Allgemeine Zeitung MAZ)




Steinkauzprojekt Standort gefunden

Nachdem die Findungskommission, bestehend aus Kerstin und Lutz Pahl, Bernd B. und Herrn Peter Koch vom Landschafts – Förderverein eine Begehung der möglichen Standorte für eine Auswilderungsvoliere in Buchholz abgeschlossen hat, steht nun der Standort am Wald- und Ortsrand fest.

Auch begeisterte Paten haben sich gefunden!

Hier eine Kopie einer Seite des Flyers:

Flyer des Landschafts – Förderverein

Download des Flyers : Hier: Download des Flyers

 

Weitere Informationen in Kürze an dieser Stelle und schon jetzt beim Landschafts – Förderverein

 




Erstes Treffen zum Start des Steinkauzprojekts in Buchholz

Am Mittwoch, dem 29.3.2017 treffen sich um 17 Uhr die Initiatoren des Steinkauzprojekts in Buchholz, um einen möglichen Standort zu erkunden.