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Klimaschutz selbstgemacht

Klimaschutz selbstgemacht!
Die Klimakrise ist angekommen.
Was können wir tun, um uns zu schützen?
Erprobte Rezepte vermittelt der Ökologe und Buchautor Dr. Ernst Paul Dörfler im Spaziergangsformat im Stadtpark Beelitz.
Im Anschluß besteht die Möglichkeit Bücher von Dr. Ernst Paul Dörfler zu erwerben.

Einladungsplakat
Dr. Ernst Paul Dörfler kommt nach Beelitz



Stabiles Netzwerk auch 2022

Netzwerke verbinden!
Seit nunmehr 5 Jahren, fast auf den Tag genau, arbeiten wir mit dem Netzwerk Blühende Landschaft zusammen. Wir haben in jedem der vergangenen Jahre viele Hektar Blühflächen angelegt. Meistens mit dem Landwirt Jürgen Frenzel vom Landgut Hennickendorf, viele Hektar aber auch unter Anderen mit Herrn Winkelmann vom Spargelhof Klaistow.
In diesem Jahr haben wir etliche Hektar mit Herrn Hentschel vom Spargelhof Elsholz angelegt. Jeder weiss, dass die Spargelbauern mit Blühwiesen keinen Cent verdienen. Umso dankbarer sind wir für die Mitarbeit der umliegenden Landwirte.
Unser größtes Problem in den letzten Jahren ist die Trockenheit. Denn anders als im Garten, können wir auf den landwirtschaftlichen Flächen nicht zusätzlich bewässern. Wir haben experimentiert, von der Frühjahrsaussaat umgestellt auf die Herbstaussaat, mit Unterstützung unseres wichtigsten Partners, doch die großen Erfolge der ersten Jahre waren nicht mehr erreichbar. Brandenburg ist derzeit das trockenste Bundesland in Deutschland. Der Klimawandel ist nun auch für den letzten Zweifler unübersehbar.
Auf dieser interaktiven Karte vom Netzwerk Blühende Landschaft sind ein Großteil unserer angelegten Fläche eingezeichnet:

interaktive Karte vom Netzwerk Blühende Landschaft
interaktive Karte vom Netzwerk Blühende Landschaft



Blühwelle zur LAGA 2022

Nach einem Jahr Vorlauf steht die 3 ha große BLÜHWELLE neben der LAGA in voller Blüte, macht ihrem Namen alle Ehre und zeigt an was sie soll: den möglichen Verlauf der Nieplitz nach einer Wiederverlegung in das ursprüngliche Flußbett. Wenn man die Luftbilder genau anschaut, kann man neben den blühenden Mäandern weitere sich schneidende „Bögen in der Vegetation“ erkennen. Und wenn man sich im „Brandenburgviewer“ die „historischen Schmettaukarten“ öffnet erkennt man, dass entlang der sich schneidenden Bögen der ursprüngliche mäandrierende Verlauf der Nieplitz vor der Begradigung des Bettes, oder aber zumindest der zurück in der Nieplitz geleitete Mühlgraben befunden haben könnte. D.h. bis heute wirkt sich die Bodenstruktur auf die Vegetation aus. Siehe auch: https://bluehstreifen-beelitz.de/bluehwelle-ein-jahr-vor-der-laga/ und: https://bluehstreifen-beelitz.de/bluehwelle-neue-nieplitz/

Die ursprüngliche Intention der Blühwelle sollte die Öffentlichkeitsarbeit des MLUK unterstützen und für die Projekte der Zurückverlegung der begradigten Flußläufe in ihre ursprüngliche Betten werben, um in Zeiten des Klimawandels dafür zu sorgen, dass mehr Wasser in der Landschaft gehalten wird. Darum kümmert sich auch zunehmend die Brandenburger Regierungsfraktion. Die begradigten Flußläufe lassen nämlich das Wasser schneller „in die Nordsee abfließen“.

Das sollte zunehmend verhindert werden. Gleichzeitig sorgt die „Blühwelle“ für ein erhöhtes Nahrungsangebot für Wildbienen als Blühfläche in der Nachbarschaft der landwirtschaftlichen Produktionsflächen und ist Teil eines Biotopverbundes aus Blühflächen. Schaut man nach den Luftaufnahmen ins Feld und den ausgesäten Arten ins „Gesicht“, erkennt man der Wert für die Biodiversität.

Herzlichen Dank an die Beteiligten dieses Projektes:

MLUK, Stadt Beelitz, Naturpark Nuthe-Nieplitz, Jürgen Frenzel: Landgut Hennickendorf, Blühstreifen Beelitz e.V.

Dank auch an den BUND, der die Blühwelle entdeckt und eine Führung dorthin organisiert hat.




Sensen lernen!

In Storkow

Diese Frage kam jetzt öfter: Nun haben wir eine sehr schöne Blühwiese angelegt, und nun?

Wann muß sie gemäht werden? Muß sie gemäht werden? Wie kann sie gemäht werden?

Die Antworten: Ja, sie sollte gemäht werden, ein bis zweimal pro Jahr und am Besten mit einer Sense!

Sensenworkshop im Storkow
Sensenworkshop im Storkow

Diese Fragen wollten Melanie Wagner vom Naturpark Dahme-Heideseen und Anja Ciecierski vom städtischen Besucherzentrum Storkow gerne beantwortet haben und organisierten kurzerhand einen Workshop. 10 Teilnehmer*innen lauschten gebannt Kerstin Pahl, die die Zusammenhänge der Biodiversität, dem Insekten-Sterben und unseren Einfluß auf das Nahrungsangebot für Insekten, insbesondere Wildbienen darstellte. Von Krefelder Studie, über Pestizidbelastung und Bestäuberleistung der Wildbienen war alles dabei. Aber wir können alle auch etwas tun, um „die Spur der Verwüstung“, die wir zwangsläufig hinterlassen etwas abzumildern.

20220521 Dengeln in Storkow
20220521 Dengeln in Storkow

Im praktischen Teil leitete Lutz Pahl die Teilnehmer*innen an, die mitgebrachten Sensen für die Arbeit vorzubereiten. Richtige Sensenwahl, Einstellen, Schärfen, also Dengeln und Abziehen waren die Themen. Jede*r konnte nach dem Seminar mit der eignen, wieder scharfen Sense und der Gewissheit nach Hause gehen, „ich kann sensen, und das macht richtig viel Spaß“.

Sensen in Storkow

Unseren nächsten Sensenworkshop in Zusammenarbeit mit dem BUND am Freitag, 3.6.2022 in Buchholz: https://bluehstreifen-beelitz.de/event/sensenworkshop-in-buchholz/




Unsere wilden Vorfahren

Die Wildpflanzendörfer von Beelitz

Am Rande der Landesgartenschau 2022 in Beelitz ist ein Projekt entstanden, welches die Ureinwohner der Ortsteile in den Blick nimmt. Wir haben die Beelitzer Ortsteile gebeten, sich „ihre“ Wildpflanze auszuwählen, die zum Ort passt und bestenfalls natürlich im Dorf vorkommt.

War die Pflanze nicht mehr heimisch, haben wir sie mit Samen aus gebietsheimischer Herkunft zurückgeholt. Mit Hilfe der Stadt Beelitz wurden zusätzlich Wildpflanzenbeete angelegt. Infotafeln und ergänzende, gezeichnete Tafeln informieren und erklären.

Neben den Kulturpflanzen, wie sie heute in der landwirtschaftlichen Produktion verwendet werden, verweisen wir zusätzlich auf deren historische Urformen, die Wildpflanzen. Wildpflanzen sind die Dinosaurier unter den Pflanzen und ihre vielfältigen Funktionen sind leider etwas in Vergessenheit geraten. Sie sind unsere uralten Nachbarn und umgeben uns z.B. auch an unseren Wohnorten. Waren sie früher oftmals die einzigen Möglichkeiten zur Heilung, zum Färben, zum Körbe-flechten oder zum Seile-herstellen, so sind sie heute mit all ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten oftmals in Vergessenheit geraten. Kleidung wurde auch aus manchen heimischen Fasern, wie z.B. der Brennnessel, hergestellt. Inhaltsstoffe, wie das Lab aus dem Labkraut, wurde über Jahrhunderte zur Käseherstellung genutzt. Überhaupt wurden essbare Wildkräuter regelmäßig in der Küche verwendet und neue Kulturformen fortwährend aus ihnen gezüchtet, wie z.B. die Kulturmöhre aus der Wilden Möhre. Zichorienkaffee aus den gerösteten Wurzeln der Wegwarte gab es bereits im 18. Jahrhundert, nun kommt er als bekömmliches, gesundes und nachhaltiges Getränk in manchem Bioladen bereits wieder ins Regal.  Wildpflanzen bilden die Nahrungsquellen für Insektenarten. Und von Insekten ernähren sich Vögel, Säugetiere, Kriechtiere, Amphibien. Bestäubungsleistungen werden zu 90 % von Insekten übernommen. Ohne Bestäubung keine abwechslungsreiche Nahrung. Die Wildpflanzen sind schon immer da und tun ihren Dienst. Lassen wir sie auch bei uns zu neuen Ehren gelangen.

7 Ortsteile haben sich am Projekt beteiligt. Bei der Umsetzung des Projektes halfen das Land Brandenburg mit Lotto-Mitteln (Aktion Nachhaltige Entwicklung, Lokale Agenda 21), Stiftung Naturschutz Berlin, Natura DB- Die Datenbank für Gärtner, die Stadt Beelitz sowie die Ortsbeiräte der jeweiligen Ortsteile. Wir danken herzlich!

Hier der Flyer:

Download des Flyers: http://bluehstreifen-beelitz.de/wp-content/uploads/2022/04/BB_LaGa_Folder_final.pdf

Camilla Hoffmann hat auch hier das Design erstellt.

Ortsteile, die sich an dem Projekt beteiligt haben sind:

Buchholz : Wiesensalbei

Elsholz : Natternkopf und Ähriger Ehrenpreis

Salzbrunn : Königskerze

Wittbrietzen : Grasnelke und Gundermann (folgt im Mai 2022)

Kanin : Giersch, Karthäusernelke und Vogelmiere

Klaistow : Sand-Strohblume, Schafgabe und Sauerampfer

Reesdorf : Knoblauchsrauke, Reiherschnabel, Sandstrohblume und Spitzwegerich




Elsholz: Natternkopf

In Elsholz hat man sich für den Natternkopf entschieden. Die Infotafel befindet sich in der Feldstraße. Der Natternkopf fühlt sich hier auf seinem natürlichen Standort sehr wohl. Auf einigen Quadratmetern wird die Mahd bis zur Blüte der Staude verschoben.

In der Dorfstraße, im Bereich des Dreiecks am Bahnhofsweg, wurde ebenfalls ein Wildblumenbeet neu angelegt. Hier wächst der Ährige Ehrenpreis, der durch ein gezeichnetes Zusatzschild beschrieben wird. Die Pflanzen sind gebietsheimisch.

A3_Natternkopf_3
A3_Natternkopf
Ähriger Ehrenpreis
Ähriger Ehrenpreis



Klaistow: Sand-Strohblume

Im Bereich der Haltestelle am Ortseingang befindet sich die Infotafel zur hier natürlich vorkommenden Sand-Strohblume. Ein abgeteiltes Areal wird erst nach der Blüte der geschützten Pflanze gemäht. In unmittelbarer Nähe weisen Zusatzschilder auf den Spitzwegerich sowie die Schafgarbe hin. Der Sauerampfer ist der Dritte im Pflanzen-Bunde.

Sand-Strohblume
Schafgarbe mit Gemeiner Bienenkäfer oder auch Bienenwolf
Spitzwegerich
Spitzwegerich



Kanin: Giersch

Ganz am Ende des kleinen Ortes Kanin, am ehemaligen Teich, befindet sich die Infotafel zum Giersch. Der Giersch siedelt hier in großen Beständen auf nährstoffreichen, frischen Böden.

Giersch
Giersch

In unmittelbarer Nähe wird die Vogelmiere erklärt.

Vogelmiere
Vogelmiere

Am Ende des Dorfplatzes wurde eine Verkehrsinsel umgestaltet. Hier weist ein gezeichnetes Zusatzschild auf die Karthäusernelke hin, die hier gepflanzt wurde.

Karthäusernelke
Karthäusernelke



Reesdorf: Knoblauchsrauke

Die Knoblauchsrauke wächst hier im lichten Wald an der Feuerwehr auch natürlich. Nur wenige Exemplare wurden gefunden. Ein neu angelegtes Wildkräuterbeet beherbergt nun zusätzliche Pflanzen aus gebietsheimischer Herkunft.

Knoblauchsrauke
Knoblauchsrauke

Im Rundling wird mit den gezeichneten Zusatzschildern auf Reiherschnabel und Sand-Strohblume hingewiesen. Der Reiherschnabel kommt hier natürlich vor und bildet riesige Bestände, die den Dorfkern im Frühjahr in ein wahres rosa Blütenmeer verwandeln. Die geschützte Sand-Strohblume kommt auf dem sandigen trockenen Standort in einigen Exemplaren vor.




Salzbrunn: Königskerze

Die Königskerze wurde aus gebietsheimischer Herkunft auf einem neu angelegten Beet am Dorfgemeinschaftshaus angesiedelt. Sie kommt hier in einigen stattlichen Exemplaren auch natürlich vor. Zusätzlich wurden auch violettblütige Königskerzen gepflanzt. Sie zeigen hier einen guten Kontrast und sind für insektenfreundliche Gärten gut geeignet.

Königskerze
Königskerze



Buchholz: Wiesensalbei

In Buchholz wächst der Wiesensalbei seit Jahrzehnten natürlich im Bereich des Spielplatzes an der Kietzstraße. Ein neues Beet ist in der Chausseestraße gegenüber der Gaststätte entstanden. Wiesensalbei aus gebietsheimischer Herkunft wurde nachgepflanzt.

Wieseslbei
Wiesensalbei
Wieseslbei
Wiesensalbei



Refugium für Insekten entsteht

Vor einigen Jahren erhielten wir die Möglichkeit, eine große private Fläche (2,5 ha) für die Artenvielfalt zu entwickeln. Dafür ein herzliches Dankeschön an Prof. Dr. Jochen Möller aus Fichtenwalde.

An der Buchholzer Mühle gelegen, haben wir die Fläche zusammen mit dem Eigentümer in vielen Arbeitstagen von den Resten der ehemaligen „Schneckenfarm“ befreit. Dafür mussten die alten „Ställchen“ der Weinbergschnecken aus der Erde gegraben und abtransportiert werden. Für die neue Nutzung waren insbesondere im bestehenden Schutzgebiet einige Genehmigungen erforderlich, die an verschiedene Auflagen geknüpft waren. Ein langer, aber letztlich doch erfolgreicher Prozess der Umnutzung liegt hinter uns. Teilflächen wurden immer wieder gemäht, andere mit Wildpflanzen neu eingesät. Das Saatgut wurde über unsere Kooperation mit dem Netzwerk „Blühende Landschaft“ https://bluehende-landschaft.de/ gefördert. Der richtige Zeitpunkt der Mahd ist entscheidend für die Entwicklung der Artenvielfalt auf einer Wiese.

Besonders erfreulich ist es, wenn das Heu nicht kompostiert werden muss, sondern von Tierhaltern genutzt werden kann. Und so entstand eine weitere Kooperation. So freuten sich Else und Lotte, die Eselinnen der Finca „Pachamamas“ https://www.pachamamas.info/finca-pachamamas/  in Buchholz über reichlich Heu. Unterdessen wird das Projekt sogar vom Land Brandenburg und dem Naturpark Nuthe-Nieplitz https://www.nuthe-nieplitz-naturpark.de/unterstützt und es werden Daten zur Entwicklung der Flora und Fauna, insbesondere der Insektenwelt erhoben.  




1000 Sträucher für den Schönefelder Graben

Mit Hilfe der Förderung des Landkreises Potsdam-Mittelmark „Klimaschutz-Richtlinie“ konnten wir erneut landwirtschaftliche Betriebe gewinnen, die uns bei der Pflanzung von Gehölzen in der Feldflur geholfen haben. Denn als Antragsteller für diese Förderung kommen nur Landwirte infrage. Die Stadt Beelitz hat der Pflanzung auf ihrem Eigentum zugestimmt und bei der Einholung erforderlicher Genehmigungen geholfen. Denn neben Eigentümern und Nutzern müssen auch die sogenannten Leitungsbetreiber zustimmen. Dazu muss geklärt werden, welche Leitungen an den jeweiligen Standorten verlegt sein könnten. Sind Gräben in der Nähe, so sind auch die Wasser- und Bodenverbände zu befragen.

Die Agrargesellschaft Buchholz mbH hat uns freundlicherweise unterstützt. So konnten entlang des Weges am Ortsausgang Buchholz weitere Bäume, wie Wildäpfel, Wildbirnen und Sal-Weiden gepflanzt werden.

Auch am Schönefelder Graben konnte mit der Hilfe von Jürgen Frenzel vom Landgut Hennickendorf GmbH gepflanzt werden. Auf einer Strecke von 1 km kamen 1000 Sträucher in die Erde. Für die praktische und fachliche Umsetzung bedanken wir uns bei der Garten- und Landschaftsbaufirma, Steffen Liche. Noch sind die Sträucher leicht zu übersehen, aber in einigen Jahren sollen sie neuen Lebensraum für Insekten und Vögel bieten.  Bei allen drei Betrieben bedanken wir uns herzlich!

Wir suchen Flächen

Im Januar beginnt die Zeit der Planung für neue Projekte für die Artenvielfalt. Förderanträge müssen vorbereitet werden und Projektideen sind zu entwickeln. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein von Flächen, die durch Betriebe, die öffentliche Verwaltung, die Kirchen oder private Eigentümer bereitgestellt werden könnten.

Wir suchen Landeigentümer, die auf ihren Ackerflächen Blühflächen anlegen würden, aber auch Hecken oder anderen Gehölzpflanzungen gegenüber offen wären.

Denn neben den Pächtern müssen auch die Verpächter bereit sein, ihre Flächen anders zu bestellen.  Im blumenreichen LAGA-Jahr in Beelitz wäre dies sicher eine wertvolle Bereicherung.

Wenn wir frühzeitig von ihren Vorstellungen erfahren, können wir versuchen Spenden für das benötigte Saatgut oder für Pflanzungen zu beschaffen.

Melden Sie sich gerne: info@bluehstreifen-beelitz.de




Zukunftshaus

Besuch von Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Hoher Besuch am Zukunftshaus der DEGEWO in Berlin- Lankwitz. Svenja Schulze (SPD), unsere Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sprach u.a. mit dem Vorstand des Vereins Blühstreifen Beelitz e.V. über den Gemeinschaftsgarten in der Havensteinstraße 20 sowie die dort entstandene Blühfläche, den Insektenschutz, Klimaschutz und die 17 Goals für Nachhaltigkeit.

Markus Wöhrmann erläutert seine Arbeit im Gemeinschaftsgarten

Zusätzlich ging es auch um die Förderprogramme des Bundes zum Insektenschutz.

Mit dabei war auch Ruppert Stüwe (SPD), Kreisvorsitzender der SPD Steglitz-Zehlendorf, Mirjam Golm (SPD), Kandidatin für das Abgeordnetenhaus in Berlin-Zehlendoorf, Wahlkreis 5 und Sandra Wehrmann, Vorstandsmitglied bei Degewo.

Kerstin Pahl und Svenja Schulze
Kerstin Pahl und Svenja Schulze
Im Gespräch mit Svenja Schulze
Laura Friedel und Markus Wöhrmann vom Verein Blühstreifen Beelitz e.V.



LAGABeelitzBlütenseife

ein Projekt von Gabi Sußdorf und Katja Benke vom Kreativnetzwerk FlämingSchmiede

Gabi Sußdorf ist die Betreiberin von GabiS Seifen-Manufaktur in Jeber-Bergfrieden. Immer wieder überrascht sie nicht nur mit liebevoll handgefertigten Schönheits- und Pflegeprodukten, sondern auch mit tollen Workshops, Kulturevents und neuen, kreativen Ideen.

Foto: Katja Benke

Weil in Beelitz im nächsten Jahr die Landesgartenausstellung (LAGA) stattfinden wird, möchte sie eine ganz besondere Beelitzer Blütenseife kreieren. So kamen wir ins Gespräch und schnell war entschieden, dass in unserem Garten für die LAGA-Seife Blühstreifen- Ringelblumen gepflückt werden sollten.

Ein kleines Feld wurde zu diesem Zweck inmitten des Gemüsegartens angelegt, denn verschiedene Farben und Formen der Ringelblume sollten die Attraktivität der Aktion noch erhöhen.

Katja Benke vom Kreativnetzwerk Flämingschmiede begleitete unser Treffen mit fachgerechtem Kamerablick und treffenden Texten.

Foto: Katja Benke

Unser Sammel- und Pflücktag verging bei guten Gesprächen und einem Blüten-Frühstück wie immer viel zu schnell. Wir freuen uns sehr auf das Ergebnis und das Fest der Sinne in Beelitz 2022.

Foto: Katja Benke



Woche des dunklen Himmels

INTERNATIONAL DARK SKY WEEK 5.4.-12.4.2021

So schön, wie in der Nacht  beleuchtete Gebäude auch aussehen, sie bilden eine Beeinträchtigung der sie umgebenden Natur. Ca. 30% der Wirbeltiere und sogar 60% der wirbellosen Tiere sind nachtaktiv und reagieren auf diese menschengemachte Umkehr der natürlichen Lichtverhältnisse. Gerade Insekten reagieren und fliegen, wie von einem Staubsauger angezogen, in die Lichtquellen und werden je nach Art der Beleuchtung durch die abgestrahlte Hitze oder durch Erschöpfung beim wiederholten Anflug getötet. Nachzulesen in dem Leitfaden zur Neugestaltung und Umrüstung von Außenbeleuchtungsanlagen“, herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz BfN. Nachtaktive Insekten, wie Falter, Käfer und Wildbienen sind wichtige Bausteine in der Bestäubungsleistung. In den letzten 30 Jahren ist die Biomasse bei Insekten um dramatische 80% zurückgegangen.

Pitigliano Toskana
Pitigliano Toskana

Was können wir tun? Ist „Ausschalten“ die einzige Alternative? Gerade darüber gibt auch der „Leitfaden“ Auskunft. Zu Beziehen über: https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript543.pdf

Fünf Fragestellungen beschreibt die International Dark Sky Association IDA: https://www.darksky.org/, die „die Woche des dunklen Himmels vom 5.4. bis 12.4.2021“ ausgerufen hat.

  1. Ist die Beleuchtung überhaupt nötig? Oder lassen sich die angestrebten Ziele durch z.B. reflektierende Anstriche o.ä. erreichen?
  2. Beleuchtetes Ziel! Wird nur das eigentliche Ziel beleuchtet, und ist es möglich, durch Fokussierung und Richtung NUR das Ziel zu beleuchten um so Streustrahlung zu vermeiden?
  3. Beleuchtungsstärke anpassen! So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Oft ist das Licht viel heller installiert, als notwendig.
  4. Zeitschaltung! Ist es möglich, Beleuchtung nur zu der Zeit zu steuern, zu der das Licht gebraucht wird? Mit Bewegungsmeldern – auch für Straßenlaternen – diese nur bei Annäherung von Passanten einschalten!
  5. Kann die Farbe der Beleuchtung hin zu „weniger schädlich“ angepasst werden? Wärmeres Licht mit weniger Blauanteil ist weniger schädlich für Insekten.

Bei uns in Beelitz gibt es schon viele Beispiele von sehr umweltfreundlichen Beleuchtungsanlagen.

Gehwegbeleuchtung in Beelitz
Gehwegbeleuchtung in Beelitz mit wenig Streulicht

Zum Beispiel Fichtenwalder Strasse in Heilstätten: Hier eine Gehwegbeleuchtung ohne Streulicht zur Seite. Dreht man sich um 180 Grad und schaut in die andere Richtung, erkennt man den Unterschied zur Straßenbeleuchtung mit hohem Streulichtanteil zur Seite.

Streulicht Strassenlaterne in Beelitz
Streulicht, Strassenlaterne in Beelitz

Gebäude, die von oben nach unten beleuchtet werden, strahlen weniger Streulicht zur Seite ab, und sie sind damit insektenfreundlicher als andere:

Industriegebäude in Beelitz
Industriegebäude in Beelitz
Scheune in Schäpe
Scheune in Schäpe

Farblich angepasstes Licht! Wenn nun noch von oben nach unten beleuchtet würde, gäbe es deutlich weniger Streulicht in den Himmel:

Kirche in Reesdorf
Kirche in Reesdorf

Passend zu diesem Blogbeitrag befasst sich die Landtagsfraktion von B90/Die Grünen am 19.4.2021 um 18 Uhr in einem Onlinegespräch mit dem Thema. HIER können Sie sich dazu anmelden.

Weitere Infos auch unter den folgenden Links:

http://www.lichtverschmutzung.de/

International Dark Sky Association

Siehe gerne auch: https://gruene-beelitz.de/2021/04/09/woche-des-dunklen-himmels/