Klimaschutz selbstgemacht!
Die Klimakrise ist angekommen.
Was können wir tun, um uns zu schützen?
Erprobte Rezepte vermittelt der Ökologe und Buchautor Dr. Ernst Paul Dörfler im Spaziergangsformat im Stadtpark Beelitz.
Im Anschluß besteht die Möglichkeit Bücher von Dr. Ernst Paul Dörfler zu erwerben.
Kampf um den Nachwuchs der Alleebäume: Junge Eichen sollen vorm Abmähen bewahrt werden
An der B 246 kämpfen Baumfreunde um Eichen. Es geht nicht um große, alte Bäume. Diese Mini-Straßenbäume sind jung und wild und hatten bisher keine Überlebenschance. Bei Reesdorf trägt der Nachwuchs der Alleebäume nun Flatterbänder und Schilder – als Schutz vor Mähmaschinen.
Beelitz. Aktivisten des Beelitzer Blühstreifen-Vereins und der grüne Ortsverband kämpfen um den Erhalt von Eichen an der B246 und der B2. Es geht in dem Fall nicht um große, 300 Jahre alte Bäume. Die Eichen, die vor einer „Fällung“ bewahrt werden sollen, sind vielleicht ein halbes Jahr alt und kaum zu erkennen.
Mit Flatterband und Schild gekennzeichnet
Weil sie leicht zu übersehen sind, haben Baumfreunde sie an der B246 bei Reesdorf mit Bambusstöcken, Flatterbändern und Schildern sichtbar gemacht. Auf den Schildern steht: „Wenn ich groß bin, werd’ ich ein Alleebaum. Bitte lasst mich wachsen!“ Die Bitte ist an die Mähmaschinen-Fahrer der Straßenbetriebe gerichtet, die regelmäßig die Wiesen am Fahrbahnrand und auch hinter den Leitplanken mähen und dabei den Nachwuchs der Alleebäume mit absäbeln.
Nicht gepflanzt: Bäume wachsen von allein
„Hier wachsen Eichen von allein und werden abgemäht“, sagt Lutz Pahl. Es ist der Nachwuchs der großen Alleebäume, „der stehen bleiben sollte, damit auch die Alleen erhalten bleiben“, sagt der Buchholzer und fügt hinzu: „Wenn die alten Bäume eines Tages aus Verkehrssicherheitsgründen gefällt werden, wird dann mit hohem finanziellen Aufwand nachgepflanzt.“ Pahl schätzt, dass ein Baum aus der Baumschule samt Anwuchspflege 1000 Euro und mehr kostet. Dann sei aber immer noch die Frage offen, „ob diese Baumschulen-Exemplare überhaupt gut anwachsen“.
Kostenfrei und an den Standort gewöhnt
Die kleinen Eichen, die jetzt an der B 246 und an der B2 aus der Erde schauen, „sind an den Standort gewöhnt und komplett kostenfrei“. Durch die Mäharbeiten werde indes dieses kostenfreie Alleebaumprogramm der Natur „kaputt gemacht“. Pahl fordert: „Lasst den Alleebaumnachwuchs wachsen. So preiswert kriegt man es nicht wieder.“
Betroffen sind Alleen an B2 und B246
Die Idee, den Nachwuchs mit Flatterbändern und Schildern sichtbar zu machen, hatte Marc Rosenthal. Er fährt regelmäßig mit dem Rad von Schäpe nach Beelitz. Dabei fiel ihm auf, dass hinter den Leitplanken trotz Hitze und Trockenheit erstaunlich viele junge Eichen wachsen – bis sie abgemäht werden. Laut Pahl sind etwa die Alleen an der B2 zwischen Beelitz und Abzweig Elsholz und an der B 246 zwischen Schäpe und Beelitz betroffen. „Die Vermutung liegt nahe, dass es auch woanders passiert“, sagt er.
Aufruf an alle Ortsverbände
Die Beelitzer Grünen haben alle Ortsverbände aufgerufen, dem Beispiel zu folgen und künftige Alleebäume im jeweiligen Einzugsgebiet zu kennzeichnen – so wie die Eichen an der B 246 bei Reesdorf. Das Ergebnis dort: Die Mini-Bäume stehen noch. „Unser Ziel ist, sie solange vor den Mähapparaten zu bewahren, bis sie so groß sind, dass man sie nicht übersehen kann und so dick, dass sie nicht mehr gemäht werden können“, sagt Pahl.
Wie an einer Schnur aufgereiht
Er weiß: Nicht alle jungen Eichen an der B246 können so groß werden wie ihre Eltern. Dafür fehlt an mancher Stelle der Platz. Trotzdem: „Der Streifen zwischen Straße und Radweg muss nicht gemäht. Oder die Mähwerke werden anders eingestellt, um die Bäume zu verschonen.“ Etwas später könne man die rausnehmen, „für die es zu eng wird.“
Stehen bleiben sollten junge Eichen, die an der Aufwuchslinie der alten Bäume wachsen. An der Allee bei Reesdorf stehen kleine Eichen, als wären sie wie an einer Schnur gepflanzt worden. Für Pahl sind das die natürlichen Nachfolger der alten Alleebäume.
Hohe Wiese und die Gefahr durch Tiere
Frank Schmidt vom Landesstraßenbetrieb sieht das anders. „Es gehört dazu, den Bereich hinter den Leitplanken mit zu mähen. Dort befinden sich auch die Mulden für die Regenentwässerung, die müssen wir pflegen“, sagt er. Und: „Wenn man die Wiesen zu hoch werden lässt, ist das Risiko größer, dass Rückzugsorte für Tiere entstehen und die Tiere auf die Straße rennen.“ Wildgewachsene Bäume an der Straße müssten später genauso gepflegt und beschnitten werden.
Landesbetrieb pflanzt Bäume mit größerem Umfang
Der Landesstraßenbetrieb pflanze in der Regel Bäume nach, die schon einen Stammumfang von 16 bis 20 Zentimetern haben, so Schmidt. Für Straßenbäume gelten andere Anforderungen, sagt er. Um sie abzuhärten, würden sie vorher mehrmals umgesetzt. Man vertraue da den Fachleuten aus den Baumschulen. Ob wilde oder angepflanzte Bäume besser anwachsen, „ist am Ende eine Glaubensfrage“, sagt er.
Natur könnte Lücken in Alleen schließen
Pahl vertraut der Natur mehr. „Brandenburg ist berühmt für seine Alleen“, sagt er. „Es gibt inzwischen aber große Lücken in den Alleen, die die Natur schließen würde, wenn man sie ließe.“
Martin Schmitt, Stadtförster in Beelitz kommentiert in einem E-Mail an den Landesbetrieb Straßenwesen:
Gesendet: Donnerstag, 27. Oktober 2022 09:30 An: ‚Frank.Schmidt‘ Betreff: Eichenalleen
Sehr geehrter Herr Schmidt,
ich habe heute den Artikel in der MAZ zum Thema Alleen gelesen.
Leider muss ich ihren Auffassungen widersprechen. Ich arbeite seit knapp 20 Jahren als Förster im Stadtwald Beelitz und jeder Förster weiß eigentlich, dass Eichen entweder gesät oder als kleinste Sortimente (1 jährige) gepflanzt werden müssen.
Eine 1-jährige Eiche, ein Sämling, hat eine Sprosslänge von vlt. 10 cm, aber schon eine Pfahlwurzel von 15-20 cm. Diese Wurzel ist der Lebensnerv und ist Elementar für die Wasserversorgung des Baumes verantwortlich. Um in Baumschulen die Bäume groß zu ziehen und sie technisch zu bewirtschaften, wird die Pfahlwurzel unterschnitten und damit zerstört, ansonsten wäre der Baum nicht mehr transportfähig. Jedoch bildet der Baum keine neue Pfahlwurzel mit den gleichen Eigenschaften wie eine natürliche Wurzelentwicklung. Wie wir alle wissen, wird das zur Verfügung stehende Wasser der limitierende Faktor für das vitale Wachstum unserer Bäume werden. Die Eichenkomplexkrankheit ist genau auf dieses Problem unsachgemäßer Pflanzung und vor allem Pflanzmaterial zurück zu führen. Damit Waldbäume zukünftig im Klimawandel vital bleiben und den sinkenden Grundwasserständen hinterherkommen, ist diese Pfahlwurzel lebensnotwendig, ansonsten wird der Baum nur mit aufwändiger Bewässerung zu halten sein, bzw. kurz nach dem Einstellen der Anwuchspflege wegen Trockenheit eingehen.
Natürlich argumentieren Baumschulen anders, da dies ihre Wirtschaftsgrundlage ist und bei vielen Bäumen mag dies auch richtig sein, jedoch ist dies bei dem Waldbaum Eiche wegen der Pfahlwurzel und der Ringporigkeit genau falsch!
Ich kann ihnen nur empfehlen, diesen Rat Naturverjüngung in ihr Alleenkonzept zu folgen. Vor allem auch unter dem Kostenfaktor, da ihnen die Naturverjüngung nichts kostest und große Bäume aus der Baumschule letztendlich durch uns Steuerzahler finanziert werden müssen und
unter den massiv veränderten Klimabedingungen keine lange Lebenszeit haben werden.
Für Nachfragen stehe ich ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß
Martin Schmitt
Dipl. Ing. Forst Martin Schmitt Geschäftsführer Märker-Forst-Service GmbHwww.maerkerforst.de
Trotz der anhaltenden Trockenheit wachsen entlang der Alleen neue Eichenschößlinge.
Wenn sie nicht abgemäht werden, wachsen ohne Neupflanzungen Alleebäume, ganz von allein.
Der OV Beelitz von B90/Die Grünen hat in einer Aktion entlang der B 246 zwischen Schäpe und Beelitz junge Eichenschößlinge gekennzeichnet, um sie vor dem Abmähen zu bewahren.
Eichenschößling B24620220905_Ahorn an der B220220905_Walnussschössling an der B220220905_Baumschösslinge an der B2
Wir rufen alle Ortsverbände auf, sich an unserer Challenge zu beteiligen: Kennzeichnet in Eurem Einzugsgebiet alle künftigen Alleebäume! Der Sieger erhält einen Preis.
Auch in der Öffentlichkeit gewinnt das Thema zunehmend Interesse. Vor einigen Tagen sendete der RBB einen Beitrag, den wir hier gerne verlinken:
Endspurt bei der Antragstellung! Bis heute sind bereits 15 Anträge eingegangen. Die Jury freut sich über diese vielversprechenden Ideen und Projekte!
Unter der Schirmherrschaft von Axel Vogel, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.
Der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V., 1990 gegründet, setzt sich für den Erhalt und die angemessene Nutzung gefährdeter Kirchen in Brandenburg und Berlin ein. Seine Gemeinnützigkeit ist vom Finanzamt für Körperschaften I Berlin-Charlottenburg unter Steuer-Nr.27 665/53840 anerkannt. Konto für Spenden und Mitgliedsbeiträge: Evangelische Bank Kto. 3911390 BLZ 520 604 10 IBAN DE94 5206 0410 0003 9113 90 BIC: GENODEF1EK1
Postfach 24675, 10128 Berlin, Telefon 030 – 449 30 51
Blühende Kirche Hitzacker
Projekt: „Blühende Dorfkirchen“ 2021- 2023
Der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. (FAK) lädt herzlich zum Förder-Wettbewerb der schönsten Blumenwiesen 2021 – 2023 ein.
Drei Preise sind zu vergeben: 1 x 2.500€, 1 x 2.000€, 1 x 1.500€
Artenreiche Blühwiesen sind überlebenswichtige Biotope und häufig „Rettungsinseln“ für eine Vielzahl von Insekten, Reptilien, Kleinsäugern, Amphibien und Vögeln. Hier finden sie Nektar, Nahrung und Brutrefugien. Und auch für uns Menschen bietet eine solche Wiese einiges: Entspannung, Glück, Freude, Abwechslung, Bewegung, das Gefühl, das „Richtige“ zu tun, Entschleunigung und Gesundheit.
Unser Ziel
Rund um viele Dorfkirchen, in Pfarrgärten und auf Friedhöfen bietet die Anlage und Pflege von Blühstreifen und Blumenbeeten einen wichtigen Beitrag für mehr Artenschutz. Anstelle von „Rasen“ wollen wir einladen, bunte Mischungen von Kornblumen, Klatschmohn, Kamille, Flockenblumen, Hornklee, Glockenblumen und Gräsern auszusähen, Sträucher zu pflanzen – je nach regionalen Gegebenheiten. Auch Blühpatenschaften, Wildbienenweiden und vieles anderes mehr, was hilft, Insekten einen Lebensraum zu geben und die Biodiversität zu erhalten und zu bereichern, wollen wir gerne unterstützen.
Blühende Kirche 2
Wer kann sich beteiligen
Kirchengemeinden mit ihren Konfirmanden, Jugendgruppen, Chören usw.; die Kommune; Kirchenfördervereine; örtliche Initiativen etc.
Wie bewirbt man sich
Schicken Sie uns eine kurze Vorstellung der beteiligten Personen. Beschreiben Sie ihre Idee für eine Blühwiese – zum Beispiel um die Dorfkirche herum, auf einer Friedhofsfläche oder einem Grünstreifen am Kirchhof / Friedhof. Wir möchten Sie um eine Darstellung des Ist-Zustands und der Planung bitten. Kreative Ideen sind gefragt. Ihre Überlegungen senden Sie als Schreiben, Video, Bild, Collage oder Zeichnung an:
Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.
PF 24675, 10128 Berlin
oder per E-Mail an altekirchen.janowski@t-online.de
Einsendeschluss ist der 1. August 2021
Weinstock
Wie geht es weiter
Die Jury wählt bis zum 1. September 2021 unter allen Einsendungen 10 Bewerbungen aus. Die Gewinner erhalten eine Starthilfe von 250 Euro für regionales Saatgut, Stauden, Gehölze und sonstiges Arbeitsmaterial.
Dauer des Projektes
Umfasst zwei Vegetationsperioden (2021/2023); am Ende bitten wir um einen Abschlussbericht mit einer Dokumentation des Projektes einschließlich Verwendungsnachweis für die Starthilfe; die Preisentscheidung erfolgt im Juni 2023.
Die Jury
Bärbel Wunsch (FAK), Klaus-Peter Heinecke (FAK), Theda von Wedel-Schunk (FAK), Lutz Pahl (Vorsitzender des Vereins Blühstreifen Beelitz e.V.) und ein Vertreter des Umweltbüros der EKBO.
Pfarrgarten Hitzacker
Verwendung des Preisgeldes
Erhaltung und Pflege der kirchlichen Anlagen im Dorf, Verwendungsnachweis erforderlich.
Unterstützung und Hilfe
Guten Rat für die Interessenten am Wettbewerb gibt der Naturschutzbund Deutschland. Unter www.nabu.de sind die einzelnen Schritte zur Anlage einer Blühwiese verständlich beschrieben. Hier finden Sie auch wichtige Tipps, um Fehler zu vermeiden. Bitte nur regionales Saatgut verwenden.
Hilfe bietet die Broschüre „Vielfalt als Gewinn, Kirchengemeinden und Biodiversität“ von Beatrice van Saan-Klein und Maria Wachowiak (ISBN 978-3-88257-053-3). Das Umweltbüro der EKBO steht ebenfalls zur Verfügung: www.ekbo.de/umwelt.
Haben Sie noch Fragen zum Wettbewerb? Frau Theda von Wedel-Schunk (Tel.: 030-8122751; Mail: von.wedel@snafu.de) steht Ihnen für weitere Informationen sehr gern zur Verfügung.
Blühende Kirche HitzackerBlühende Kirche KaninKirche Lühsdorf
Gründächer gegen den Klimawandel
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Im Rahmen des Projektes „Gründächer gegen den Klimawandel“ wollten wir gern ein kleines Flachdach begrünen. In Kooperation mit dem Ortsvorstand von Reesdorf und der Stadt Beelitz wurde die Garage im Komplex des Dorfgemeinschaftshauses gefunden.
Workshop in Corona-Zeiten
Auch unser Workshop musste natürlich entfallen. Da aber alles vorbereitet, Material und Genehmigungen beschafft und das Förderprojekt zeitlich befristet war, haben wir zu Dritt gebaut und einen kleinen Film gedreht.
Schnell war klar, dass wir uns am System der Firma EcoFlora ausprobieren wollten. Das Dachbegrünungssystem besteht nur aus 3 Komponenten: Vegetationsmatten, Extensivsubstrat und Vegetation. Daher ist es leicht aufzubauen und es wiegt relativ wenig, so dass sich Arbeitszeit und Kosten einsparen lassen.
Alle Aufgaben, die eine Dachbegrünung erfüllen muss, werden von der Vegetationsmatte erfüllt:
– Bautenschutz
– Drainage
– Filterschicht
– Wasser- und Nährstoffspeicher
das Material im Hänger
Vegetationsmatten
Wie viel wiegt eine Dachbegrünung? Das Dachbegrünungssystem ist im Vergleich zu anderen Systemen sehr leicht. Wassergesättigt wiegt ein m² ca. 55 bis 60 kg.
Allein die Vegetationsmatte ist in der Lage, ca. 23 Liter Wasser / m² zu speichern. Dadurch braucht man auch in längeren Trockenperioden nicht zusätzlich zu bewässern.
Sie ist mit verschiedenen Pflanzennährstoffen durchsetzt, die die optimale Nährstoffversorgung für ein Jahr gewährleisten. Um danach auch weiterhin eine kräftige und schön blühende Vegetation zu erhalten reicht eine Düngung mit einem handelsüblichen Rasenlangzeitdünger oder mit organischen Düngern zu Beginn der Vegetationsperiode im April.
Überzeugt hatte uns die Firma mit einem kleinen Videofilm auf der eigenen Internetseite und einer äußerst fachmännischen Beratung. Aber das Wichtigste: uns war die Angst genommen uns selber an den Aufbau zu wagen. Unsere wichtigste Erkenntnis:
Der Aufbau eines Extensiv-Dachs ist in Eigenregie möglich und sehr leicht umzusetzen. Jeder kann es alleine leisten und all die Ängste hinsichtlich der Verlegung der Materialien, Kosten und zur Statik wurden uns in der Zusammenarbeit genommen.
Schutzfolie
Auslegen der Matten
Wir beginnen mit dem Abfegen des Dachs. Es ist bisher mit Dachpappe gedeckt. Dann wird die Wurzelschutzfolie aufgebracht. Die Wurzelschutzfolie aus PE mit Prüfzeugnis hat eine Stärke von 0,5 mm und liegt 4 m breit. Wir verarbeiten 5 m direkt im Stück. Da hier keine Lüftungsschächte oder Ähnliches auf dem Dach zu berücksichtigen sind, haben wir es recht leicht.
Weiter geht’s für uns mit dem Verlegen der Vegetationsmatten EF 35. Die Matten sind aus recyceltem FCKW-freiem, PUR-Weichschaum. Sie sind mit verschiedenen Düngern und Mineralien durchsetzt. Sie dienen dem Bautenschutz, als Drainage, als Wasser- und Nährstoffspeicher sowie als untere Substratschicht. Die Maße sind 100x100x3,5 cm.
Im nächsten Schritt müssen unsere 20 Sack Extensivsubstat auf das Dach. Dazu haben wir uns einen Aufzug gebaut. Das Substrat entspricht den FLL-Richtlinien und besteht aus mineralischen und organischen Bestandteilen. Die Höhe des Aufbaus beträgt 4 cm.
Das Substrat
Krahn
Wie groß ist der Pflegeaufwand einer extensiven Dachbegrünung? Der Pflegeaufwand beschränkt sich lediglich auf das Entfernen von Fremdaufwuchs und das Kontrollieren der Abläufe. Im Jahr muss man pro 100 m² ca. 15 bis 30 Minuten dafür einkalkulieren. Das sollte für unsere 20 m² zu schaffen sein.
Ausgelegte Matten
Verteilen des Substrates
Nach und nach kommen die 20 Säcke oben an und werden dann glatt geharkt.
Kann ich auch andere Pflanzen außer Sedum säen und pflanzen? Es gibt spezielle Samenmischungen, mit der auch andere, für Dachbegrünungen geeignete Pflanzen, ausgesät werden können. Wenn man die Substratstärke erhöht kann man auch andere Stauden und kleine Sträucher pflanzen.
Zum Schluss bringen wir Samen und Sedumpflänzchen auf.
Pflanzen einbringen 1
Pflanzen einbringen 2
Dachbegrünungen sind grundsätzlich geeignet, durch Bebauung oder sonstige Versiegelungen wie den Straßenbau verloren gegangene Lebensräume zu kompensieren. Das heißt, dass sich auf den Dächern Ersatzlebensräume mit blühenden Pflanzen etablieren können. Wenn einheimische Wildpflanzenarten für die Bepflanzung genutzt werden, die lange Zeit blühen, so bieten diese z.B. nektar- und pollensuchenden Insekten, Wildbienen und Schmetterlingen zusätzlichen Raum. Die Artenvielfalt lässt sich erhöhen, wenn man die Dachfläche mit Strukturelementen gestaltet. Wie auch auf dem Boden profitieren Arten von hoher Vielfalt, die sich zum Teil auch auf dem Dach schaffen lässt. Sehr wichtig ist dabei die Bereitstellung von kleinen Wasserstellen, die Insekten und Vögeln als Tränke dienen können. Dies lässt sich durch beispielsweise dadurch erreichen, dass man kleine Folienteiche einbaut, die man mit Sand oder Kies abdeckt.
Auch Totholz oder Feldsteine dienen Vögeln als Sitzwarte oder Insekten als Unterschlupf. Auf Totholz wachsen Moos bzw. Flechten oder Pilze. Käfer oder andere Insekten besiedeln diese zusätzlichen Bereiche.
Auch freie Sand-oder Kiesbereiche, d.h. ohne Bewuchs, können wertvolle Nistplätze für Insekten darstellen.