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Sensen lernen!

In Storkow

Diese Frage kam jetzt öfter: Nun haben wir eine sehr schöne Blühwiese angelegt, und nun?

Wann muß sie gemäht werden? Muß sie gemäht werden? Wie kann sie gemäht werden?

Die Antworten: Ja, sie sollte gemäht werden, ein bis zweimal pro Jahr und am Besten mit einer Sense!

Sensenworkshop im Storkow
Sensenworkshop im Storkow

Diese Fragen wollten Melanie Wagner vom Naturpark Dahme-Heideseen und Anja Ciecierski vom städtischen Besucherzentrum Storkow gerne beantwortet haben und organisierten kurzerhand einen Workshop. 10 Teilnehmer*innen lauschten gebannt Kerstin Pahl, die die Zusammenhänge der Biodiversität, dem Insekten-Sterben und unseren Einfluß auf das Nahrungsangebot für Insekten, insbesondere Wildbienen darstellte. Von Krefelder Studie, über Pestizidbelastung und Bestäuberleistung der Wildbienen war alles dabei. Aber wir können alle auch etwas tun, um „die Spur der Verwüstung“, die wir zwangsläufig hinterlassen etwas abzumildern.

20220521 Dengeln in Storkow
20220521 Dengeln in Storkow

Im praktischen Teil leitete Lutz Pahl die Teilnehmer*innen an, die mitgebrachten Sensen für die Arbeit vorzubereiten. Richtige Sensenwahl, Einstellen, Schärfen, also Dengeln und Abziehen waren die Themen. Jede*r konnte nach dem Seminar mit der eignen, wieder scharfen Sense und der Gewissheit nach Hause gehen, „ich kann sensen, und das macht richtig viel Spaß“.

Sensen in Storkow

Unseren nächsten Sensenworkshop in Zusammenarbeit mit dem BUND am Freitag, 3.6.2022 in Buchholz: https://bluehstreifen-beelitz.de/event/sensenworkshop-in-buchholz/




Heiner Klemp zu Gast

Besuch von Heiner Klemp MdL Bündnis 90/Grüne und Anna Emmendörffer, Kandidatin für den Bundestag

Seine Sommertour widmete Heiner Klemp in diesem Jahr den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung- kurz SDGs und machte dabei auch in Beelitz Halt. „An 17 Orten in Brandenburg und darüber hinaus werde ich Menschen, Unternehmen und Projekte kennenlernen, die diese 17 Ziele vor Ort mit Leben erfüllen“ schreibt Heiner Klemp auf seiner Hompage.

Mit Berichten über unsere Arbeit und Projekte, die zahlreiche Menschen verbindet und ohne die die Umsetzung unserer Ziele nicht möglich wäre, starteten wir mit der grünen Delegation in den Tag.

Eine kleine Rundreise führte uns über Blühflächen in der Region zum Naturlehrpfad in Buchholz mit seinen verschiedenen Landschaftselementen für mehr Artenschutz sowie den jungen, neu gepflanzten Apfelbäumchen am Weg nach Birkhorst. Wir erläuterten dabei auch, wie das Ziel 15 „Leben an Land“ hier bei uns mit Leben erfüllt werden kann.

„Beelitz bietet Nährboden für innovative Geschäftsmodelle und wilde Pflanzen“ titelt Heiner Klemp den Beitrag zum 27.7.2021 auf seiner Website www.heinerklemp.de/2021

Am Nachmittag berichtete Norbert Kunz, einer der drei Geschäftsführer der Social Impact gGmbH, wie sie deutschlandweit innovative, sozialunternehmerische Geschäftsmodelle nach vorne bringen.

Zum Abschluss haben alle gemeinsam zur Sense gegriffen und sich auch ganz praktisch für den Erhalt der Biodiversität engagiert.




Sensen ist wieder in

Unser erster Sensen-Mahd-Workshop fand am 21.7.2021 rund um die ehemalige Küche in Beelitz- Heilstätten statt. Heute befinden sich hier neben Eigentums- und Mietwohnungen auch Geschäftsräume, wie die von Social Impact Lab Beelitz. Sozialunternehmerische Innovationen im ländlichen Raum stehen hier im Mittelpunkt der Arbeit von Michael Kreutzer am Standort Heilstätten.

Auch im Bereich der Grünflächenpflege setzt das Unternehmen auf Innovation und hat zusammen mit der Eigentümerin KW-Development GmbH, Anna Kretzschmar und unserem Verein blühende, summende Insektenflächen geschaffen.

Nach dem erfolgreichen Blühstreifen-Workshop im Spätsommer letzten Jahres steht die entstandene Blühwiese ringsum das Küchengebäude im Juli in vollem Grün und hat auch die Trockenzeiten in diesem Jahr sehr gut überstanden. Hier muss unterdessen nicht mehr gegossen werden, das spart Ressourcen und Geld. „Der Anblick der saftig grünbunten und mannshoch stehenden, aber teilweise auch niedergelegten Wiese war nun aber auch für Fans ein wenig gewöhnungsbedürftig. Natürlich ist das Thema in der Nachbarschaft auch umstritten, je nach Typ lieben die Leute den Wuchs oder finden es schwierig“ sagt Michael Kreutzer in seinem „Hilferuf“ an uns. Eine Mahd steht daher wohl aus nachbarschaftlichen, ästhetischen und auch aus ökologischen Gründen an. Um die Interessen der Fans, der Kritiker und der Insekten zu vereinbaren, wird dieser Workshop organisiert.

Denn es gilt auch viel ökologische Aspekte der Mahd zu vermitteln. Die ökologischen Fragen erläutern wir in einem kleinen Theorieblock. Denn die Farbenpracht und die Artenvielfalt hängen ganz maßgeblich vom richtigen Zeitpunkt der Mahd ab. Das Überleben möglichst vieler Lebewesen kann durch die Auswahl der Technik, der Schnitthöhe und der abschnittsweisen Mahd beeinflusst werden. Das althergebrachte Wirtschaften mit der Sense erfreut sich wieder zunehmender Beliebtheit. „Das erspart mir die Muckibude“ lacht ein teilnehmender Nachbar, der gern öfter helfen würde.

Gerhard Jochen legt sich die Sense hinter den Kopf und erklärt, worauf es bei der Einstellung der richtigen Größe und dem Schärfen des Arbeitsmittels ankommt. In seiner humorvollen Art macht er Lust aufs Ausprobieren. Im Anschluss muss das Grünzeug allerdings von der Fläche, denn die Heu-Auflage würde die jungen Kräuter ersticken. Also wurde im zweiten Schritt genauso eifrig geharkt, auf Hänger geladen und abtransportiert. Die „Pachamamas“ aus Buchholz verwenden den Schnitt für ihre Alpakas und Esel als Winterfutter.  
Die althergebrachte Sensenmahd ist fast meditativ und macht großen Spaß, aber um mit der Hand große Flächen zu sensen braucht es wohl allabendlich Helfer.