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Wildblumen Pflanzaktion in Heilstätten

Einladung 3_9-2020

Einladung 3_9-2020

Hier kannst Du die Einladung zum Ausdrucken herunterladen.

 




Einfach mal wachsen lassen

Ein umtriebiger Beelitzer Landwirt mit vielen guten Ideen ist Gerhard Jochen. Unseren Verein Blühstreifen Beelitz e.V. unterstützt er schon lange und nun wies er uns auf sein neuerliches Engagement für mehr Artenvielfalt hin.

Er hat direkt neben seinen Aronia-Beeren-Pflanzungen im letzten Herbst ca. 1 Hektar mehrfach gegrubbert, einfach um mal zu sehen, was so wächst, wenn nicht gesät und gepflegt wird. Hier findet nun die Entwicklung der „Ackerwildkrautflora“ statt, so heißt der Fachbegriff. Was befindet sich nach Jahren noch im Samentresor des Bodens?

Für uns natürlich ein spannendes Projekt und so machten wir uns gleich auf den Weg. An alle heimischen Wildpflanzen sind Insekten und weitere Tierarten gebunden, die für die Bestäubung unentbehrlich sind. Diesmal können wir vor allem Hummeln beobachten, die auch an diesem regnerischen Tag (Anfang Mai und so selten in Beelitz!) zahlreich unterwegs sind. Am Projekt beteiligt ist auch der Naturpark Nuthe-Nieplitz, der einen Botaniker mit der Inventarisierung beauftragt hat.

ein Feld in pink
Ein Feld in pink

Ein Feld in pink?

Die Fläche strahlt uns in ungewöhnlicher Feldfarbe entgegen. Die eindrucksvollen verschiedenen Farbtöne in rosa- bis pink zaubert eine kleine Pflanze ins Feld, der Erdrauch, der hier flächendeckend gestartet ist, und ab und an überragt ein kräftiges Rot vom Sandmohn die gesamte Pracht. Eher unscheinbar kommen Ackerstiefmütterchen, Hirtentäschel, Ehrenpreis und Feldsalat daher und die Hundskamille hat bereits Knospen angesetzt um das Feld dann in weiß zu bereichern. Die weitere Beobachtung lohnt nicht nur für Botaniker und Insektenfreunde! Es summt und brummt und ist einfach eine tolle Blumenpracht.

Erdrauch, Sandmohn, Hundskamille
Erdrauch, Hundskamille

Von der Greisin Quecke

Die Fläche wurde im letzten Jahr 5-mal gegrubbert, um die Wurzelunkräuter zu beseitigen. Denn diese sind irgendwann gegenüber allen anderen Pflanzen zu dominant. „Den Acker einmal mit Glyphosat abspritzen kostet 50 Euro, 5 x Grubbern führt zum selben Ergebnis, kostet aber 250 Euro“ ärgert sich Herr Jochen. Aus seinem breiten Fachwissen erklärt er uns, dass Quecke im Juli eine „Greisin“ ist. Dann ist sie altersschwach und kann durch Grubbern bekämpft werden. Sie liegt dann obenauf und ihre langen Wurzeln vertrocknen in der Sommerhitze. Wieder etwas gelernt!

Feldraine sind voller Leben

Es muss ja nicht gleich ein ganzer Hektar sein, aber ungespritzte und nicht gedüngte, möglichst breite Feldraine müssen in der Landschaft wieder zum Selbstverständnis werden. Rückzugsräume für Insekten und Co. Dabei ist es wichtig, dass die Pflanzen zur Blüte und zum Ausreifen der Samen gelangen. Wir raten nur ein Mal pro Jahr zu mähen, ein Teil der Pflanzenstängel sollte über den Winter stehen bleiben, und hier und da kann man auch mal Neues ausprobieren.

Und was gibt es Neues in Buchholz?

Schleiereulen-Kasrten im Kirchturm
Schleiereulenkasten im Kirchturm
Kirchturm mit anfliegendem Turmfalken
Kirchturm mit anfliegendem Turmfalken

Storch und Turmfalke sind zurück und brüten zuverlässig in den Nisthilfen von Familie Güldner, Blänckner und Becker. Und ein neuer Kasten ist dazugekommen! Im Zuge der Sanierung der Dorfkirche fand sich im Turm ein Platz für einen Schleiereulenkasten.

Turmfalke
Turmfalke

Kasten und Beratung kam von der Naturschutzbehörde Potsdam-Mittelmark und kaum dass er richtig hing, war er bereits von Turmfalken erobert, die nun auch hier hoffentlich erfolgreich brüten. Und was ist bei euch so los? Schreibt uns gern eure Beobachtungen an info@bluehstreifen-beelitz.de oder über das Kontaktformular unserer Website: www.bluehstreifen-beelitz.de

Wichtig für die Wissenschaft

Etwa Ende April fanden sich wundersame Käfer bei uns im Apfelbaum aber auch rund um Buchholz auf anderen Blüten ein – braun und weiß gesprenkelt und meistens mehrere Tiere übereinander. Wir gingen der Sache auf den Grund und haben erfahren, dass es sich um den Trauer-Rosenkäfer handelt.

Trauer-Rosenkäfer aus dem Mittelmeerraum
Trauer-Rosenkäfer aus dem Mittelmeerraum

Er ist im Mittelmeerraum und Nordafrika beheimatet und breitet sich in den letzten Jahren auf Grund der Klimaveränderung in Richtung Norden aus. Erst seit 2017 gibt es auch Nachweise in Brandenburg. Eine Meldung an das Landesamt für Umwelt (LFU) ist erfolgt.

Kerstin Pahl




REFUGIUM in Beelitz-Heilstätten – vorbildlich

Übergabe der begehrten Plakette des Vereins Blühstreifen Beelitze.V.

Kompromiss bei der Grünflächenpflege in der Wohnanlage REFUGIUM in Beelitz- Heilstätten

20190708 Heilstätten 2

20190708 Heilstätten 2

Anfang Juli waren wir zu einem Abstimmungsgespräch bei Mietern in Beelitz-Heilstätten eingeladen. Ihr Wunsch war die Anlage einer blühenden Grünfläche in der Wohnanlage. Sie baten uns um Beratung und Unterstützung. Beim gemeinsamen Vorort-Termin stellten wir ein bereits bestehendes wahres Insektenparadies fest, dass wunschgemäß durch tolle blühende, heimische Wildpflanzen auffiel. An diesem sonnigen Tag wimmelte es hier nur so von Insekten, wie Schmetterlingen und Hummeln. Wir fanden z.B. Spitzwegerich, Flockenblume,

20190708 Heilstätten 3

20190708 Heilstätten 3

Wilde Möhre und Natternkopf, Nachtkerze, Wegwarte und Schafgarbe vor. Damit hat diese Fläche unsere Auszeichnungsplakette verdient, die hier überreicht wurde.

Eigentlich ist Zeit für die Grundstückspflege und so kam uns der Hausmeister direkt mit Rasenmäher und Co. entgegen.

20190708 Heilstätten 6

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Im gemeinsamen Gespräch mit Herrn Krause wurde dieser schön anzusehende Kompromiss erreicht. Mit dem Freischneider hat Herr Krause das Gras zwischen den Kräutern entfernt und die blühenden Stauden stehen lassen. Die Wege, die begangen werden müssen, wurden gemäht. Dafür aber auch eine Teilfläche gänzlich belassen. So wurden wichtige Nahrungsflächen für Insekten geschont. Denn gerade jetzt herrscht bei Hummeln und Co Nahrungsnot.

Unser Bild der wilden Blumen muss sich wieder wandeln. Vom ungeliebten Unkraut hin zur bunten Sommerwiese! Bitte zweimal überlegen, ob diese Blüte abgemäht werden muss. Jeder Quadratmeter zählt! Vielen Dank an Herrn Krause für sein offenes Ohr und seine Bereitschaft, neue Wege zu gehen.

Sprechen Sie Ihre Mitmenschen und Ihre Volksvertreter an! Damit es bald überall so aussieht, wie in Beelitz-Heilstätten. Grün sind trotz der Trockenheit die heimischen Wildpflanzen!

20190708 Heilstätten 7

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20190708 Heilstätten 11

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20190708 Heilstätten 10

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20190708 Heilstätten 8

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20190708 Heilstätten 5

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20190708 Heilstätten 9

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Kerstin Pahl

 

 

 




Blühflächen ansehen am Samstag

Auch 2018 wurden wieder zahlreiche Blühflächen eingesät. Mit dabei ist das Netzwerk Blühende Landschaft sowie der Naturpark Nuthe-Nieplitz. Auf 30 zusätzlichen Hektar wird es in den nächsten Jahren für Bienen, Hummeln und Co blühen. Wir laden Sie zu einem Blühflächenrundgang in die Modellregion Beelitzer Sander ein! Hier können Sie einige dieser Flächen besichtigen, erfahren mit welchen Mischungen Sie bestimmt Erfolg haben und bekommen Tipps und Hinweise zu Ansaat und Pflege.  Oder Sie genießen einfach den Blütenduft und das Summen und Brummen an diesem Sommertag
Wann: 21.07.2018
Treffpunkt: Bahnhof 14547 Buchholz (Beelitz), hier sind genügend Möglichkeiten zum Parken vorhanden
Zeit: 14.00 Uhr-17:00 Uhr
Strecke: ca 2 km
Um Anmeldung wird gebeten:
info@bluehstreifen-beelitz.de
Wir sind ein anerkannter gemeinnütziger Verein, der sich aus Spenden finanziert. Um eine Spende wird daher gebeten.

Hintergrund: In den letzten 20 Jahren haben sich die Insekten nach Arten- und Individuenzahlen in Deutschland mehr als halbiert. Ein Ende dieses Trends ist derzeit nicht absehbar. Das ist eine alarmierende Entwicklung mit Folgen für uns alle.
Wir sind ein Verein der sich für die Anlage von Blühflächen und für mehr Wildpflanzen in der Landschaft einsetzt, denn diese Pflanzen bieten Bestäubern Nektar und Pollen, die sie als Nahrung benötigen. Für dieses Ziel arbeiten wir bereits mit vielen Partnern zusammen. Doch auch in den Dörfern und Kommunen kann man einiges tun.
Grünanlagen, Gärten und Firmengelände bieten vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung.
Wir unterstützen Sie gern mit fachlichem Rat und vernetzen Akteure.