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Wiesensalbei

Buchholz: Wiesensalbei

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In Buchholz wächst der Wiesensalbei seit Jahrzehnten natürlich im Bereich des Spielplatzes an der Kietzstraße. Ein neues Beet ist in der Chausseestraße gegenüber der Gaststätte entstanden. Wiesensalbei aus gebietsheimischer Herkunft wurde nachgepflanzt.

Wieseslbei
Wiesensalbei
Wieseslbei
Wiesensalbei
Phacelia

Farbe ins Feld

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Viel ist derzeit über die Vorbereitungen zur LAGA in Beelitz zu hören und zu lesen. Und unterdessen hat uns wohl alle das allgemeine LAGA-Fieber erfasst und wir beobachten, wie wöchentlich Neues und Schönes in Beelitz entsteht. Mit Feuereifer wird noch immer gearbeitet, Bäume und Sträucher, Stauden und Blumenzwiebeln kommen in Massen in die Erde.  So langsam wurden auch die Ortsteile „angesteckt“, auch Privatpersonen bereiten sich vor und neue Ideen entstehen. Mit Freude sehen wir bereits auch neue Feld-Blühflächen in Richtung Schäpe, die noch im späten im Herbst in weißen, gelben oder lila Farben strahlen.

In verschiedenen Ausgaben der Beelitzer Nachrichten wurde bereits über die „Blühwelle“ neben der Nieplitz berichtet. Hier soll der stilisierte Verlauf der renaturierten Nieplitz im Bereich Beelitz durch Blumen veranschaulicht werden. Der rote Mohn hatte sich im Sommer hier kräftig durchgesetzt, ganz ohne Aussaat. Gern hätten wir auf ein erklärendes Schild des Landesamtes für Umwelt hingewiesen, aber bisher wurde keins errichtet.

Blauer Lein

Dennoch ist der Standort, den wir in diesem Jahr oft besucht haben, außergewöhnlich. Von hier aus blickt man am nahen Horizont auf den Friedensberg/Judenberg. Und so ist Idee entstanden, diesen kleinen Höhenzug im Gelände im Jahr der LAGA 2022 mit bunten (LAGA)-Farben einzusäen. Z.B. Rot der Mohn, Blau die Kornblume oder Lein, Weiß der Buchweizen, Lila die Phacelia, Gelb die Sonnenblume oder der Raps, orange die Ringelblume…. die Landwirte haben dazu sicher selbst die allerbesten Ideen und Möglichkeiten. Das rote Mohnfeld an der Nieplitz hat jedenfalls viele Menschen begeistert. 

Wie wäre es, ein Band der Blumen entlang des Friedensberg/Judenbergs anzulegen? Auch wäre es ein schöner Beitrag der Landwirte die umliegenden Ackerflächen im LAGA-Jahr erblühen zu lassen. Wir unterstützen gern und würden uns sehr freuen, wenn diese Idee Berücksichtigung findet und spontan umgesetzt werden kann.

Insektenrefugium

Refugium für Insekten entsteht

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Vor einigen Jahren erhielten wir die Möglichkeit, eine große private Fläche (2,5 ha) für die Artenvielfalt zu entwickeln. Dafür ein herzliches Dankeschön an Prof. Dr. Jochen Möller aus Fichtenwalde.

An der Buchholzer Mühle gelegen, haben wir die Fläche zusammen mit dem Eigentümer in vielen Arbeitstagen von den Resten der ehemaligen „Schneckenfarm“ befreit. Dafür mussten die alten „Ställchen“ der Weinbergschnecken aus der Erde gegraben und abtransportiert werden. Für die neue Nutzung waren insbesondere im bestehenden Schutzgebiet einige Genehmigungen erforderlich, die an verschiedene Auflagen geknüpft waren. Ein langer, aber letztlich doch erfolgreicher Prozess der Umnutzung liegt hinter uns. Teilflächen wurden immer wieder gemäht, andere mit Wildpflanzen neu eingesät. Das Saatgut wurde über unsere Kooperation mit dem Netzwerk „Blühende Landschaft“ https://bluehende-landschaft.de/ gefördert. Der richtige Zeitpunkt der Mahd ist entscheidend für die Entwicklung der Artenvielfalt auf einer Wiese.

Besonders erfreulich ist es, wenn das Heu nicht kompostiert werden muss, sondern von Tierhaltern genutzt werden kann. Und so entstand eine weitere Kooperation. So freuten sich Else und Lotte, die Eselinnen der Finca „Pachamamas“ https://www.pachamamas.info/finca-pachamamas/  in Buchholz über reichlich Heu. Unterdessen wird das Projekt sogar vom Land Brandenburg und dem Naturpark Nuthe-Nieplitz https://www.nuthe-nieplitz-naturpark.de/unterstützt und es werden Daten zur Entwicklung der Flora und Fauna, insbesondere der Insektenwelt erhoben.  

Pfaffenhütchen

1000 Sträucher für den Schönefelder Graben

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Mit Hilfe der Förderung des Landkreises Potsdam-Mittelmark „Klimaschutz-Richtlinie“ konnten wir erneut landwirtschaftliche Betriebe gewinnen, die uns bei der Pflanzung von Gehölzen in der Feldflur geholfen haben. Denn als Antragsteller für diese Förderung kommen nur Landwirte infrage. Die Stadt Beelitz hat der Pflanzung auf ihrem Eigentum zugestimmt und bei der Einholung erforderlicher Genehmigungen geholfen. Denn neben Eigentümern und Nutzern müssen auch die sogenannten Leitungsbetreiber zustimmen. Dazu muss geklärt werden, welche Leitungen an den jeweiligen Standorten verlegt sein könnten. Sind Gräben in der Nähe, so sind auch die Wasser- und Bodenverbände zu befragen.

Die Agrargesellschaft Buchholz mbH hat uns freundlicherweise unterstützt. So konnten entlang des Weges am Ortsausgang Buchholz weitere Bäume, wie Wildäpfel, Wildbirnen und Sal-Weiden gepflanzt werden.

Auch am Schönefelder Graben konnte mit der Hilfe von Jürgen Frenzel vom Landgut Hennickendorf GmbH gepflanzt werden. Auf einer Strecke von 1 km kamen 1000 Sträucher in die Erde. Für die praktische und fachliche Umsetzung bedanken wir uns bei der Garten- und Landschaftsbaufirma, Steffen Liche. Noch sind die Sträucher leicht zu übersehen, aber in einigen Jahren sollen sie neuen Lebensraum für Insekten und Vögel bieten.  Bei allen drei Betrieben bedanken wir uns herzlich!

Wir suchen Flächen

Im Januar beginnt die Zeit der Planung für neue Projekte für die Artenvielfalt. Förderanträge müssen vorbereitet werden und Projektideen sind zu entwickeln. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein von Flächen, die durch Betriebe, die öffentliche Verwaltung, die Kirchen oder private Eigentümer bereitgestellt werden könnten.

Wir suchen Landeigentümer, die auf ihren Ackerflächen Blühflächen anlegen würden, aber auch Hecken oder anderen Gehölzpflanzungen gegenüber offen wären.

Denn neben den Pächtern müssen auch die Verpächter bereit sein, ihre Flächen anders zu bestellen.  Im blumenreichen LAGA-Jahr in Beelitz wäre dies sicher eine wertvolle Bereicherung.

Wenn wir frühzeitig von ihren Vorstellungen erfahren, können wir versuchen Spenden für das benötigte Saatgut oder für Pflanzungen zu beschaffen.

Melden Sie sich gerne: info@bluehstreifen-beelitz.de

Paul Neumann, Bundesfreiwilligendienstleistender des THW, LV BEBBST

Teamtag für die Artenvielfalt

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Auch im Winter lässt sich für die Artenvielfalt so einiges entdecken. Dass ein Event im Freien trotz Corona viel Spaß machen kann, erlebten die Teilnehmer des Bundesfreiwilligendienstes des Technischen Hilfswerkes (THW) aus dem Landesverband Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Beim Teamtag ging es bei „Wind und Wetter“ gute 5 km auf Entdeckungstour entlang des Naturlehrpfades „Nahrung contra Natur?“ zwischen Buchholz und Birkhorst. Farm und Lehrpfad sind übrigens auch gut mit der Bahn (ODEG) zu erreichen.

Weitgereiste, sogenannte „BUFDIS“ aus Stahnsdorf, Herzberg, Potsdam oder Berlin gehörten zu unseren noch recht jungen Gästen. Sie absolvieren ein freiwilliges Jahr, um sich in den Bereichen zu engagieren und zu lernen, die sie für ihr späteres Berufsleben besonders interessieren. „Beim THW geht das besonders in die technische Richtung“, sagt Dorit Mager, die die Jugendlichen betreut.

Foto: Paul Neumann, Bundesfreiwilligendienstleistender des THW, LV BEBBST

„Menschen jeden Alters können als Bundesfreiwilligendienstleistende viele Aufgaben im THW übernehmen und spannende Erfahrungen machen. So geht es beispielweise um „Technik zum Anfassen“: Fahrzeuge und Ausstattung müssen regelmäßig geprüft und gewartet werden.

In der IT, bei der Ausbildungsplanung gibt es spannende Berufsfelder zu entdecken, aber auch die Jugendarbeit ist eine wichtige Stütze des THW. Wer sich für das gesamte Angebot des THW interessiert, findet hier die kompletten Einsatzmöglichkeiten

THW
THW

Begleitet wurde die Gruppe von 3 Alpakas der Farm „Pachamamas“

Pachamamas
Pachamamas

und Alejandra Mendez, die Spannendes über die kuschligen Vierbeiner berichten kann. Kerstin und Lutz Pahl, vom Verein Blühstreifen Beelitz e.V. betreuten fachkundig die einzelnen Stationen des Naturlehrpfades. Dabei erfuhren die Teilnehmer z.B. was eine Klotzbeute ist oder wie Steinkäuze leben und erkundeten die nähere Umgebung mit Fernglas und Pflanzenlupe.

Foto: Paul Neumann, Bundesfreiwilligendienstleistender des THW, LV BEBBST

Nicht nur der Nahrungsversorgung des Menschen dient der Agrarraum, auch Tiere und Pflanzen der heimischen Natur müssen hier ihren Lebensraum finden können. Dafür tragen neben den Landwirten wir alle Verantwortung.

Hier lernen die Teilnehmer Landschaftselemente kennen und deren Wert im ökologischen Gefüge. Am Kiesteich, dem Lebensraum „Kleingewässer“ kam dann sogar die App zur Vogelbestimmung zum Einsatz und versetzte alle in Frühlingsstimmung.

Wo überwintern Insekten und was kann man selbst für die Überwinterung tun, diese Frage wurde mit Taschenmesser und Lupe geklärt. In trockenen Stängeln gibt es auch im Winter so einiges zu entdecken.

Welche Überwinterungsstrategien verfolgen Pflanzen und wo verbringen die heimischen Tiere den Winter?

Foto: Paul Neumann, Bundesfreiwilligendienstleistender des THW, LV BEBBST

Wie sich z.B. das Vogelleben der Kraniche aktuell durch den Klimawandel verändert, war eindrucksvoll zu beobachten. Mehr als hundert Kraniche konnten auf ihrem Rastplatz beobachtet werden. Eigentlich sind das Zugvögel, die aber immer öfter den Winter hier verbringen.

Zurück von der Wanderung erwarteten uns die Alpakas im warmen Stall und auf der Weide, so dass wer mochte, noch lange bei ihnen verweilen und kuscheln konnte.

Wir anderen wärmten uns am Feuer und einer warmen Suppe.

Teamtag THW Suppentopf
Teamtag THW Suppentopf

Wildapfel und Wildbirne

Danke für 2021

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2021: Blühstreifen Beelitz sagt „Danke“

In Beelitz wird derzeit so viel gepflanzt wie nie. Im Bereich des LAGA-Geländes wurden unzählige Bäume und Sträucher in die Erde gebracht. Zwiebeln und Stauden werden massenhaft im nächsten Jahr erblühen und in allen Farben leuchten. Ich freu mich drauf und wenn die Schönheit ohne Pflanzenschutz- und Spritzmittel auskommt, dann ist auch den Insekten und Kleintieren geholfen. Beelitz hat sich zu unser großen Freude soeben zur pestizidfreien Kommune erklärt.

Im Rahmen des Projektes Wildpflanzendörfer haben wir in Elsholz eine Frühblüher-Pflanzaktion organisiert. So trafen sich nach Einladung des Ortsbeirats im Oktober zahlreiche Familien mit Schippen, Spaten und Gießkannen und halfen bei der Aktion. „Welche Seite der Zwiebel kommt nochmal nach unten, die spitze oder die runde?“, fragt Noah, der mit seinem Papa gekommen ist. Mehrere Hundert Zwiebeln von Krokussen und Narzissen sind am Ende unter den Eichen vergraben und warten auf den Frühling. Ganz schön anstrengend, denn die Erde ist hart und viele Löcher müssen 15 cm tief werden. „Wir sind auf das blühende Ergebnis gespannt und danken allen fleißigen Helfern für ihren Einsatz“, sagt Claudia Fromm. Ihre Tochter wollte unbedingt mit dabei sein.

In Buchholz geht die Baumpflanzung entlang des Weges nach Birkhorst weiter. 50 weitere Gehölze ergänzen die Apfelbaumreihe aus dem letzten Jahr. Zu den verwendeten Arten gehören diesmal hauptsächlich Wildapfel und Wildbirne, die besonders gut an den Klimawandel angepasst sind.

Der „Mann der Stunde“, d.h. in diesem Fall der Mann der praktischen Arbeit ist wieder der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Steffen Liche aus Rieben. Vielen Dank!

Möglich wurde die Aktion durch die Zusammenarbeit mit der Agrargesellschaft Buchholz mbH als Fördermitteladressat. Herr Wunderlich half uns bei der Durchführung der Fördermittel des Landkreises Potsdam-Mittelmark und erteilte als Landnutzer die Genehmigung zur Pflanzung. Die Mittel stammen aus der Klimaschutz-Richtlinie und sind für Erosionsschutzpflanzungen in der Landwirtschaft gedacht. Solche Bäume und Sträucher strukturieren die Landschaft und können außerdem den Wind abbremsen. Damit helfen sie den Boden festzulegen und verhindern, dass fruchtbare Bodenbestandteile davonfliegen. Die Gehölze bieten gleichzeitig Insekten, Vögeln und Kleintieren Schutz und Nahrung.

Unser Dank geht gleichermaßen an den Eigentümer der Wege, die Stadt Beelitz.

Wir danken allen Beelitzer Bürgern, Unternehmen und der Verwaltung für ihre Unterstützung, ihre Spenden, ihren Zuspruch, ihre Ideen und ihr Engagement für mehr Artenschutz.

Wir danken für Ihre Bereitschaft, Neues zu entdecken und neue Wege zu gehen. Ohne diese Eigenschaften wie Ihre Neugier und Ihr Zupacken gäbe es keine Veränderungen. Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit, gute Gesundheit und ein gutes 2022.

Kerstin Pahl

Besuch Svenja Schulze

Zukunftshaus

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Besuch von Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Hoher Besuch am Zukunftshaus der DEGEWO in Berlin- Lankwitz. Svenja Schulze (SPD), unsere Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sprach u.a. mit dem Vorstand des Vereins Blühstreifen Beelitz e.V. über den Gemeinschaftsgarten in der Havensteinstraße 20 sowie die dort entstandene Blühfläche, den Insektenschutz, Klimaschutz und die 17 Goals für Nachhaltigkeit.

Markus Wöhrmann erläutert seine Arbeit im Gemeinschaftsgarten

Zusätzlich ging es auch um die Förderprogramme des Bundes zum Insektenschutz.

Mit dabei war auch Ruppert Stüwe (SPD), Kreisvorsitzender der SPD Steglitz-Zehlendorf, Mirjam Golm (SPD), Kandidatin für das Abgeordnetenhaus in Berlin-Zehlendoorf, Wahlkreis 5 und Sandra Wehrmann, Vorstandsmitglied bei Degewo.

Kerstin Pahl und Svenja Schulze
Kerstin Pahl und Svenja Schulze
Im Gespräch mit Svenja Schulze
Laura Friedel und Markus Wöhrmann vom Verein Blühstreifen Beelitz e.V.
Foto: Katja Benke

LAGABeelitzBlütenseife

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ein Projekt von Gabi Sußdorf und Katja Benke vom Kreativnetzwerk FlämingSchmiede

Gabi Sußdorf ist die Betreiberin von GabiS Seifen-Manufaktur in Jeber-Bergfrieden. Immer wieder überrascht sie nicht nur mit liebevoll handgefertigten Schönheits- und Pflegeprodukten, sondern auch mit tollen Workshops, Kulturevents und neuen, kreativen Ideen.

Foto: Katja Benke

Weil in Beelitz im nächsten Jahr die Landesgartenausstellung (LAGA) stattfinden wird, möchte sie eine ganz besondere Beelitzer Blütenseife kreieren. So kamen wir ins Gespräch und schnell war entschieden, dass in unserem Garten für die LAGA-Seife Blühstreifen- Ringelblumen gepflückt werden sollten.

Ein kleines Feld wurde zu diesem Zweck inmitten des Gemüsegartens angelegt, denn verschiedene Farben und Formen der Ringelblume sollten die Attraktivität der Aktion noch erhöhen.

Katja Benke vom Kreativnetzwerk Flämingschmiede begleitete unser Treffen mit fachgerechtem Kamerablick und treffenden Texten.

Foto: Katja Benke

Unser Sammel- und Pflücktag verging bei guten Gesprächen und einem Blüten-Frühstück wie immer viel zu schnell. Wir freuen uns sehr auf das Ergebnis und das Fest der Sinne in Beelitz 2022.

Foto: Katja Benke

Besuch Heiner Klemp (MdL Bündnis 90/Grüne)

Heiner Klemp zu Gast

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Besuch von Heiner Klemp MdL Bündnis 90/Grüne und Anna Emmendörffer, Kandidatin für den Bundestag

Seine Sommertour widmete Heiner Klemp in diesem Jahr den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung- kurz SDGs und machte dabei auch in Beelitz Halt. „An 17 Orten in Brandenburg und darüber hinaus werde ich Menschen, Unternehmen und Projekte kennenlernen, die diese 17 Ziele vor Ort mit Leben erfüllen“ schreibt Heiner Klemp auf seiner Hompage.

Mit Berichten über unsere Arbeit und Projekte, die zahlreiche Menschen verbindet und ohne die die Umsetzung unserer Ziele nicht möglich wäre, starteten wir mit der grünen Delegation in den Tag.

Eine kleine Rundreise führte uns über Blühflächen in der Region zum Naturlehrpfad in Buchholz mit seinen verschiedenen Landschaftselementen für mehr Artenschutz sowie den jungen, neu gepflanzten Apfelbäumchen am Weg nach Birkhorst. Wir erläuterten dabei auch, wie das Ziel 15 „Leben an Land“ hier bei uns mit Leben erfüllt werden kann.

„Beelitz bietet Nährboden für innovative Geschäftsmodelle und wilde Pflanzen“ titelt Heiner Klemp den Beitrag zum 27.7.2021 auf seiner Website www.heinerklemp.de/2021

Am Nachmittag berichtete Norbert Kunz, einer der drei Geschäftsführer der Social Impact gGmbH, wie sie deutschlandweit innovative, sozialunternehmerische Geschäftsmodelle nach vorne bringen.

Zum Abschluss haben alle gemeinsam zur Sense gegriffen und sich auch ganz praktisch für den Erhalt der Biodiversität engagiert.

Sensen-Workshop

Sensen ist wieder in

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Unser erster Sensen-Mahd-Workshop fand am 21.7.2021 rund um die ehemalige Küche in Beelitz- Heilstätten statt. Heute befinden sich hier neben Eigentums- und Mietwohnungen auch Geschäftsräume, wie die von Social Impact Lab Beelitz. Sozialunternehmerische Innovationen im ländlichen Raum stehen hier im Mittelpunkt der Arbeit von Michael Kreutzer am Standort Heilstätten.

Auch im Bereich der Grünflächenpflege setzt das Unternehmen auf Innovation und hat zusammen mit der Eigentümerin KW-Development GmbH, Anna Kretzschmar und unserem Verein blühende, summende Insektenflächen geschaffen.

Nach dem erfolgreichen Blühstreifen-Workshop im Spätsommer letzten Jahres steht die entstandene Blühwiese ringsum das Küchengebäude im Juli in vollem Grün und hat auch die Trockenzeiten in diesem Jahr sehr gut überstanden. Hier muss unterdessen nicht mehr gegossen werden, das spart Ressourcen und Geld. „Der Anblick der saftig grünbunten und mannshoch stehenden, aber teilweise auch niedergelegten Wiese war nun aber auch für Fans ein wenig gewöhnungsbedürftig. Natürlich ist das Thema in der Nachbarschaft auch umstritten, je nach Typ lieben die Leute den Wuchs oder finden es schwierig“ sagt Michael Kreutzer in seinem „Hilferuf“ an uns. Eine Mahd steht daher wohl aus nachbarschaftlichen, ästhetischen und auch aus ökologischen Gründen an. Um die Interessen der Fans, der Kritiker und der Insekten zu vereinbaren, wird dieser Workshop organisiert.

Denn es gilt auch viel ökologische Aspekte der Mahd zu vermitteln. Die ökologischen Fragen erläutern wir in einem kleinen Theorieblock. Denn die Farbenpracht und die Artenvielfalt hängen ganz maßgeblich vom richtigen Zeitpunkt der Mahd ab. Das Überleben möglichst vieler Lebewesen kann durch die Auswahl der Technik, der Schnitthöhe und der abschnittsweisen Mahd beeinflusst werden. Das althergebrachte Wirtschaften mit der Sense erfreut sich wieder zunehmender Beliebtheit. „Das erspart mir die Muckibude“ lacht ein teilnehmender Nachbar, der gern öfter helfen würde.

Gerhard Jochen legt sich die Sense hinter den Kopf und erklärt, worauf es bei der Einstellung der richtigen Größe und dem Schärfen des Arbeitsmittels ankommt. In seiner humorvollen Art macht er Lust aufs Ausprobieren. Im Anschluss muss das Grünzeug allerdings von der Fläche, denn die Heu-Auflage würde die jungen Kräuter ersticken. Also wurde im zweiten Schritt genauso eifrig geharkt, auf Hänger geladen und abtransportiert. Die „Pachamamas“ aus Buchholz verwenden den Schnitt für ihre Alpakas und Esel als Winterfutter.  
Die althergebrachte Sensenmahd ist fast meditativ und macht großen Spaß, aber um mit der Hand große Flächen zu sensen braucht es wohl allabendlich Helfer.

Lehrpfad Übersichtskarte

Offizielle Eröffnung des Buchholzer Naturlehrpfads

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Durch den Bürgermeister von Beelitz Bernhard Knuth

Bürgermeister der Stadt Beelitz Bernhand Knuth
Bürgermeister der Stadt Beelitz Bernhand Knuth

Liebe Besucherinnen und Besucher, liebe Naturfreunde und Spaziergänger,

unsere Stadt Beelitz hat neben ihrer langen, wechselvollen Geschichte und vielen kulinarischen Spitzenprodukten auch einen äußerst abwechslungsreichen Naturraum zu bieten: Mit der waldreichen Zauche und der von Feuchtwiesen geprägten Nuthe-Nieplitz-Niederung treffen hier zwei sehr unterschiedlich geartete Landschaften aufeinander. Der hiesige Höhenrücken wird gemeinhin auch als „Beelitzer Sander“ bezeichnet, der sich durch trockenen Boden auszeichnet und dadurch unter anderem unserem Spargel hervorragende Wachstumsbedingungen bietet.

Aber natürlich gibt es noch Vieles mehr zu entdecken in unserer Region, und einen wunderbaren Auszug davon erhält man auf dem Naturerlebnispfad von Buchholz nach Birkhorst. Mit finanzieller Unterstützung des Landkreises Potsdam-Mittelmark und der Stadt Beelitz sowie mit der unschätzbaren ehrenamtlichen Arbeit vieler Helfer hat der Blühstreifen Beelitz e.V. hier eine Erlebnisstrecke geschaffen, die für Menschen aller Generationen bereichernd ist. Wussten Sie zum Beispiel, dass der Steinkauz, der jahrzehntelang hierzulande verdrängt war, nun wieder heimisch geworden ist? Oder dass die Kiesschächte in unserer Region, die zu DDR-Zeiten ausgebaggert wurden, heute sehr wertvolle und geschützte Biotope sind?

Der überwiegende Teil unseres Stadtgebietes liegt im Naturpark Nuthe-Nieplitz, daher ist der Landschafts- und Naturschutz ein Ziel, welches viele miteinander verbindet: Bürger, Vereine, Unternehmen und Landwirtschaftsbetriebe. Denn unsere Landschaft ist Grundlage für die Nahrungsmittelgewinnung, aber auch Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Nicht zuletzt ist sie Erholungsraum für Bürger und Menschen, die uns besuchen. Ich selbst bin – auch als Hundehalter – sehr oft und immer gern draußen an der frischen Luft und genieße diese Augenblicke als Ausgleich zum Arbeitsalltag sehr.

Mit dem Naturerlebnispfad wurde nun ein attraktives Ausflugsziel für alle Generationen geschaffen, dass auch Sie hoffentlich als bereichernd empfinden. Den Anspruch, Artenvielfalt zu erhalten und zugleich erlebbar zu machen, der mit diesem Projekt verfolgt wird, haben wir übrigens bei der Landesgartenschau 2022, die bei uns in Beelitz stattfindet, und für die große Flächen südlich der Altstadt naturnah umgestaltet wurden.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Erkunden des Naturerlebnispfades, der viele Informationen bereithält und eine eindrucksvolle Sicht auf unsere Region ermöglicht.

Ihr Bernhard Knuth,

Bürgermeister und Schirmherr des Blühstreifen Beelitz e.V.

Hier geht es los: https://bluehstreifen-beelitz.de/naturlehrpfad-buchholz-birkhorst/

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. (033204) 39 138

Fax (033204) 39 136

www.beelitz.de

Spargelstadt Beelitz

Berliner Straße 202

14547 Beelitz

Logo LAGA
Logo LAGA

Die Landesgartenschau kommt 2022 nach Beelitz

weitere Infos unter www.laga-beelitz.com

Blühende Kirche 1

Projekt „Blühende Dorfkirchen“

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Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.

Endspurt bei der Antragstellung! Bis heute sind bereits 15 Anträge eingegangen. Die Jury freut sich über diese vielversprechenden Ideen und Projekte!

Unter der Schirmherrschaft von Axel Vogel, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V., 1990 gegründet, setzt sich für den Erhalt und die angemessene Nutzung gefährdeter Kirchen in Brandenburg und Berlin ein. Seine Gemeinnützigkeit ist vom Finanzamt für Körperschaften I Berlin-Charlottenburg unter Steuer-Nr.27  665/53840 anerkannt. Konto für Spenden und Mitgliedsbeiträge: Evangelische Bank Kto. 3911390  BLZ 520 604 10 IBAN DE94 5206 0410 0003 9113 90  BIC: GENODEF1EK1

Postfach 24675, 10128 Berlin, Telefon 030 – 449 30 51

Blühende Kirche 4
Blühende Kirche Hitzacker

Projekt: „Blühende Dorfkirchen“ 2021- 2023

Der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. (FAK) lädt herzlich zum Förder-Wettbewerb der schönsten Blumenwiesen 2021 – 2023 ein.

Drei Preise sind zu vergeben: 1 x 2.500€, 1 x 2.000€, 1 x 1.500€

Artenreiche Blühwiesen sind überlebenswichtige Biotope und häufig „Rettungsinseln“ für eine Vielzahl von Insekten, Reptilien, Kleinsäugern, Amphibien und Vögeln. Hier finden sie Nektar, Nahrung und Brutrefugien. Und auch für uns Menschen bietet eine solche Wiese einiges: Entspannung, Glück, Freude, Abwechslung, Bewegung, das Gefühl, das „Richtige“ zu tun, Entschleunigung und Gesundheit.

Unser Ziel

Rund um viele Dorfkirchen, in Pfarrgärten und auf Friedhöfen bietet die Anlage und Pflege von Blühstreifen und Blumenbeeten einen wichtigen Beitrag für mehr Artenschutz. Anstelle von „Rasen“ wollen wir einladen, bunte Mischungen von Kornblumen, Klatschmohn, Kamille, Flockenblumen, Hornklee, Glockenblumen und Gräsern auszusähen, Sträucher zu pflanzen – je nach regionalen Gegebenheiten. Auch Blühpatenschaften, Wildbienenweiden und vieles anderes mehr, was hilft, Insekten einen Lebensraum zu geben und die Biodiversität zu erhalten und zu bereichern, wollen wir gerne unterstützen.

Blühende Kirche 2
Blühende Kirche 2

Wer kann sich beteiligen

Kirchengemeinden mit ihren Konfirmanden, Jugendgruppen, Chören usw.; die Kommune; Kirchenfördervereine; örtliche Initiativen etc.

Wie bewirbt man sich

Schicken Sie uns eine kurze Vorstellung der beteiligten Personen. Beschreiben Sie ihre Idee für eine Blühwiese – zum Beispiel um die Dorfkirche herum, auf einer Friedhofsfläche oder einem Grünstreifen am Kirchhof / Friedhof. Wir möchten Sie um eine Darstellung des Ist-Zustands und der Planung bitten. Kreative Ideen sind gefragt. Ihre Überlegungen senden Sie als Schreiben, Video, Bild, Collage oder Zeichnung an:

                                               Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.

                                                PF 24675, 10128 Berlin

oder per E-Mail an          altekirchen.janowski@t-online.de

Einsendeschluss ist der 1. August 2021

Weinstock
Weinstock

Wie geht es weiter

Die Jury wählt bis zum 1. September 2021 unter allen Einsendungen 10 Bewerbungen aus. Die Gewinner erhalten eine Starthilfe von 250 Euro für regionales Saatgut, Stauden, Gehölze und sonstiges Arbeitsmaterial.

Dauer des Projektes

Umfasst zwei Vegetationsperioden (2021/2023); am Ende bitten wir um einen Abschlussbericht mit einer Dokumentation des Projektes einschließlich Verwendungsnachweis für die Starthilfe; die Preisentscheidung erfolgt im Juni 2023.

Die Jury

Bärbel Wunsch (FAK), Klaus-Peter Heinecke (FAK), Theda von Wedel-Schunk (FAK), Lutz Pahl (Vorsitzender des Vereins Blühstreifen Beelitz e.V.) und ein Vertreter des Umweltbüros der EKBO.

Pfarrgarten
Pfarrgarten Hitzacker

Verwendung des Preisgeldes

Erhaltung und Pflege der kirchlichen Anlagen im Dorf, Verwendungsnachweis erforderlich.

Unterstützung und Hilfe

Guten Rat für die Interessenten am Wettbewerb gibt der Naturschutzbund Deutschland. Unter www.nabu.de sind die einzelnen Schritte zur Anlage einer Blühwiese verständlich beschrieben. Hier finden Sie auch wichtige Tipps, um Fehler zu vermeiden. Bitte nur regionales Saatgut verwenden.

Hilfe bietet die Broschüre „Vielfalt als Gewinn, Kirchengemeinden und Biodiversität“ von Beatrice van Saan-Klein und Maria Wachowiak (ISBN 978-3-88257-053-3). Das Umweltbüro der EKBO steht ebenfalls zur Verfügung: www.ekbo.de/umwelt.

Kerstin Pahl. (Kräuterpädagogin) 0172-310 62 92 / 033204-344 424, info@wildkraeuterkiste.de hilft Ihnen gerne weiter.

Weitere Informationen finden Sie auch unter https://bluehstreifen-beelitz.de/downloadbereich/ und https://bluehstreifen-beelitz.de/liste-geeigneter-futterpflanzen-fuer-wildbienen/

Haben Sie noch Fragen zum Wettbewerb? Frau Theda von Wedel-Schunk (Tel.: 030-8122751; Mail: von.wedel@snafu.de) steht Ihnen für weitere Informationen sehr gern zur Verfügung.   

Blühende Kirche 3
Blühende Kirche Hitzacker
Blühende Kirche 4
Blühende Kirche Kanin
Kirche Lühsdorf
Kirche Lühsdorf
P109006507 die geretteten Jungstörche

Besuch bei den geretteten Jungstörchen

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Der Unterschied ist sehr beeindruckend!

Als wir nach dem letzten Besuch bei Falk Witt, dem Falkner und Vogelretter verließen, hatten wir ein gutes Gefühl, weil die Jungstörche nach der Rettungsaktion und der fast dreistündigen Fahrt zwar noch sehr schlapp waren, aber sich schon um die ersten guten Brocken zu streiten begonnen hatten, wie das bei jungen Vögeln ganz normal ist.

Aber welches Bild sich nun, bei unserem nächsten Besuch bietet übertrifft alle Erwartungen und beschert uns feuchte Augen vor Freude. Falk Witt holt uns am Gartentor ab und führt uns auf den unteren Teil des Geländes, an eine große Wiese am Ufer des Pastlingsees. Er berichtet, dass er dort eine neue Voliere errichtet hat, damit die Jungstörche sich an die Wiese gewöhnen können, von der sie demnächst starten sollen, um sich anderen Störchen beim Vogelzug in die Winterquartiere in Afrika anzuschließen. Wir erwarteten also, drei kleine Störche in einer Voliere vorzufinden, die hungrig die Schnäbel aufsperren.

Am Seeufer angekommen, trauten wir unseren Augen nicht. Auf dem hinteren Teil der Wiese standen vor einigen Birken am Strand drei fast große Störchen und staksten Futter suchend durch das Gras. Die Voliere, ausgelegt mit Stroh, an einer Seite eine nestartige Erhöhung, war leer. Falk sagt: „Wenn ihr jetzt nicht dabei wärt, würden sie herbeikommen, denn sie erwarten Futter von mir. Aber das ist auch gewollt, dass die Tiere einen gesunden Respekt vor dem Menschen haben!“

Wir hatten uns mit dem Regionalbetreuer Brandenburg Süd, Herrn Holger Teichert verabredet, der den Dreien Ringe anlegen sollte, damit man ihr Leben weiter verfolgen kann. Herr Teichert bereitet seine Utensilien vor. Eine Decke mit einem Tuch, drei Metall-Ringe mit einer Buchstaben-Zahlen-Kombination, eine Zange, eine Kladde mit den vorbereiteten Daten, einen Zirkel, einen Messstab und eine Waage mit einer größeren Kunststoffschale.

„Wollen wir mal?“ fragte Falk und lief langsam über Wiese, um die drei Tiere vorsichtig in Richtung Voliere zu treiben. Kurz bevor sie den Eingang erreicht hatten, blieb einer der drei stehen und legte sich ins Gras. Er wollte nicht weiter.

Er? „Das werde ich oft gefragt“, sagt Falk Witt, „woran erkennt man eigentlich, ob man ein weibliches oder männliches Tier vor sich hat? Nun, das ist ganz einfach, die Weibchen legen die Eier!“ sagt er und lacht. Er nimmt das Tier und legt es vorsichtig auf die Decke, wo Holger Teichert schon wartet. Er legt dem Vogel ein Tuch über den Kopf, und dieser bleibt still liegen.

Kerstin greift sich das Bein und hält es dem Fachmann hin, der einen Metallring über dem Fuß am Unterschenkel anbringt und mit der Zange die Lasche des Rings zudrückt. Dann bekommt der Storch noch einen Kunststoffring über dem Knie angebracht, der auch mit dem Fernglas gut zu erkennen ist, wenn der Storch später auf einem Nest stehend gesichtet wird. Die Nummern werden in die vorbereitete Liste eingetragen, ebenso wie die Länge des Schnabels, von der Mitte des Nasenschlitzes bis zur Schabelspitze gemessen, sowie die Länge des Flügels. Dann wird der Jungstorch vorsichtig in die Kunsstoffschale gesetzt und gewogen.

Diese Prozedur wiederholt die kleine Arbeitsgruppe noch bei den anderen zwei Tieren. Fertig.

Lange sitzen wir noch an der Wiese und reden über Naturschutz und wieviel ein Einzelner dafür imstande ist zu tun, während die Störche versuchen, sich an ihren neuen Schmuck zu gewöhnen. Man braucht eben nicht immer eine riesige Organisation, um sich für den Umwelt- und den Naturschutz zu engagieren. Aber, man sollte versuchen, seine Mitmenschen zu sensibilisieren und deren Interesse und Leidenschaft zu wecken, und dazu dient dieser kleine Bericht hier.

20210715 Störche in der Voliere mit Ring
20210715 Störche in der Voliere mit Ring
Panoragmaweg

Panoramarundweg in Beelitz – Update 2021

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In Beelitz gibt es Bestrebungen vom Landwirt Gerhard Jochen, den Panoramarundweg noch attraktiver zu gestalten. Ein erstes Treffen organisierte er im Mai 2020 mit dem Ortsbeirat Beelitz, hier Jaqueline Borrmann und Kirsten Schäfer, die den Weg gut kennt. Auch auf dem Arbeitsplan des Umweltausschusses steht das Thema. In einem Projektvorschlag des Vereins sollen im Sinne des Naturschutzes neben den bestehenden sogenannten Kinderbäumen und dem Feldlerchengebiet Wegeflurstücke vermessen werden, um weitere aufwertende Maßnahmen, wie blühende Wegränder und Hecken zuzulassen. Eine Vorstellung im Ortsbeirat Beelitz ist im Juni 2020 passiert, es gab einen positiven Beschluss.

Zwischenzeitlich haben die angrenzenden Eigentümer und Pächter teilweise einer Vermessung zugestimmt. Diese wird nun im August 2021, nach der Ernte durchgeführt.

20210416 Panoramaweg
20210416 Panoramaweg
Rettung von Jungstörchen

Rettung von Jungstörchen

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Es sollte ein relaxter Samstag werden, schließlich waren 34°C angesagt, aber es kam anders!

Das Telefon klingelte, Frau Schneidewind aus Luckenwalde ist dran und sagte, dass wir ihre letzte Hoffnung seien. Vor ihrem Haus in der Spandauer Straße ist ein Storchennest und seit 14 Tagen füttert nur noch ein Altstorch und das auch nur gelegentlich. Ein Jungstorch war bereits wegen Futtermangel aus dem Nest geworfen und von der Feuerwehr mit gebrochenem Flügel nach Potsdam gebracht worden. Und nun haben die Anwohner schon seit längerem keinen Altstorch mehr gesehen und auch von den Jungstörchen zeigt sich keiner mehr am Rand. Und ihre Tochter weint und besteht darauf, dass die Mutter etwas tun müsse!

Eintreffen am Storchennest
Eintreffen am Storchennest

Kerstin Pahl ist nicht nur Vorsitzende des Vereins Blühstreifen Beelitz, sondern auch Storchenbeauftragte des Landes Brandenburg für den Altkreis Luckenwalde und seit vielen Jahren mit dem Erfassen der Storchenpopulation im Gebiet beschäftigt und so hat sich ihre Telefonnummer im Laufe der Jahre als so etwas, wie die Anlaufstelle für Notfälle verbreitet. Sie weiß natürlich, was zu tun ist und wer zuständig ist, in diesen Fällen eine Entscheidung zu treffen. Sie ist gut vernetzt und kennt alle Telefonnummern der jeweiligen Ansprechpartner. Die Entscheidungen müssen in Abstimmung mit den zuständigen Behörden erfolgen. Aber manchmal ist es wie verhext. Die Untere Naturschutzbehörde ist im Wochenende, der Storchenhof Vogelschutzwarte Loburg e.V., der schon oft geholfen hat, ist nicht zu erreichen, und liegt in Sachsen-Anhalt, ein Fall für die Tierkliniken ist unser Fall auch nicht so richtig, also was tun? Uns fällt unser Kontakt zu Falk Witt ein. Der ist ein Falkner und engagierter Naturschützer und hat schon viele Vögel gerettet und später wieder ausgewildert. Früher hat er eine Aufzuchtstation in Körzin betrieben. Vielen ist sicher der einbeinige Storch aus Körzin bekannt, den Falk Witt gerettet hat. Falk Witt ist aber nun seit etlichen Jahren in der Lausitz beheimatet. Aber, ein Anruf, – „Ihr könnt die Jungstörche herbringen, ich werde mich um sie kümmern und zum Vogelzug auswildern“.

Feuerwehr Luckenwalde
Feuerwehr Luckenwalde

Frau Schneidewind hat inzwischen schon eine Verabredung mit der Luckenwalder Feuerwehr getroffen. Herr Pade und Herr Keller kommen mit dem Drehleiterwagen zu 13:30 Uhr in die Spandauer Straße zur Aktion „Rettung der Jungstörche“. Kerstin Pahl fährt mit der Drehleiter mit nach oben, um zu entscheiden, wie es weitergeht. Der Storchenhorst ruht auf einem Stromleitungsmast, was die Annäherung nicht einfacher macht, aber die Feuerwehrleute sind Profis. Eine weitere Gefahr besteht, dass die Jungstörche verängstigt aus dem Nest springen und flugunfähig versterben.

K.Pahl und Feuerwehr am Nest
K.Pahl und Feuerwehr am Nest

Oben bietet sich ein schwierig zu beurteilendes Bild: Drei schlappe, dehydrierte Jungstörche, vermutlich in Angststarre liegen scheinbar leblos in der brütenden Sonne. Vorsichtig werden sie in eine mit einer Decke ausgekleidete Kiste geborgen und sicher zu Boden gebracht.

Herr Pade und Herr Keller Feuerwehr Luckenwalde
Herr Pade und Herr Keller Feuerwehr Luckenwalde

Die versammelte Nachbarschaft freut sich über die Rettung, sind aber auch traurig darüber, dass „ihre“ Störche nun nicht mehr da sind. Unbedingt möchten sie auf dem Laufenden bleiben, was Lutz Pahl verspricht und den QR-Code der Internetseite für neue Informationen über den Zustand der Störche zur Verfügung stellt.

Die Kinder werden diese Aktion nicht vergessen und sich in der Zukunft sicher noch mehr für den Weißstorch interessieren.

Altes Gewölle ausgeworfen
Altes Gewölle ausgeworfen

Ca. zwei Stunden dauert die Fahrt mit der wilden Fracht, die nicht gerade Wohlgerüche verbreitet. „So etwas habe ich noch nie erlebt“ sagt Kerstin Pahl, „dass sich die Tiere nicht irgendwann einmal muxen, oder gar rebellieren oder wenigstens mal die Köpfe hochrecken, nichts!“

Erste Hilfe: Verquirltes Eigelbwasser

In Jänschwalde angekommen, bekommen die Tiere verquirltes Eigelbwasser mit einer Spritze in den Schnabel gegeben. Alle lassen die Prozedur apathisch über sich ergehen. Als der Falkner später Futterküken, die er für seine diversen anderen Greifvögel in seinen Aufzuchtvolieren gottseidank vorrätig hat, den Störchen mit einer langen Breitpinzette anbietet kommt langsam Leben in die Tiere. Sie recken die Köpfe, später fangen sie sogar an, aufzustehen und noch später sogar um die Brocken zu kämpfen. „So muss das aussehen!“ lacht der Falkner „nun haben sie eine gute Prognose. Ich glaube, die schaffen das!“

Langsam kehrt Leben zurück in die Tiere
Nach erster Hilfe kehrt Leben zurüch in die Tiere
Nach erster Hilfe kehrt Leben zurück in die Tiere

Und wir sich endlich sicher, das Richtige getan zu haben. Bei Einbruch der Dunkelheit bringen wir der Feuerwehr ihre ausgeliehene Kiste zurück und bedanken und noch einmal für die gute Gemeinschaftsaktion.

Lutz Pahl