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Virtueller Rundgang Gartenvielfalt

in Coronazeiten

Kalte, schneereiche Tage liegen hinter uns und der Vorfrühling ist bereits zu erahnen. Im März beginnt für viele von uns die Gartensaison. Endlich wieder raus ins Freie, Sonne und Wind genießen und die Beete gestalten. Das zweite Corona-Frühjahr liegt vor uns und auch diesmal werden wir es im Lockdown und weitgehend im engsten Familienkreis erleben müssen.

Viele Menschen denken derzeit über unsere eigenen Grenzen und unser Verhältnis zu Natur und Umwelt nach. Anlass für uns, die schöne Ausstellung zum Thema „Garten“ nochmals in Erinnerung zu rufen. Wir alle können etwas tun.

Da wir derzeit keine Veranstaltungen im üblichen Rahmen durchführen können, laden wir zu einem digitalen Rundgang durch die Ausstellung von Karin Rohr „Gartenvielfalt-Artenvielfalt“ herzlich ein. Vielleicht lässt sich so die Wartezeit ja gut nutzen und einige gute Ideen sind garantiert für jeden dabei.

Viel Spaß! Und teilen Sie und gern Ihre Meinung unter „Kommentare“ mit.

Hier geht es zur Ausstellung Gartenvielfalt Artenvielfalt

Hier geht es zum Download der Tafeln




Gutachten zur ökologischen Aufwertung der Grünflächen in Beelitz übergeben

Mit freundlicher Genehmigung von Thomas Lähns

An den Rändern zerfahren, in der Mitte vertrocknet und zumeist ohne jeden Mehrwert für Lebewesen  – viele der öffentlichen Grünflächen in Beelitz und den Ortsteilen machen nicht den besten Eindruck. Vor allem im Sommer, wenn das Gras kurz gehalten wird, bleibt es nicht allzu lange grün. Das soll sich nun ändern: Anstatt ansonsten ungenutzte Bereiche regelmäßig zu mähen, soll sich die Natur hier mehr entfalten können, sollen dadurch auch Insekten, Vögel und Kleinsäuger einen neuen Lebensraum bekommen.



Nachdem die Stadtverordnetenversammlung im vergangenen Jahr beschlossen hatte, ein sogenanntes „geändertes Mahdregime“ für den Umgang mit öffentlichen Grünflächen einzuführen, liegen jetzt sehr konkrete Empfehlungen für jeden einzelnen Abschnitt zunächst in den Ortsteilen bis auf Fichtenwalde und die Beelitzer Kernstadt vor. Der Bürgermeister hatte den Blühstreifen Beelitz e.V. damit beauftragt, die Flächen unter die Lupe zu nehmen und Vorschläge zu erarbeiten. Herausgekommen ist ein 265 Seiten starker Katalog, den Kerstin und Lutz Pahl vom Verein zusammengestellt haben. Im vergangenen Sommer haben sie die Ortsteile besucht, dort die Grünflächen dokumentiert und überlegt, wo es sinnvoll wäre, Wiesen wachsen zu lassen anstatt Rasen zu mähen, und was man sonst noch machen kann, um die Flächen ökologisch aufzuwerten.

„In den Grünanlagen steckt ein großes Potenzial für die heimische Tier- und Pflanzenwelt, wenn entsprechend mit ihnen umgegangen wird“, sagt Bürgermeister Bernhard Knuth, der auch Schirmherr des Blühstreifen e.V. ist. „Deshalb bin ich sehr froh, dass der Verein diesen Auftrag übernommen hat. Immerhin sind hier Experten am Werk, die schon viele private Flächen im Stadtgebiet in Kooperation mit den Eigentümern zum Blühen gebracht haben – und damit viel für die heimische Insektenwelt getan haben.“

Vor allem mit hiesigen Landwirten, aber auch vielen privaten Grundstücksbesitzern hat der Verein in den vergangenen Jahren Blühflächen geschaffen. „Der Blick auf Grünanlagen muss sich insgesamt verändern“, sagt Kerstin Pahl. Die Naturpädagogin ist Vorsitzende des Blühstreifen-Vereins und auch des Grünen-Stadtverbandes. Dort wurde bereits eine Initiative gegen biologisch tote, aber zunehmend verbreitete Schottergärten gestartet. „Öffentliche Grünflächen haben einen enorm hohen Wert, und der wird in Zukunft wegen des Klimawandels noch weiter zunehmen“, ist Kerstin Pahl sich sicher, „wenn man sie auch nachhaltig nutzt.“

Beim geänderten Mahdregime soll es nicht nur um die Frage gehen, wo wie oft gemäht wird, sondern auch um die Art und Weise: Wenn einzelne Inseln stehen bleiben, haben Lebewesen immerhin die Chance, sich dorthin zurück zu ziehen. Und wenn diese ganzjährig nicht gemäht werden, haben die Insekten auch eine Überwinterungsmöglichkeit. Auf mineralische Düngung sollte nach Möglichkeit verzichtet werden, ebenso wie auf das Mähen mit rotierenden Mähern oder Mulchern. Balkenmäher und Sensen wären die bessere Alternative. „Außerdem sollten einheimische Sträucher und Gehölze angepflanzt werden statt Koniferen oder Lebensbaumhecken“, erläutert Lutz Pahl. Mit Gewächsen, die aus Nordamerika stammen, könnten einheimische Tiere nicht viel anfangen.

Die einzelnen Vorschläge werden nun in der Verwaltung geprüft und danach in den Ortsbeiräten erörtert, damit dann mit dem Bauhof entsprechende Aufgaben abgestimmt werden können. Es gehe auch darum, Akzeptanz zu schaffen: „Viele Menschen halten selten gemähte Flächen für ungepflegt und unordentlich“, heißt es in der Ausarbeitung zum Mahdregime. Durch Erklärung der Maßnahmen zum Schutz und Erhalt von Insekten und Vögeln, auch als Lebensgrundlagen der Menschen, ließe sich aber Verständnis gewinnen. Immerhin könnten die Folgen des Klimawandels vor Ort dadurch gemildert werden. Und oft genug entsteht durch natürliche und blühende Wiesen am Straßenrand oder auf Plätzen ein freundlicheres Bild als bei einer sonnenverbrannten Rasenfläche.

Thomas Lähns

Beelitz.de



Gesucht werden:

Firmen in Beelitz

Das Autohaus Schneider hat unter der Leitung von Sylke Lietz im letzten Jahr hinter der Werkstatt eine Blühfläche angelegt, die nun in diesem Jahr sehr schön blüht und Insekten ernährt.

Autohaus Schneider Blühfläche 1
Autohaus Schneider Blühfläche mit u.a. Färberkamille

Mit dem Hintegrund dieser Erfahrung hatte sich die Geschäftsleitung Anfang 2020 entschieden, die große Rasenfläche vor der Firma nun auch als Blühwiese anlegen zu lassen. 800 m² wurden mit Hilfe einer vom Verein zur Verfügung gestellten Blühmischung, in diesem Falle Rieger & Hoffmann „Beelitzer Mischung“, zusammengestellt in Zusammenarbeit mit der Wildtierstiftung aus Hamburg, als Blühfläche umzugestalten. Nach 6 Wochen wurde ein Schröpfschnitt durchgeführt, da zahlreiche einjährige Unkräuter dominiert haben. Unterdessen hat sich die Fläche ganz prima entwickelt und die ersten Blüten sind zu sehen.

Auch ein Insektenhotel durfte nicht fehlen.

Wir suchen in Beelitz und Umgebung nun Firmen, die auch für mehr Artenvielfalt aktiv werden wollen. Sie unterstützen damit die Stadt Beelitz, die kürzlich dem Verein Kommunen für Biologische Vielfalt beigetreten ist.




Weltumsegler von Beelitz

Die Weltumsegler von Beelitz

Zu einem öffentlichen Spaziergang unter dem Motto: Besuch der „Weltumsegler in Beelitz“ lädt der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. am Samstag, den 1. August 2020 um 14.00 Uhr ein. Hauptattraktion sind die Mauersegler der Stadt, die ihr Leben fast ausschließlich in der Luft verbringen und im Laufe ihres Lebens eine Flugstrecke zurücklegen, die fünfmal von der Erde bis zum Mond und zurück entspricht.



Mauersegler
Mauersegler

Speziell für diese Führung hat der Verein den EuroNaturpeisträger und  Ökologen Dr. Ernst Paul Dörfler aus Steckby gewinnen können. In seiner unterhaltsamen wie informativen Art plaudert er aus dem Liebes-, Ehe- und Familienleben der Weltenbummler, die auch in Beelitz eine Brutheimat gefunden haben. Was gefällt den rasanten Seglern der Lüfte gerade an der Stadt Beelitz und was sind ihre Lebensansprüche? Warum geht ihre Anzahl in Deutschland zurück und was können wir tun, um diese faszierenden Botschafter der Natur zu unterstützen?

Cover mit Portrait E.P. Dörfler
Cover mit Portrait E.P. Dörfler

Dörfler hat bereits vier Bücher über das Leben der Vögel veröffentlicht, zuletzt beim Hanser-Verlag München den Spiegel-Bestseller „Nestwärme. Was wir von Vögeln lernen können“.

Treffpunkt der anderthalbstündigen Führung ist der Bahnhof Beelitz (rechts vor dem Eingang zum Essbahnhof).




Nahrung contra Natur?

Vieles gilt es nach Corona zu überdenken und zu verändern. Krisen, die sich in vielen Bereichen schon lange angedeutet hatten, brechen nun mit großer Wucht aus und lassen sich nicht länger ignorieren oder verdecken. Jede/r kennt aus ihrem/seinem Lebensumfeld nun Beispiele dafür. Wichtig ist neben einer längst überfälligen Agrarwende auch ein Umfeld, in dem man sich gern sportlich betätigt und seine Freizeit verbringen möchte. Vor allem in Zeiten, in denen wir eher zu Hause bleiben müssen.



Wir leben im Naturpark, Schutzgebiete umgeben uns und dennoch erfüllt die Landschaft vor unserer Haustür diese Kriterien nur selten. Denn die Landschaft ist auch ein Industrieraum, für landwirtschaftliche Industrie, die unsere Lebensmittel erzeugt. Wie in den vielen anderen Bereichen auch, müssen wir auch hier Kompromisse aushandeln, die allen Ansprüchen gerecht werden. Damit beschäftigt sich der geplante Naturlehrpfad zwischen Buchholz und Birkhorst.

Naturlehrpfad? Hier? Was will man denn hier lehren? Da gibt es aber schönere Gegenden! Das ist sicher richtig, aber diese Landschaft ist typisch für viele Ortsteile im Spargelland. Und es muss ja nicht so bleiben. Der Anfang ist gemacht. Der Naturpark Nuthe-Nieplitz, das Land Brandenburg und die Stadt Beelitz unterstützen unser Projekt und am Ende können wir vielleicht doch auch noch etwas lernen über diese Gegend.




Gründächer gegen den Klimawandel

Blühst schriftzug

Im Rahmen des Projektes „Gründächer gegen den Klimawandel“ wollten wir gern ein kleines Flachdach begrünen. In Kooperation mit dem Ortsvorstand von Reesdorf und der Stadt Beelitz wurde die Garage im Komplex des Dorfgemeinschaftshauses gefunden.

Workshop in Corona-Zeiten



Auch unser Workshop musste natürlich entfallen. Da aber alles vorbereitet, Material und Genehmigungen beschafft und das Förderprojekt zeitlich befristet war, haben wir zu Dritt gebaut und einen kleinen Film gedreht.

Schnell war klar, dass wir uns am System der Firma EcoFlora ausprobieren wollten. Das Dachbegrünungssystem besteht nur aus 3 Komponenten: Vegetationsmatten, Extensivsubstrat und Vegetation. Daher ist es leicht aufzubauen und es wiegt relativ wenig, so dass sich Arbeitszeit und Kosten einsparen lassen.

Alle Aufgaben, die eine Dachbegrünung erfüllen muss, werden von der Vegetationsmatte erfüllt:

– Bautenschutz

– Drainage

– Filterschicht

– Wasser- und Nährstoffspeicher

Wie viel wiegt eine Dachbegrünung?
Das Dachbegrünungssystem ist im Vergleich zu anderen Systemen sehr leicht. Wassergesättigt wiegt ein m² ca. 55 bis 60 kg.

Allein die Vegetationsmatte ist in der Lage, ca. 23 Liter Wasser / m² zu speichern. Dadurch braucht man auch in längeren Trockenperioden nicht zusätzlich zu bewässern.

Sie ist mit verschiedenen Pflanzennährstoffen durchsetzt, die die optimale Nährstoffversorgung für ein Jahr gewährleisten. Um danach auch weiterhin eine kräftige und schön blühende Vegetation zu erhalten reicht eine Düngung mit einem handelsüblichen Rasenlangzeitdünger oder mit organischen Düngern zu Beginn der Vegetationsperiode im April.

Überzeugt hatte uns die Firma mit einem kleinen Videofilm auf der eigenen Internetseite und einer äußerst fachmännischen Beratung. Aber das Wichtigste: uns war die Angst genommen uns selber an den Aufbau zu wagen. Unsere wichtigste Erkenntnis:

Der Aufbau eines Extensiv-Dachs ist in Eigenregie möglich und sehr leicht umzusetzen. Jeder kann es alleine leisten und all die Ängste hinsichtlich der Verlegung der Materialien, Kosten und zur Statik wurden uns in der Zusammenarbeit genommen.

Wir beginnen mit dem Abfegen des Dachs. Es ist bisher mit Dachpappe gedeckt. Dann wird die Wurzelschutzfolie aufgebracht. Die Wurzelschutzfolie aus PE mit Prüfzeugnis hat eine Stärke von 0,5 mm und liegt 4 m breit. Wir verarbeiten 5 m direkt im Stück. Da hier keine Lüftungsschächte oder Ähnliches auf dem Dach zu berücksichtigen sind, haben wir es recht leicht.

Weiter geht’s für uns mit dem Verlegen der Vegetationsmatten EF 35. Die Matten sind aus recyceltem FCKW-freiem, PUR-Weichschaum. Sie sind mit verschiedenen Düngern und Mineralien durchsetzt. Sie dienen dem Bautenschutz, als Drainage, als Wasser- und Nährstoffspeicher sowie als untere Substratschicht. Die Maße sind 100x100x3,5 cm.

Im nächsten Schritt müssen unsere 20 Sack Extensivsubstat auf das Dach. Dazu haben wir uns einen Aufzug gebaut. Das Substrat entspricht den FLL-Richtlinien und besteht aus mineralischen und organischen Bestandteilen. Die Höhe des Aufbaus beträgt 4 cm.

Wie groß ist der Pflegeaufwand einer extensiven Dachbegrünung?
Der Pflegeaufwand beschränkt sich lediglich auf das Entfernen von Fremdaufwuchs und das Kontrollieren der Abläufe. Im Jahr muss man pro 100 m² ca. 15 bis 30 Minuten dafür einkalkulieren. Das sollte für unsere 20 m² zu schaffen sein.

Nach und nach kommen die 20 Säcke oben an und werden dann glatt geharkt.

Kann ich auch andere Pflanzen außer Sedum säen und pflanzen?
Es gibt spezielle Samenmischungen, mit der auch andere, für Dachbegrünungen geeignete Pflanzen, ausgesät werden können. Wenn man die Substratstärke erhöht kann man auch andere Stauden und kleine Sträucher pflanzen.

Zum Schluss bringen wir Samen und Sedumpflänzchen auf.

Dachbegrünungen sind grundsätzlich geeignet, durch Bebauung oder sonstige Versiegelungen wie den Straßenbau verloren gegangene Lebensräume zu kompensieren. Das heißt, dass sich auf den Dächern Ersatzlebensräume mit blühenden Pflanzen etablieren können. Wenn einheimische Wildpflanzenarten für die Bepflanzung genutzt werden, die lange Zeit blühen, so bieten diese z.B. nektar- und pollensuchenden Insekten, Wildbienen und Schmetterlingen zusätzlichen Raum. Die Artenvielfalt lässt sich erhöhen, wenn man die Dachfläche mit Strukturelementen gestaltet. Wie auch auf dem Boden profitieren Arten von hoher Vielfalt, die sich zum Teil auch auf dem Dach schaffen lässt. Sehr wichtig ist dabei die Bereitstellung von kleinen Wasserstellen, die Insekten und Vögeln als Tränke dienen können. Dies lässt sich durch beispielsweise dadurch erreichen, dass man kleine Folienteiche einbaut, die man mit Sand oder Kies abdeckt.

Auch Totholz oder Feldsteine dienen Vögeln als Sitzwarte oder Insekten als Unterschlupf. Auf Totholz wachsen Moos bzw. Flechten oder Pilze. Käfer oder andere Insekten besiedeln diese zusätzlichen Bereiche.

Auch freie Sand-oder Kiesbereiche, d.h. ohne Bewuchs, können wertvolle Nistplätze für Insekten darstellen.

Das Projekt wurde gefördert durch:

Logo Agenda 21
Logo Agenda 21
Logo MLUl
Logo MLUl



Interessengemeinschaft LAGA Beelitz

Das war ihm wichtig! Beelitz‘ Bürgermeister Bernhard Knuth nahm sich mit 4 Mitarbeitern fast 3 Stunden Zeit, um die Bürger*Innen über das LAGA-Konzept zu informieren.
Der Raum war brechend voll, ca. 50 – 60 Einwohner sind am 18.2.2020 der Einladung gefolgt.

IG-LAGA-02
Foto: Thomas Lähns IG-LAGA-02

Mein Fazit: gute informative Veranstaltung, sehr erhellend, es werden Ideen und vor allem auch Personal gesucht. Neben dem Ehrenamt sollen auch Stellen geschaffen werden. Diese sollen in erster Linie aus Beelitz und Umgebung kommen.  In Listen konnte man sich eintragen, wenn man mitmachen möchte und sein Themengebiet angeben. Ideen werden gesammelt und danach in Einzelgruppen weiter kommuniziert.

Die Planung wurde eingangs umfassend erläutert, dann begann die Diskussion. Fragen gab es zu folgenden Themen:

Gestaltung, Toiletten, Sitz- und Stehplätze für die Bühne, Ausschreibungen von Leistungen, grünes Klassenzimmer, geplante Veranstaltungen, Einbeziehung der umliegenden Beelitzer Gärten, Slawendorf, angesprochen wurden auch die „Gärten des Grauens“, die nur aus Stein und Schotter bestehen, auch die Kinderbäume waren umfassend Thema, Gastronomie, Parkplätze, umliegende landwirtschaftliche Flächen sollten mit Blumen eingesät werden (kein Mais), Nachnutzung von gestalteten Flächen als Schulgarten, Werbekampagne, Botschafter….

Eher kritisch hinterfragt wurde die Anlage des Mühlenteichs mit Plastikabdichtung im bestehenden großflächigen Moorkörper, die Gestaltung der Bullenwiese, die Anlage des Slawendorfes, das Bewässerungskonzept, die geplanten asphaltierten Hauptwege (Nebenwege werden in wassergebundener Decke ausgeführt). Es kamen insgesamt viele Ideen und Forderungen zu mehr Nachhaltigkeit.

Kerstin Pahl




Vogelmonitoring 2

Die zweite Runde in Sachen Vogelmonitoring fand am 14.2. statt. Die Witterung war mit starker Bewölkung und leichtem Regen nicht ideal, dennoch wurden wieder gute Ergebnisse erzielt.
Kraniche, Spechte, Feldlerchen und ein Schwarzkehlchen besichtigen bereits ihre Brutreviere.

Tim und Kerstin auf der Storchenfläche
Die Nabu-Vogelwelt-App wird für die Zählung verwendet



Sitzkrücken für den Naturlehrpfad in Buchholz

Der Himmel ist grau, Wind und Kälte. Wir sind mit der Naturwacht Nuthe-Nieplitz verabredet. Reinhard und Ingo freuen sich trotz des Wetters über ihren Einsatz im Gelände. Sie stellen am Naturlehrpfad in Buchholz zwei weitere Sitzkrücken für Greifvögel auf. Nebenan rufen die Steinkäuze aus der Voliere und es antwortet aus freier Natur. Die Sitzkrücken sollen vorallem Greifvögeln als Ansitz für die Mäusejagd dienen. Ein kompetenter und unkomplizierter Einsatz, für den wir herzlich danken! Kerstin Pahl

Ingo und Lutz
Reinhardt und Ingo bohren das Loch
So, auch gerade?



Spendenaufruf 2020

Spendenbüchse 2020
Spendenbüchse 2020

Spendenaufruf 2020

Auch 2020 haben wir Einiges vor. Bisher hat sich am dramatischen Artensterben nicht viel geändert. Das Insektensterben ist nur ein Teil des großen Sterbens, aber ein Wichtiger. Denn das Luftplankton ist Nahrung für z.B. Vögel, Fledermäuse, Kriechtiere, Insekten und damit auch für alle Tiere, die sich von diesen wiederum ernähren. Insekten bestäuben ca. 90-95 % der Pflanzenarten und sichern so nicht zuletzt einen großen Teil unserer Lebensmittel.



Sogenannte „Insektengipfel“
gibt es unterdessen bei der Bundesregierung und u.a. im Landwirtschafts- und
Umweltministerium des Landes Brandenburg. Hier werden Maßnahmen für mehr
Insektenschutz beraten. 65.000 Unterschriften für den Erhalt der Artenvielfalt
wurden der Landesregierung im Rahmen der Volksinitiative in Brandenburg
übergeben. Als erstes Ergebnis wurde eine Förderung für Blühstreifen nun auch
für Brandenburg verfügbar. Doch diese hat Schwächen. Inwieweit die Förderung
von Landwirten genutzt werden wird, werden wir erst noch sehen.

Landwirte
organisieren derweil Flashmops und Sternfahrten mit ihren Traktoren. Ihre
Initiativen richten sich gegen noch mehr Auflagen und ungerechte Preise, zu
wenig Wertschätzung und mangelnden Dialog.

Dies alles ist
Ausdruck einer verfehlten Agrarpolitik und einer immer stärker werdenden
Polarisierung, auch zwischen Landwirtschaft und Naturschutz, genauso wie
zwischen Stadt und Land. Im Ergebnis geht das Artensterben also weiter. Und es
sieht nicht nach schnellen Lösungen aus.

Doch es gibt
auch Hoffnung. Durch Änderungen in der Flächennutzung könnten sich Arten
der Feldflur innerhalb kurzer Zeit immer noch erholen.

Daher möchten
wir weiter unkompliziert und Hand in Hand mit Landwirten arbeiten, reden,
gemeinsam Blühflächen anlegen und im Dialog bleiben.

Wir möchten
weiter für ökologische Themen sensibilisieren und Umweltbildung mit Kindern und
Erwachsenen betreiben.

Unsere Projekte
sollen direkt in der Landschaft ankommen und neue Lebensräume schaffen. Hecken
und Bäume zu pflanzen wird immer wichtiger. Unser Ziel ist 2020 den Wert von
Wildpflanzen zu vermitteln und unsere Themen bei der LAGA 2022 in Beelitz zu
platzieren.

Ein
Naturlehrpfad „Naturschutz und Landwirtschaft“ soll über Lebensräume für
Pflanzen und Tiere in der Feldflur Auskunft geben.

In Projekten
entwickeln wir naturnahe Bienenbehausungen, testen diese mit Imkern und
vervollständigen mit den Ergebnissen unsere Ausstellung „Artenvielfalt“. In
Klotzbeuten sollen Bienen beobachtet werden.

Wir setzen uns
für die Nieplitz-Renaturierung ein, denn die 2 letzten Sommer lehrten uns, mit
Wasser besser haushalten zu lernen.

Für unsere Arbeit 2020 bitten wir Sie um Ihre Spende!

Kerstin Pahl

Damit unsere Enkel diese Schönheiten auch noch kennenlernen! Dafür Arbeiten wir! Und bitten Sie um Ihre Spende!

Spenden Sie hier!




Das war UNSER 2018

2018

Auch 2018 gab es wieder zahlreiche Aktivitäten des Vereins

 

Januar – Netzwerk erweitern

Am Anfang des Jahres stand vor allem die Netzwerkarbeit im Vordergrund, so war der Verein z.B. bei den Neujahrempfängen des Landes Brandenburg, von  BUND und NABU sowie der Stadt  Beelitz vertreten.

Februar – Weiden schneiden

Außerdem gab es  2 Aktionen zum Kopfweiden-Schneiden an alten seltenen Bäumen im Naturpark und das beliebte Körbe-Flechten aus Weidenruten an 5 Terminen. Weidenruten  wurden außerdem für ein Weidentipi für eine Kita in Berlin Steglitz bereitgestellt.

März – Zusammenarbeit mit Landwirten

Es folgten zahlreiche Abstimmungen mit Spargelbauern, Landwirten aus der Region und auch mit Privatpersonen. Im Ergebnis konnten 2018 mehr als 35 ha Blühflächen angelegt werden. Alle Flächen wurden mit Info- und Hinweisschildern bestückt.

April – Vereinbarung Spargelverein

Im April wurde die Vereinbarung über die Zusammenarbeit mit den Spargelbetrieben des Beelitzer Spargelvereins beschlossen und öffentlich verkündet.

Mit den Betrieben Spargelhof Falkenthal und Jakobs wurde die gemeinsame Eröffnung der Spargelsaison 2018 vorbereitet und durchgeführt.  Der Verein war mit Ständen in Glau bei „Wilde Ostern“, in Schlunkendorf zur Eröffnung der Spargelsaison vertreten. Über die Zusammenarbeit mit dem Spargelhof Syring berichtete der RBB im April.

Die Zusammenarbeit mit der HVHS Seddin sowie der Gemeinde Nuthe-Urstromtal konnte begonnen werden, Vorträge in einigen Ortsteilen und der Ortsvorstehersitzung der Gemeinde folgten. Die ersten Flächen sind unterdessen angelegt. Kemnitz und Ruhlsdorf bieten innerörtlich schöne Bestände der Grasnelke.

Wildpflanzendorf

Wir wollen erreichen, dass diese Wildpflanzen regelmäßig zur Blüte kommen dürfen und damit nicht nur das Ortsbild verschönern, sondern dass die Dörfer diese Chance als Alleinstellungsmerkmal für Naturtourismus nutzen. Wir arbeiten daran, „Grasnelkendörfer“ zu vermitteln. Gleiches gilt für den Wiesensalbei oder andere Wildpflanzen, wie die Wilde Möhre, deren Akzeptanz auf diese Art und Weise erhöht werden soll.

Mai – Wildpflanzenvermehrung

In diesem Jahr erfolgte die Zusammenarbeit mit Nagola Re in der Saatgutvermehrung.  Der Betrieb Landgut  Hennickendorf unternahm hier mit uns zusammen Versuche. Gemeinsam wurden die Flächen unterhalten.

Vertreten waren wir bei der Landpartie in Dobbrikow zusammen mit dem Landgut Hennickendorf sowie in Buchholz beim Fest der Blasmusik. Auch beim Umzug zum Spargelfest präsentierte sich unser Verein zusammen mit den Buchholzer Nachbarn.

Abstimmungen gab es mit der Stadt Beelitz hinsichtlich der Renaturierung der Nieplitz  (Blühwelle) sowie dem LfU. Zahlreiche Abstimmungsberatungen führten uns nach Klaistow in den Betrieb Buschmann-Winkelmann, der uns wieder umfangreich unterstützt hat. Neben zahlreichen Blühflächen stellte der Betrieb auch einen 20 m Grünlandstreifen zur Verfügung , der  ganzjährig stehen bleibt.

Erste Fläche mit der degewo in Berlin-Lankwitz angelegt!

In Berlin wurde zusammen mit Mietern und einer Kita sowie der Wohnungsbaugesellschaft  degewo eine Musterfläche angelegt, sowie die Insektenstrategie des Landes Berlin mitgestaltet.

In Berlin erfolgte die Vernetzung zur Stiftung Mensch Umwelt mit dem Projekt „Deutschland summt“.

Juni – Öffentlichkeitsarbeit

Abstimmungsberatungen gab es auch wieder mit der Naturparkverwaltung und Aktionen mit der Naturwacht. Vorträge, Zeitungsartikel in MAZ, Blickpunkt und Wochenspiegel, ein Beitrag in RBB und Greenpeace-Magazin sowie zahlreiche Berichte in den Beelitzer Nachrichten und dem Amtsblatt der Gemeinde Nuthe-Urstromtal  gehörten genauso zu unserer Öffentlichkeitsarbeit wie die Pflege unserer Internetseite. In 2018 wurde unsere Ausstellung zu Blühwiesen konzipiert und bereits mehrfach auf Reisen geschickt.

Unsere Jahresveranstaltung erfolgte diesmal am 30.6.in Wittbrietzen. Vorträge von Sandra Mann von der Hochschule Anhalt und vom Sächsischen Landesamt zum Thema Wirkanalyse wurden organisiert. Die Ausstellung von Karin Rohr „Gartenvielfalt-Artenvielfalt“ sowie unsere eigene Ausstellung „Was sind Blühstreifen“ rundeten die Veranstaltung ab.  Im Anschluss erfolgte eine Exkursion zu Blühflächen und Saatgutvermehrungsflächen.

Im Naturpark arbeiten wir mit dem LFV NNN eng zusammen, Steinkauz-Niströhren wurden in Buchholz ausgebracht, eine Masterarbeit zum Thema Wolfsichere Zäunung betreut, Obstschnittseminare belegt und Fachveranstaltungen besucht.

Juli – Netzwerk Blühende Landschaft

Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Blühende Landschaft konnte fortgeführt werden. In diesem Rahmen erhielten wir  Saatgut und Infomaterial.  Sponsorengelder kamen auf diese Art in unsere Region durch Aldi Süd, Hipp, Wildcorn GmbH, Sonnentracht und Greenpeace-Magazin. Für Spenden in Form von Saatgut bedanken wir uns zusätzlich bei der Wildtierstiftung Hamburg.

Blühflächenbegehungen erfolgten rund um Buchholz.

August – Aufbau eines Insektenhotels

Für den Aufbau eines Insektenhotels in Buchholz wurden Fördermittel über die RL Gesunde Umwelt beantragt.  Die feierliche Eröffnung des Insektenhotels erfolgte im September.

Gemeinsame Aktionen gab es beim Aufbau, bei der Bestückung und Gestaltung des Insektenhotels. Mit den Kindern der Kita Storchennest wurden “Büchsen-Nisthilfen“ gefertigt.

Zusammen mit einer Studentin der HNE wurde ein Naturlehrpfad entlang der Blühflächen und anderen Landschaftselementen konzipiert. Abstimmungen erfolgten u.a. in einer Einwohnerversammlung.

September – Preisverleihung

Im September veranstalteten wir einen Workshop in Reetz sowie  eine Blühflächenbefahrung zusammen mit der HVHS Seddin für Kommunen.

Der Verein wurde für den Nachbarschaftspreis nominiert, erhielt im September durch Minister Vogelsänger in feierlicher Übergabe den Naturschutzpreises 2018  des Landes Brandenburg sowie den 2. Platz des Agenda 21 Nachhaltigkeitspreises des Landkreises Potsdam- Mittelmark.

Eine Einladung erreichte uns zum Ehrenamtsempfang des Landes Brandenburg im Dezember in die Staatskanzlei.

Oktober – Herbstaussaat

Nach dem Dürresommer gingen wir zur „Herbstaussaat“ über. Saatguthersteller richten sich darauf ein. Leider regnet es auch im Herbst nicht–.

Kerstin Pahl

Vorsitzende Verein Blühstreifen Beelitz e.V.

Blühst schriftzug rechts

Blühst schriftzug rechts




Glasstrohhalme helfen gegen Plastikmüll

1 zu 0! Italien führt!

(Der „Videobeweis“ zeigte ein Unentschieden!)

Die Brüder vom italienischen Restaurant „Due Fratelli“ für mehr Nachhaltigkeit, ebenso, wie „Lokal Genial“

Die besten Cocktails gibt’s auf der Sonnenterrasse bei unserem neuen italienischen Restaurant in Beelitz. Z.B. Aperol Spritz, ein typisch italienisches Sommergetränk – längst hat es auch bei uns Einzug gehalten und wo schmeckt es besser als zum Sonnenuntergang hier bei den „Due Fratellis“? Und zwingend dazu gehört nicht nur die Orangenscheibe mit Pfefferminzblatt, sondern eben auch ein Strohhalm. Der Genuss ist Dank der Trinkverzögerung mittels Strohhalm halt noch größer und währt länger. Nur dumm, dass dieser Strohhalm nicht aus Stroh besteht, sondern aus Plastik. 3 Milliarden Plastiktrinkhalme werden weltweit täglich weggeworfen.

Nico mit Glasstrohhalm

Nico mit Glasstrohhalm

Vergessen wir also das Problem für heute Abend im Sonnenuntergang oder gibt es eine gute Alternative? Denn: alles Plastik landet irgendwann im Meer, es wird nicht nur für Meereslebewesen zum immer größeren Problem, sondern wurde nun auch im menschlichen Darm nachgewiesen. Nach einmaligem Gebrauch heute Abend auf der Sonnenterrasse im Sonnenuntergang landet das Plastikteil …. irgendwo. Wir Menschen sind ebenfalls Teil der Nahrungskette und wissen nicht einmal, welche Schäden nach und nach für uns folgen können.

Plastik baut sich sehr schwer ab und zerfällt in langen Prozessen zu Mikroplastik, damit ist es aber immer noch nicht weg. Dieser schöne, billige und funktionale Stoff ist also Fluch und Segen. Wenn wir Verantwortung für unsere Erde übernehmen und nachhaltig handeln wollen, führt der Weg am Plastikeinsparen also nicht vorbei. Eine Initiative der EU zum Verbot von Einwegbesteck, Trinkhalmen und Q-tips geht dabei in die richtige Richtung.

Die beiden Brüder vom „Due Fratelli“ sind nicht nur eine tolle Bereicherung des Beelitzer Stadtlebens mit leckeren Gerichten und einem großartigen Service, sie haben auch beim Thema Nachhaltigkeit die Nase vorn. Zusammen mit dem Verein Blühstreifen Beelitz e.V. setzen sie nun als ERSTES Beelitzer Restaurant auf edle Glas- statt Plastiktrinkhalme. (Wie gesagt, der „Videobeweis“! Später stellte sich heraus, dass auch „Lokal Genial“ auf Glasstrohhalme gesetzt hatte!)

Für so viel Innovation beim Thema Nachhaltigkeit gibt’s von uns die beliebte Plakette „Wir tun etwas für Bienen und Schmetterlinge“. Denn außerdem verbessern eine Kräuterspirale, ein Insektenhotel, und begrünte Wände die Lebensbedingungen für unsere stark im Rückgang begriffenen Insekten. Zusätzlich gab‘s das Versprechen, im nächsten Jahr einen Teil der Rasenfläche zur Blühwiese umzugestalten.

Es gibt sie, die Alternativen, die tatsächlich auch gut sind. Glas- oder Edelstahlhalme können mehrfach verwendet werden, kommen einfach in die Spülmaschine, sind haltbar und umweltfreundlich. Und sie sehen einfach edel aus! Wer mag, bekommt sogar eine kleine Bürste dazu.

Die Berliner Start Up- Firma HALM.co/de hatte die Idee, vertreibt nun verschiedene Ausführungen der Halme aus Glas und freut sich auf neue Kunden. Das unterstützen wir gern. Man kann sich auch eine Gravur für seine Trinkhalme anfertigen lassen.

Der Verein Blühstreifen e.V. bemüht sich darum, den Blick im Alltag zu schärfen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wo wir alle „etwas tun“ können. Sprechen Sie uns gerne an: info@bluehstreifen-beelitz.de.

Kerstin Pahl