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Apfelbäume für Beelitz

Apfelbäume für den Klima- und Artenschutz

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„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen.

Getreu dem Spruch von Martin Luther pflanzten wir am Ende des Krisenjahres 2020 gemeinsam mit vielen Partnern 70 kleine Apfelbäumchen und blieben damit unserem eigenen Motto „Gemeinsam Artenvielfalt erhalten“ treu. Die Bäumchen winden sich entlang des Feldwegs, der die Orte Buchholz und Birkhorst verbindet und bald auch durch einen Naturlehrpfad ergänzt werden soll.

70 junge Apfelbäumchen für die Artenvielfalt

5 verschiedene Sorten, geeignet für trockene Standorte wurden ausgewählt und durch die Garten- und Landschaftsbaufirma Steffen Liche aus Rieben fachgerecht gepflanzt.

Die Finanzierung erfolgte durch die Förderrichtlinie des Landkreises Potsdam-Mittelmark für Klimaschutz und Klimafolgeanpassung, insbesondere zum Schutz des Agrarraumes vor Erosion.

Hier die Sorte Idared, die mit ihren festen Früchte und einem feinsäuerlichen Geschmack zu den Winteräpfeln zählt und eine Kreuzung aus ‚Jonathan‘ und ‚Wagnerapfel` ist.

Da die Fördergelder nur an landwirtschaftliche Betriebe ausgereicht werden, hat uns unser Partner Jürgen Frenzel, Landgut Hennickendorf als Zuwendungsempfänger unkompliziert unterstützt. Ohne die Übernahme des formalen Teils der Förderung wäre das Projekt nicht möglich geworden.

Unser Dank geht auch an Herrn Sickert vom Wasser- und Bodenverband Nuthe-Nieplitz, der uns kompetent unterstützt hat. Auch die Stadt Beelitz als Flächeneigentümerin stand dem Projekt positiv gegenüber und erteilte die erforderlichen Genehmigungen.

Pflanzung der Sorten Roter Boskoop, Idared, Goldparmäne, James Grieve, Baumanns Renette

Apfelbäume begleiten den Menschen seit Jahrtausenden und sind das Symbol des Lebens schlechthin. Aber auch unzählige Tiere profitieren von Blüten, Blättern, Früchten, Stammholz und Totholz. Heruntergefallene Äpfel ernähren nicht nur  jede Menge Insekten oder Kleinsäuger, auch Vögel und Schmetterlinge profitieren kräftig. Allein 25 Schmetterlingsarten leben vom Apfelbaum.

Fachgerechte Pflanzung durch den Garten- und Landschaftsbaubetrieb Steffen Liche

Ehe die Pflanzung erfolgen kann, muss nicht nur der Eigentümer zustimmen, auch Leitungsrechte müssen geklärt werden, Wasser- und Naturschutzbehörde sowie die  Nutzer sind im Boot und nicht zuletzt muss die Leistung ausgeschrieben, beauftragt und Vorort betreut werden. Den Abschluss findet unser Projekt erst in den nächsten Wochen mit dem Projektbericht und der Fördermittelabrechnung. Die Bäume können ganz direkt von Ihnen unterstützt werden. Der Verein bietet Patenschaften für die Bäumchen an. In den ersten Jahren wird es wohl eher ein ideeller Einsatz sein, für Wässerung und Pflege. Doch in einigen Jahren gibt es sicher auch etwas zu ernten.  Zur Auswahl stehen Roter Boskoop, Idared, Goldparmäne, James Grieve, Baumanns Renette. Dazu gibts ein schönes Schildchen und eine Patenschaftsurkunde. Benutzen Sie hierfür bitte das Kontaktformular.

Frohe Weihnachten

Blühstreifen-Beelitz e.V. sagt DANKE

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Ein denkwürdiges und besonderes Jahr geht zu Ende. Wir möchten ihnen und ihren Familien von Herzen Gesundheit, Zuversicht und Mut wünschen. Wir wünschen, trotz der Umstände ein freudiges Weihnachtsfest und einen entspannten Jahreswechsel. Die großen gemeinsamen Feiern werden in der uns bekannten und gewohnten Form wohl diesmal nicht stattfinden können, und so wünschen wir ihnen dennoch schöne und gelungene Feiertage.

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Magerwiesen-Margeriten

Herbst ist Pflanzzeit

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Wir befinden uns wieder im fast vollständigen Lockdown und für uns alle ist diese Krise mit enormen Herausforderungen verbunden. Bei allen Problemen ist aber auch eine Rückbesinnung auf die Natur zu bemerken. Viele Menschen haben sich mehr als sonst in ihren Gärten und Grundstücken beschäftigt und Erholung und Abwechslung in der Natur gefunden. Städter beneiden uns um unseren Platz und um die Nähe zu weiträumigen Landschaften.

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20200909_Planzaktion Heilstätten

Schmetterlinge für Heilstätten- Pflanzworkshop mit gebietsheimischen Wildpflanzen

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Mehr als 30 gut gelaunte Personen folgten in der letzten Woche unserer gemeinsamen Einladung nach Beelitz Heilstätten zu einer Pflanzaktion. Eingeladen hatten das Social Impact Lab Beelitz sowie der Verein Blühstreifen Beelitz e.V.

Unterstützt wurde die Aktion von der KWD Gebäudeverwaltung, die die Pflanzen gespendet hatte.

Ein bunter Zug mit Bollerwagen, Luftballons, Spaten und Gießkannen in allen Farben pilgerte an diesem Spätsommertag bei herrlichem Sonnenschein durch das Wohnquartier in Heilstätten zum Treffpunkt Social Impact.

20200909_Eröffnung
20200909_Eröffnung

Der Geschäftsführer erwartete die Nachbarn mit Getränken und einer Ausstellung über ihre Arbeit, die durch eine Ausstellung des Vereins ergänzt wurde. Auch der Eiskeller, ein neuer Veranstaltungsraum der KWD konnte heute besichtigt werden. Im Anschluss erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über essbare Wildpflanzen, die auf dem Gelände zu finden sind sowie über die Anlage und Pflege von Blühflächen. Welche typischen Fehler bei der Bodenbearbeitung und Ansaat können den Erfolg trüben und wie kann man bei den Pflegemaßnahmen, z.B. durch Mahd noch gegensteuern um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

20200909_Vortrag
20200909_Vortrag

Welche Pflanzen haben sich bisher auf den Grünflächen des Lab etabliert und warum?

Gemeinsam möchten wir das Wohnumfeld weiter aufwerten, über Wildpflanzen und ihren Wert im Naturhaushalt informieren und ökologische Zusammenhänge vermitteln.

20200909_Kinder
20200909_Kinder

Dann endlich konnten auch die Kleinsten zusammen mit ihren Eltern zur Tat schreiten. Gepflanzt wurden 100 gebietsheimische Wildstauden der Arten Margerite, Wiesensalbei, Heidenelke und Karthäusernelke. Auch natürlicherweise kommt die Heidenelke, Flockenblume und Ochsenzunge hier bereits vor. Schön gelb und zahlreich blüht z.Z. die wilde Rauke. Nachbarn kamen ins Gespräch und ließen den Nachmittag gemeinsam ausklingen. Nun heißt es ab und an wässern, bis die Pflanzen gut angewachsen sind und beobachten ob die Aktion Erfolg hatte. Wir bedanken uns bei den beteiligten Firmen und Sponsoren!

Blühwelle – neue Nieplitz

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Was ist denn eine „Blühwelle“?

Die Klimakrise nimmt Fahrt auf und zeigt uns: Lange Trockenzeiten und geringe Niederschläge werden besonders im Land Brandenburg zunehmend zum Problem. Für uns Beelitzer war das zuletzt einige Wochen lang spürbar – die Natur aber leidet schon deutlich länger.

Niedrigwasser, trockenfallende Seen und Flüsse lassen uns unseren Augen kaum trauen.

Bluehwelle
Bluehwelle visualisiert den neuen Verlauf der Nieplitz

Auch die Grundwasserstände sinken massiv. Aber gerade vom Grundwasser hängt unsere Trinkwasserversorgung ab. Die Sorge um das Wasser hat längst begonnen.  Der Wasserrückhalt in der Landschaft muss zu einer Hauptaufgabe werden genauso wie die naturnahe Entwicklung von Gewässern.  Das betrifft auch die Verbesserung der Grundwasserneubildung. Wir müssen Vorsorge treffen für eine stabile Wasserversorgung für unsere und die kommenden Generationen.

Im Frühjahr wurde daher das Renaturierungs-Konzept für die Nieplitz durch das Landesamt für Umwelt, hier Mareike Mertens erstmals vorgestellt und von uns voll unterstützt.

Daraus ist nun ein einmaliges Projekt entstanden! Der geplante, zu renaturierende Verlauf der Nieplitz soll im Bereich Beelitz mit Wildblumen visualisiert werden. Dieses gemeinsame Projekt zwischen dem Verein Blühstreifen Beelitz e.V. und der Gewässerentwicklungsabteilung des Landesamtes für Umwelt soll die LAGA 2022 bereichern.  Im August fand die erste Begehung zwischen dem beteiligten Landwirt, Jürgen Frenzel vom Landgut Hennickendorf, dem Verein und Frau Mertens statt.  Der Naturpark Nuthe-Nieplitz unterstützt das Projekt.

Flächen wurden ausgemessen, die Strecke markiert, Pflanzen ausgewählt, Saatgut besorgt, gefachsimpelt und die Bodenbearbeitung begonnen.

Denn im Herbst 2020 soll bereits die Saat in den Boden. Mehrjährige Arten sollen für längere Blühdauer über den gesamten LAGA-Zeitraum sorgen. Der geplante Mittelwasserstand wird in Blau dargestellt und der Hochwasserbereich in orange.

Für Blau sorgen die Nesselblättrige Glockenblume, Wegwarte, Natternkopf, Gemeine Ochsenzunge, Blauer Lein, Vergissmeinnicht und Wiesen-Storchschnabel, Feldrittersporn sowie Kornblume und für orange stellen wir uns  die Ringelblume vor.

Die Blühwelle sorgt nicht nur für Farbe im Feld, sondern auch für ein reichliches Summen und Brummen.  Direkt am Fahrradweg an der Nieplitzbrücke wird dann ein Eindruck der neuen Nieplitz entstehen.

Damit möchten wir auch in Beelitz die gesellschaftliche Debatte zum Gemeingut Wasser anregen. Eine Infotafel wird pünktlich zur LAGA alles erläutern.

Hier, wie es dann später im Jahre 2021 im Frühling aussieht: https://bluehstreifen-beelitz.de/bluehwelle-ein-jahr-vor-der-laga/

Fairpachten – für mehr Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Pachtflächen

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Fairpachten – für mehr Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Pachtflächen
Veranstaltung mit Regionalberaterin Susanne Wangert im NaturParkZentrum am Wildgehege Glauer Tal

Zeit: 14. September 2020, 18 Uhr

Ort: Naturparkzentrum Nuthe-Nieplitz, Glauer Tal 1, 14959 Trebbin OT Blankensee
Veranstalter: Blühstreifen Beelitz e.V. und Fairpachten
Um Anmeldung wird gebeten unter info@bluehstreifen-beelitz.de

Das Insektensterben und der Verlust der heimischen Vogelwelt sind in aller Munde. Insbesondere auf den landwirtschaftlichen Flächen ist der Verlust der Artenvielfalt dramatisch. Alle, die landwirtschaftliche Flächen verpachten – Private Grundeigentümer/innen ebenso wie Kirchen und Kommunen können hier gegenzusteuern und Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt im Pachtvertrag vereinbaren.

Auf Einladung des Vereins Blühstreifen Beelitz informiert Susanne Wangert, Regionalberaterin im Projekt Fairpachten für Berlin und Brandenburg, über die Möglichkeit, Naturschutzmaßnahmen in Pachtverträgen zu vereinbaren. Sie zeigt auf, welche Naturschutzmaßnahmen für Acker und Grünland sinnvoll sind und stellt das kostenlose Beratungsangebot Fairpachten vor.

Mehr Informationen finden Sie unter fairpachten.org._____

Susanne WangertProjektmanagement Fairpachten __________________________________________________
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
Charitéstr. 3
10117 Berlin  
+49 (0)30-284 984 1844+49 (0)162 4079651 

Fairpachten – Hand in Hand für die Natur
Ausführliche Informationen über Fairpachten erhalten Sie auf unserer Webseite Fairpachten.org. Dort können sie auch unseren Fairpachten-Newsletter abonnieren.
Wenn Sie mehr über die Arbeit der NABU-Stiftung erfahren möchten, dann besuchen Sie uns doch auf Naturerbe.de.

Ab dem 25.05.2018 gelten neue Informationspflichten zur Datenverarbeitung nach der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Die Informationen zur Datenverarbeitung von Förderern, Interessenten und Geschäftspartnern etc. durch die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe finden Sie hier.

20190708 Heilstätten 2

Wildblumen Pflanzaktion in Heilstätten

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Einladung 3_9-2020
Einladung 3_9-2020

Hier ist die druckbare Einladung zum Download

Schmetterlinge für Beelitz-Heilstätten     –     Einladung zur Pflanzaktion

Der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. und das Social Impact Lab Beelitz möchten Sie am 09. September 2020 ab 16.00 Uhr bis ca. 19.00 Uhr zu einem „bunten“ Nachmittag auf dem Gelände Straße nach Fichtenwalde 15 a herzlich einladen.

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„Mal was Anderes“

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Ein Gastbeitrag von Carmen Gütter, Berlin: „Mal was Anderes!“, „Na da bin ich aber mal gespannt!“ – diese Aussprüche bekam ich von unseren Nachbarn im Kleingarten mehrmals am Tag zu hören, als ich auf der Erde kniend eine Weiderute nach der anderen zu einem Hochbeet flocht. Wir haben den Kleingarten Anfang des Jahres erstanden. 170m² verwildertes Paradies mitten in Berlin. Eine 20m hohe Fichte, die kurz vor unserer Übernahme gefällt wurde, hatte einen Teil des Bodens über die Jahre versauert. Keine gute Voraussetzung für ein Gemüsebeet. Und das wollten wir vor allem: Gemüse anbauen. Also entschieden wir uns in diesem Bereich des Gartens ein Hochbeet aufzustellen. Aber einfach in den Baumarkt fahren und einen fertigen Kasten kaufen wollten wir nicht. Wir wollten eins selber bauen. Nur mit welchen Materialien? Stein, Holz- imprägniert oder nicht imprägniert? Mein Mann, der Archäologie studiert hatte, kam auf die Idee das Hochbeet aus Weiden zu flechten. Weidengeflechte wurden schon vor Jahrhunderten als Baumaterial genutzt. Er verwarf die Idee allerdings gleich wieder- zu viel Aufwand. Doch mich ließ die Idee nicht mehr los. Ich erkundigte mich wo man Weidenruten herbekommen könnte.

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Unser Projekt ist für den Deutschen Nachbarschaftspreis 2020 nominiert!

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Unser Projekt wurde aus über 900 Bewerbungen für den Deutschen Nachbarschafspreis nominiert. Mit der Nominierung haben wir nun die Chance auf einen der Landes- und Bundespreise! Die Nominierung zeigt, dass wir mit unserem Engagement auf dem richtigen Weg sind und nachweislich einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Darauf sind wir stolz! 107 Projekte wurden deutschlandweit nominiert, davon 8 im Land Brandenburg.

Autohaus Schneider Blühfläche 3

Gesucht werden:

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Firmen in Beelitz

Das Autohaus Schneider hat unter der Leitung von Sylke Lietz im letzten Jahr hinter der Werkstatt eine Blühfläche angelegt, die nun in diesem Jahr sehr schön blüht und Insekten ernährt.

Autohaus Schneider Blühfläche 1
Autohaus Schneider Blühfläche mit u.a. Färberkamille

Mit dem Hintegrund dieser Erfahrung hatte sich die Geschäftsleitung Anfang 2020 entschieden, die große Rasenfläche vor der Firma nun auch als Blühwiese anlegen zu lassen. 800 m² wurden mit Hilfe einer vom Verein zur Verfügung gestellten Blühmischung, in diesem Falle Rieger & Hoffmann „Beelitzer Mischung“, zusammengestellt in Zusammenarbeit mit der Wildtierstiftung aus Hamburg, als Blühfläche umzugestalten. Nach 6 Wochen wurde ein Schröpfschnitt durchgeführt, da zahlreiche einjährige Unkräuter dominiert haben. Unterdessen hat sich die Fläche ganz prima entwickelt und die ersten Blüten sind zu sehen.

Auch ein Insektenhotel durfte nicht fehlen.

Wir suchen in Beelitz und Umgebung nun Firmen, die auch für mehr Artenvielfalt aktiv werden wollen. Sie unterstützen damit die Stadt Beelitz, die kürzlich dem Verein Kommunen für Biologische Vielfalt beigetreten ist.

Bienenmobile gefilzt

Atelier Sternenstaub

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Dieses wundervolle Mobile bekam der Verein kürzlich geschenkt, nachdem das Atelier Sternenstaub zu unserer Jahresveranstaltung einen Filzworkshop abgehalten hatte, an dem viele Kinder Bienen und Hummeln filzen gelernt haben.

Zu finden ist das Atelier auf https://www.etsy.com/de/shop/AtelierSternenstaub?ref=shop_sugg

Mauersegler

Von Weltumseglern und Luftakrobaten

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Mauersegler, an einer Säule sich anklammernd [Paul, Carl (Fotograf) Deutsche Fotothek]
Mauersegler, an einer Säule sich anklammernd [Paul, Carl (Fotograf) Deutsche Fotothek]

Der Mauersegler und sein Sohn

segeln sieben Tagen schon.

Bis sie eine Mauer fanden

um darauf zu landen.

Mit diesem Vierzeiler startete Dr. Ernst Paul Dörfler den Mauersegler-Spaziergang durch Beelitz am ersten August 2020. Von Mai bis Anfang August sieht man die Akrobaten der Lüfte z.T. mit über 100 km/h in luftiger Höhe und hört die sri-sri-Rufe. Die Mauersegler verbringen tatsächlich ihr ganzes Leben in der Luft. Selbst im Fliegen schlafen sie, indem abwechselnd mal das eine und dann das andere Auge schläft. Nur für den Nachwuchs (Eier legen, Brüten, Füttern) unterbrechen sie ihre Flüge. Den größten Teil des Jahres verbringen die rastlosen Meisterflieger im Dauerflug über dem afrikanischen Kontinent. Ein festes Winterquartier wie andere Zugvögel suchen sie nicht auf, sondern folgen stets den günstigsten Witterungs- und Nahrungsverhältnissen.

20200801_ DörflerWanderung1
20200801_ DörflerWanderung1

Organisiert vom Verein Blühstreifen Beelitz (https://bluehstreifen-beelitz.de ) fand sich für die Mauersegler-Tour eine engagierte Zuhörerschaft, die das Ziel einte, mehr über diese Vogelart zu erfahren, um wiederum mehr für den Erhalt der Lebensgrundlagen tun zu können.

Gespickt mit Parallelen aus der menschlichen Gesellschaft, wie Wohnungsknappheit und Nahrungsmangel, gelang es dem Ökologen und Buchautor Dörfler die Bedürfnisse der gefiederten Gesellschaft zu verdeutlichen. Wer sich für Blühflächen stark macht, sieht sich oft einer Kritik von Kurzrasen-Gewöhnten ausgesetzt, die Anstoß am „unordentlichen Wildwuchs“ von Blühstreifen nehmen, das durchaus nicht immer der Erwartung einer bunten Blütenpracht entspricht und schon gar nicht, wenn dann auch noch die nackte Erde dazwischen zum Vorschein kommt.

20200801_DörflerWanderung2
20200801_DörflerWanderung2

So erwähnte Herr Dörfler, dass von all den 560 bei uns heimischen Wildbienen-Arten nur etwa ein Drittel in sogenannten „Bienenhotels“ oder ähnlichen Mini-Höhlen in Bäumen oder in totem Holz wohnen. Der überwiegende Teil jedoch braucht kahle, vegetationsfreie Stellen, um dort ihre Erdhöhlen für ihren Nachwuchs zu bauen.

Zum einen ist die Nahrungskette sicher zu stellen: Von Blühflächen über Insekten zu Vögeln. Zum anderen muss die Wohnungsnot der Mauersegler gelindert werden. Eine der Teilnehmerinnen erzählte von der Zusammenarbeit mit einer Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft, die nach der Sanierung der Plattenbauten mit wenig Aufwand Nisthilfen an den Fassaden der Fünfgeschosser anbringt. Im Gegensatz zu Schwalben entfernen Mauersegler den Kot ihres Nachwuchses aus der Nestumgebung, sodass Menschen keine Sorgen haben müssen, dass ihre Hauswände verschmutzt werden.

Am Ende des zweistündigen geführten Spaziergangs gingen die knapp zwanzig Interessierten reichlich beschenkt mit Einblicken in die erstaunliche wie bedrohte Welt der segelnden Zeitgenossen heimwärts. Die einen erstanden noch ein Buch aus der Feder von Herrn Dörfler, die anderen waren angeregt, einen Blühstreifen oder eine Nisthilfe selbst zu schaffen.

Dafür braucht es nicht viel.
Die Anleitung zum Bau eines Nistkastens oder bereits vorgefertigte Nistkästen finden sich im Internet.

Zu den Aktivitäten von Herrn Dörfler sei seine Webseite empfohlen: https://elbeinsel.de bzw. seine am 9. August 2020 um 22 Uhr ausgestrahlte Insektensendung, die ggf. in der MDR-Mediathek zu finden ist:  https://www.mdr.de/insektensommer/video-dokumentation-wie-geht-es-unseren-insekten-100_zc-e70cbe50_zs-6b283c58.html?fbclid=IwAR3eLiNRXm5WK-gY2CA06onQe9Ng4N294jFRNV3x6klSSjEowG6Z3HPamxU

Antje Sachs

Ernst Paul Dörfler

Weltumsegler von Beelitz

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Die Weltumsegler von Beelitz

Zu einem öffentlichen Spaziergang unter dem Motto: Besuch der „Weltumsegler in Beelitz“ lädt der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. am Samstag, den 1. August 2020 um 14.00 Uhr ein. Hauptattraktion sind die Mauersegler der Stadt, die ihr Leben fast ausschließlich in der Luft verbringen und im Laufe ihres Lebens eine Flugstrecke zurücklegen, die fünfmal von der Erde bis zum Mond und zurück entspricht.

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Ernst Paul Dörfler

Weltumsegler in Beelitz – Mauersegler mit E.P. Dörfler

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Die Weltumsegler von Beelitz

Zu einem öffentlichen Spaziergang unter dem Motto: Besuch der „Weltumsegler in Beelitz“ lädt der Verein Blühstreifen Beelitz e.V. am Samstag, den 1. August 2020 um 14.00 Uhr ein. Hauptattraktion sind die Mauersegler der Stadt, die ihr Leben fast ausschließlich in der Luft verbringen und im Laufe ihres Lebens eine Flugstrecke zurücklegen, die fünfmal von der Erde bis zum Mond und zurück entspricht.

Speziell für diese Führung hat der Verein den EuroNaturpeisträger und Ökologen Dr. Ernst Paul Dörfler aus Steckby gewinnen können. In seiner unterhaltsamen wie informativen Art plaudert er aus dem Liebes-, Ehe- und Familienleben der Weltenbummler, die auch in Beelitz eine Brutheimat gefunden haben.

Mauersegler

Mauersegler

Was gefällt den rasanten Seglern der Lüfte gerade an der Stadt Beelitz und was sind ihre Lebensansprüche?

Common swift Mauersegler

Common swift Mauersegler

Warum geht ihre Anzahl in Deutschland zurück und was können wir tun, um diese faszierenden Botschafter der Natur zu unterstützen?

Dörfler hat bereits vier Bücher über das Leben der Vögel veröffentlicht, zuletzt beim Hanser-Verlag München den Spiegel-Bestseller „Nestwärme. Was wir von Vögeln lernen können“.

Cover mit Portrait E.P. Dörfler

Cover mit Portrait E.P. Dörfler

Treffpunkt der anderthalbstündigen Führung ist der Bahnhof Beelitz (rechts vor dem Eingang zum Essbahnhof).

Bitte nicht mähen

Mein Vorgarten und das Klopapier!

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Diese wunderbare Glosse hat uns von Stefan Rimböck erreicht:

Vor einigen Wochen: Ich trete zum Nachmittags-Gassi-Gang vor mein Grundstück und sehe dort, wo morgens noch saftige grüne Gräser und klein-blühende Feldblumen standen nur noch braune Stoppeln. Das erinnerte mich sehr an einige unserer Kater, die kurz zuvor noch lebensfroh durch den Garten tiegerten, und plötzlich überfahren auf der Straße liegen. Diesem Streifen Natur wurde eben einfach mal so das Leben genommen. Glücklicherweise nicht so endgültig wie den Katern. Die Wiese steht nun wieder und ich habe mit meinem Hinweis „Marke Eigenbau“ auch schon den ersten Erfolg eingefahren: Nach der letzten Wiesen-Schlachtung steht mein kleiner Vorgarten immer noch saftig in der Blüte.

Vorgarten Fichtenwalde
Vorgarten Fichtenwalde

Vielleicht sollten sich alle, die diese Botschaft für übertrieben halten mal an folgenden nicht allzu weit entfernten Zustand erinnern: Das Klopapier ist alle, man geht in der Supermarkt und…
… meterweise N I C H T S! So müssen sich auch Insekten fühlen, die zu ihrer Lieblingswiese fliegen und nur noch braune Stoppeln vorfinden. Nach kilometerweiten Flügen von „Supermarkt“ zu „Supermarkt“ verenden sie irgendwo im Klo.

Das ist doch SUPER! Die Autoscheibe bleibt beim Fahren zukünftig sauber, die Mücken piesacken einen  nicht mehr und das ganze eklige Gekrabbel hat ein Ende. ABER: Der Obstbauer beschwert sich über die miese Ernte, der Imker darüber, dass seine Bienen keine Blüten mehr finden und alles was bestäubt werden will, wird nicht mehr bestäubt.

Das ist dann wieder schlecht für den Supermarkt, und das ist schlecht für uns Menschen,
WEIL: richtig! KEIN KLOPAPIER!!!
Und das ist doch eigentlich noch wesentlich weniger dramatisch wie „keine Lebensmittel“

So klein und unscheinbar diese Myriaden von Insekten auf unseren Welt sind, ohne sie würde hier so gut wie nichts so sein wie es ist. Lasst also Euren Vorgarten wuchern, den Klee in Eurem Rasen, wenn er denn sein muss, blühen und setzt Euch mit gutem Gewissen auf’s Klo und genießt Euer KLOPAPIER!

Ihr Stefan Rimböck (Fichtenwalde)